Die Welt kann Gemma Worrall dankbar sein. Bekanntermaßen ließ die 20-jährige Britin vor ein paar Tagen ihrer Angst über die Krise in der Ukraine twitternd freien Lauf. Sie fragte sich, warum sich „unser Präsident Barraco Barner" mit Russland anlegt - ein grotesker Tweet, der innerhalb weniger Stunden bei Tausenden von Usern weltweit für Gespött über die junge Britin sorgte.
Zu Unrecht! Dass dieser „storm" ziemlicher „shit" war, zeigt ein Blick auf Englands Geschichte: Den Fehler, zu glauben, dass der US-Präsident auch Englands Präsident sei, haben schon andere gemacht - zum Beispiel Tony Blair. Im Irakkrieg. Und dass die unwissende Worrall Barack Obama laut- und wortschöpferisch in Barraco Barner verwandelte, ist eine Meisterleistung ihrer Phantasie.
Bereits Kultautor Axel Hacke hatte in einer seiner berühmtesten Textsammlungen auf die kraftschöpfende Kunst des Verhörens hingewiesen: Er schildert, wie bei Kindern durch falsches Verstehen Matthias Claudius' Liedzeile „der weiße Nebel wunderbar" in „der weiße Neger Wumbaba" mutiert und damit letztlich zu einer unvergesslich radikal poetischen Traumgestalt, deren Schöpfung wohl selbst Claudius nicht möglich gewesen wäre.
Joachim Gauck als Jo Kim Cock
Der weltweite Spott hat Gemma Worrall nun eingeschüchtert. Zumindest, was ihre politischen Statements angeht. Das ist schade. Die Naivität, die immer auch ein Stück Leichtigkeit bedeutet, ist dahin. Was wäre ihr wohl noch alles eingefallen? Aus einem Joachim Gauck hätte sie sicher einen „Jo Kim Cock" und aus einem Waldimir Putin ein „Bloody Mac' Beauty" gemacht!
Dennoch kann die Welt Gemma Worrall dankbar sein. Sie hat eindrucksvoll bewiesen, dass das Sich-Verhören so stark ist wie ein Imperativ und eine endlose Lawine von neuen Gedanken und Welten auslösen kann: So gab es auf Twitter nach Veröffentlichung ihres Tweets ein Konto einer gewissen Michelleo Barner, „First Lady oft he United States of Britain". Gleichzeitig diskutieren in Radio- und TV-Sendungen Fachleute anlässlich der „überdurchschnittlichen Schulnoten von Gemma Worrall" die Qualität der englischen Schulen und stellten das gesamte Bildungssystem des Vereinigten Königreiches in Frage.
Gemma Worrall hat ihren Account nicht gelöscht. Sie twittert dort weiter über alle möglichen Banalitäten des Tages. Sie will aber - so schreibt der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe - „von nun an mehr über die Ukraine, Russland und die Politik im Allgemeinen lesen." Ihr deswegen zu folgen, ist wohl nicht nötig. Den besten Tweet ihres Lebens hat sie bereits geschrieben.
Zu Unrecht! Dass dieser „storm" ziemlicher „shit" war, zeigt ein Blick auf Englands Geschichte: Den Fehler, zu glauben, dass der US-Präsident auch Englands Präsident sei, haben schon andere gemacht - zum Beispiel Tony Blair. Im Irakkrieg. Und dass die unwissende Worrall Barack Obama laut- und wortschöpferisch in Barraco Barner verwandelte, ist eine Meisterleistung ihrer Phantasie.
Bereits Kultautor Axel Hacke hatte in einer seiner berühmtesten Textsammlungen auf die kraftschöpfende Kunst des Verhörens hingewiesen: Er schildert, wie bei Kindern durch falsches Verstehen Matthias Claudius' Liedzeile „der weiße Nebel wunderbar" in „der weiße Neger Wumbaba" mutiert und damit letztlich zu einer unvergesslich radikal poetischen Traumgestalt, deren Schöpfung wohl selbst Claudius nicht möglich gewesen wäre.
Joachim Gauck als Jo Kim Cock
Der weltweite Spott hat Gemma Worrall nun eingeschüchtert. Zumindest, was ihre politischen Statements angeht. Das ist schade. Die Naivität, die immer auch ein Stück Leichtigkeit bedeutet, ist dahin. Was wäre ihr wohl noch alles eingefallen? Aus einem Joachim Gauck hätte sie sicher einen „Jo Kim Cock" und aus einem Waldimir Putin ein „Bloody Mac' Beauty" gemacht!
Dennoch kann die Welt Gemma Worrall dankbar sein. Sie hat eindrucksvoll bewiesen, dass das Sich-Verhören so stark ist wie ein Imperativ und eine endlose Lawine von neuen Gedanken und Welten auslösen kann: So gab es auf Twitter nach Veröffentlichung ihres Tweets ein Konto einer gewissen Michelleo Barner, „First Lady oft he United States of Britain". Gleichzeitig diskutieren in Radio- und TV-Sendungen Fachleute anlässlich der „überdurchschnittlichen Schulnoten von Gemma Worrall" die Qualität der englischen Schulen und stellten das gesamte Bildungssystem des Vereinigten Königreiches in Frage.
Gemma Worrall hat ihren Account nicht gelöscht. Sie twittert dort weiter über alle möglichen Banalitäten des Tages. Sie will aber - so schreibt der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe - „von nun an mehr über die Ukraine, Russland und die Politik im Allgemeinen lesen." Ihr deswegen zu folgen, ist wohl nicht nötig. Den besten Tweet ihres Lebens hat sie bereits geschrieben.
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