Was wurde uns über Jahrzehnte hinweg nicht alles versprochen: Milch mache stark, fit, gesund, schön und schließlich auch müde Männer munter. Und auch, wenn der Werbeslogan schon seit vielen Jahren gar nicht mehr eingesetzt wird: "Die Milch macht's" ist auch heute noch Groß und Klein bekannt und die meisten Deutschen schenken ihm nach wie vor Vertrauen. Dabei verhält es sich hier wie bei vielen anderen Werbeaussagen auch: einer genauen Überprüfung hält sie nicht stand. Am Ende macht die Milch nur eines: krank. Das sagen führende Mediziner nach der Auswertung der größten Ernährungsstudie aller Zeiten: Der China Study.
Ausgedacht hat die Slogans "Die Milch macht's", "Milch ist meine Stärke" und "Milch macht schön" die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, kurz CMA. Wie der Name schon sagt, war dies die Werbemaschinerie der deutschen Landwirtschaft. Und diese hatte bis zu ihrer Auflösung im März 2009 nur ein Ziel: Verkaufen. So wurde über Jahrzehnte hinweg Lobbyarbeit betrieben: Politik, Gesundheitswesen, Eltern - alle wurden nach und nach gleichgeschaltet, um die Mär von der gesunden Milch in allen Köpfen zu zementieren. Mit bahnbrechendem Erfolg.
Schoko-Sahne-Torte als Pausensnack
Niemand käme auf die Idee, seinem Kind jeden Tag ein Stück Schoko-Sahne-Torte mit in die Schule zu geben und das als gesunde Pausenmahlzeit zu bezeichnen. Heißt diese Schoko-Sahne-Torte allerdings „Milchschnitte" und wirbt mit einer gesunden Milchcreme, sieht das schon ganz anders aus.
„Aus guten Zutaten und mit viel frischer Vollmilch gemacht", hieß es in der Fernsehwerbung. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch." Unzählige Sportler unterstrichen die Werbemessage des Süßwarenherstellers Ferrero: Die Klitschko-Brüder, Boxweltmeisterin Susi Kentikian oder die Speedkletterer „Huber Buam" warben für den Pausensnack, der zu etwa 60% aus Fett und Zucker besteht und damit im Schnitt mehr Kalorien, Zucker und Fett enthält als besagte Schoko-Sahne-Torte.
Solch eine Umkehrung der Realitäten war nur möglich durch die Desinformation der Milchindustrie und der CMA, die aus einer Säuglingsnahrung für Kühe ein vermeintlich unverzichtbares Lebensmittel für Menschen aller Altersklassen machten. Ein Liter Milch solle jeder pro Tag konsumieren - das halte Zähne und Knochen gesund. Prominente Schauspieler, Comedians und - natürlich - Sportler warben für den regelmäßigen Konsum von Milch und Milchprodukten. Doch nun fällt das Kartenhaus in sich zusammen.
Milch ist krebserregend
In der China Study, der größten Ernährungsstudie aller Zeiten, braucht es keine Lebensmittelskandale mit Schimmelpilzen im Futtermais der Milchkühe, um den Konsum von Milchprodukten mit Krebsarten wie Brustkrebs, Eierstockkrebs oder Prostatakrebs in Verbindung zu bringen. So korrelieren die von der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichten Zahlen über die weltweite Brustkrebshäufigkeit mit der Höhe des Milchkonsums in den Ländern.
Milch fördert Osteoporose
Da Milch viel Kalzium enthalte, sei ein hoher Konsum von Milch und Milchprodukten zur Vorbeugung von Osteoporose geboten. Pustekuchen. Eine Studie an 75.000 Frauen über einen Zeitraum von zwölf Jahren zeigte, dass Milch die Widerstandsfähigkeit der Knochen nicht verbessert, sondern das Risiko für Knochenbrüche sogar noch erhöht. Der Grund: aufgrund des Milchkonsums übersäuert der Organismus. Um dem entgegenzuwirken, neutralisiert der Körper die Säure mit Kalzium, welches er den Knochen entzieht - das Resultat ist Osteoporose.
Sesam, Mandeln, einige Kräuter und Gemüsesorten sind hingegen eine wesentlich bessere Kalziumquelle. Ein Vergleich tierischer und pflanzlicher Kalziumquellen findet sich in der Tabelle.
Milch macht... krank!
Die Medizin weiß heute sicher, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch(produkten) und schwerwiegenden Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Multipler Sklerose, Diabetes Typ I und II, diversen Krebsarten, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma und anderem mehr besteht. Hautkrankheiten wie Akne sind ebenfalls auf den erhöhten Konsum von Milch, speziell entrahmter Milch, zurückzuführen. Neurodermitis, die als unheilbar gilt, ist häufig durch eine vegane (rein-pflanzliche) Ernährung zu heilen oder zumindest zu lindern.
Welche Milchalternativen gibt es?
Es gibt inzwischen eine riesige Auswahl an Alternativen zu Milch und Milchprodukten. In nahezu jedem Supermarkt und Discounter gibt es Milchgetränke auf Soja-Basis. Doch immer öfter findet man auch solche aus Reis, Hafer, Mandeln oder Haselnüssen, was nicht nur interessant schmeckt, sondern gerade auch Menschen mit einer Sojaunverträglichkeit entgegenkommt. Ebenso wie bei Kuhmilch gibt es auch pflanzliche Milchgetränke in verschiedenen Geschmacksrichtungen (z.B. Kakao, Vanille etc.). Und selbst Pudding, Joghurt, Käse und Sprühsahne für den Kuchen ist auf rein pflanzlicher Basis verfügbar. Die größte Auswahl findet man derzeit noch bei speziellen veganen Händlern im Internet, doch Bioläden, Reformhäuser und auch Supermärkte haben die Zeichen der Zeit erkannt und listen verstärkt vegane Produkte ein.
Tipp:
Wer die pflanzlichen Milchalternativen gewöhnungsbedürftig findet und nicht gleich vollständig auf Milch verzichten möchte, kann die Produkte zunächst mischen.
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· Milch: Alnatura
· Werbeplakate: CMA
· Milchschnitte: A. Kniesel unter Creative Commons
· Tabelle: Fabio Ornato
· Milchalternativen: pro-ahimsa.at