Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) schickt liebe Grüße an die Parteigenossen. Sie macht deutlich, wie groß ihr Misstrauen gegenüber der eigenen Partei ist, die in Sonntagreden Brüderlichkeit und Solidarität stets hoch hält und doch etliche ihrer führenden Köpfe immer wieder aufgerieben hat.
„Wenn mich einer bekämpft, dann in der Regel die eigenen Leute“, sagte sie der „Welt am Sonntag“ zufolge.
Kraft schilderte auch, wie sehr ihr der von Parteifreunden provozierte Sturz des einstigen SPD-Vorsitzenden Kurt Beck bis heute nahegehe.
„Das war für mich der schwärzeste Moment in der Parteigeschichte. Ich möchte, dass so etwas nie wieder passiert“, sagte Kraft über den Rücktritt Becks vor knapp sechs Jahren.
Auf die Frage, ob es abermals zu solch einem Fall kommen könne, antwortete die Düsseldorfer Regierungschefin: „Wir sind alle darauf gefasst. Es kann einem passieren. Man muss damit rechnen.“
"Das hat nicht jedem gefallen"
Ihr erkaltetes Verhältnis zu führenden SPD-Bundespolitikern führt Kraft auf die von ihr klar und direkt artikulierte eigene Haltung zurück. „Ich sage meine Meinung, so wie sie ist. Das hat in den Koalitionsverhandlungen auch nicht jedem gefallen“, sagte Kraft.
Kraft hob in diesem Zusammenhang ihre eigene Souveränität hervor „Ich bin nicht abhängig von Politik“, sagte die frühere Unternehmensberaterin: „Ich hab’ was Ordentliches gelernt. Ich könnte auch wieder zurück in die Wirtschaft. Das gibt eine Menge Freiheit. Ich hab’ keine Leichen im Keller. Mir kann keiner was.“
Ihre Maxime bestehe darin, stets zu sich selbst stehen zu können: „Ich hab’ Zuhause einen Spiegel hängen, und ich möchte Politik so machen, dass ich den Spiegel nicht zuhängen muss.“
"Das erhöht den Druck, auch körperlich"
Jahrzehntelange politische Karrieren in Spitzenämtern seien heute nicht mehr möglich, sagte Kraft. Mit Blick auf die Medien müsse jeder Politiker heute „schnell reagieren, schnell eine Meinung haben. Das ist nicht immer gut. Das tut auch Demokratie nicht gut, das erhöht den Druck auch körperlich.“
Kraft verwies auf ihre Arbeit als Landesministerin (2001 bis 2005), Oppositionsführerin (2005 bis 2010) sowie als Ministerpräsidentin (seit 2010). „Ich mache seit 14 Jahren in der Spitze Politik“, sagte sie: „Das geht schon an die Substanz!“
Lieber nicht Kanzlerin werden
Ihren Entschluss, nicht das Amt der Bundeskanzlerin anzustreben, begründete Kraft mit ihren Vorbehalten gegenüber der Berliner Politik.
Ihre Aufgaben in Nordrhein-Westfalen seien ihr „viel wichtiger als einen Job in Berlin zu machen“, sagte Kraft nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ während einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in Ahlsdorf (Sachsen-Anhalt). „Die Art und Weise, wie in Berlin Politik gemacht wird“ widerspreche ihrer Vorstellung.
In dem von Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) moderierten Podiumsgespräch am Freitagabend fügte Kraft vor rund 250 Gästen hinzu: „Ich brauche die Menschen. Ich kann bei mir noch Einkaufen gehen. Ich kann nah bei den Menschen sein. Meine Stärke ist nicht, bei irgendwelchen G-20-Runden in Europa am Tisch zu sitzen. Das ist nicht mein Ding. Ich will konkret an Verbesserungen arbeiten. Dafür bin ich in die Politik gegangen, und das mache ich jetzt.“
Ihr gehe es darum, „dass kein Kind zurück gelassen wird“. Diese Politik erfordere viel Energie und Herzblut und zeige Erfolge nicht schon innerhalb von fünf Jahren.
„Wenn mich einer bekämpft, dann in der Regel die eigenen Leute“, sagte sie der „Welt am Sonntag“ zufolge.
Kraft schilderte auch, wie sehr ihr der von Parteifreunden provozierte Sturz des einstigen SPD-Vorsitzenden Kurt Beck bis heute nahegehe.
„Das war für mich der schwärzeste Moment in der Parteigeschichte. Ich möchte, dass so etwas nie wieder passiert“, sagte Kraft über den Rücktritt Becks vor knapp sechs Jahren.
Auf die Frage, ob es abermals zu solch einem Fall kommen könne, antwortete die Düsseldorfer Regierungschefin: „Wir sind alle darauf gefasst. Es kann einem passieren. Man muss damit rechnen.“
"Das hat nicht jedem gefallen"
Ihr erkaltetes Verhältnis zu führenden SPD-Bundespolitikern führt Kraft auf die von ihr klar und direkt artikulierte eigene Haltung zurück. „Ich sage meine Meinung, so wie sie ist. Das hat in den Koalitionsverhandlungen auch nicht jedem gefallen“, sagte Kraft.
Kraft hob in diesem Zusammenhang ihre eigene Souveränität hervor „Ich bin nicht abhängig von Politik“, sagte die frühere Unternehmensberaterin: „Ich hab’ was Ordentliches gelernt. Ich könnte auch wieder zurück in die Wirtschaft. Das gibt eine Menge Freiheit. Ich hab’ keine Leichen im Keller. Mir kann keiner was.“
Ihre Maxime bestehe darin, stets zu sich selbst stehen zu können: „Ich hab’ Zuhause einen Spiegel hängen, und ich möchte Politik so machen, dass ich den Spiegel nicht zuhängen muss.“
"Das erhöht den Druck, auch körperlich"
Jahrzehntelange politische Karrieren in Spitzenämtern seien heute nicht mehr möglich, sagte Kraft. Mit Blick auf die Medien müsse jeder Politiker heute „schnell reagieren, schnell eine Meinung haben. Das ist nicht immer gut. Das tut auch Demokratie nicht gut, das erhöht den Druck auch körperlich.“
Kraft verwies auf ihre Arbeit als Landesministerin (2001 bis 2005), Oppositionsführerin (2005 bis 2010) sowie als Ministerpräsidentin (seit 2010). „Ich mache seit 14 Jahren in der Spitze Politik“, sagte sie: „Das geht schon an die Substanz!“
Lieber nicht Kanzlerin werden
Ihren Entschluss, nicht das Amt der Bundeskanzlerin anzustreben, begründete Kraft mit ihren Vorbehalten gegenüber der Berliner Politik.
Ihre Aufgaben in Nordrhein-Westfalen seien ihr „viel wichtiger als einen Job in Berlin zu machen“, sagte Kraft nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“ während einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in Ahlsdorf (Sachsen-Anhalt). „Die Art und Weise, wie in Berlin Politik gemacht wird“ widerspreche ihrer Vorstellung.
In dem von Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) moderierten Podiumsgespräch am Freitagabend fügte Kraft vor rund 250 Gästen hinzu: „Ich brauche die Menschen. Ich kann bei mir noch Einkaufen gehen. Ich kann nah bei den Menschen sein. Meine Stärke ist nicht, bei irgendwelchen G-20-Runden in Europa am Tisch zu sitzen. Das ist nicht mein Ding. Ich will konkret an Verbesserungen arbeiten. Dafür bin ich in die Politik gegangen, und das mache ich jetzt.“
Ihr gehe es darum, „dass kein Kind zurück gelassen wird“. Diese Politik erfordere viel Energie und Herzblut und zeige Erfolge nicht schon innerhalb von fünf Jahren.
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