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Nato fordert Abzug von 40.000 russischen Soldaten aus dem Grenzgebiet zur Ukraine

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WASHINGTON/MOSKAU - Vor dem geplanten Krisentreffen haben die USA von Russland konkrete Schritte zur Entschärfung des Ukraine-Konflikts angemahnt. Die Regierung in Moskau müsse entsprechende Maßnahmen noch vor den für kommende Woche angesetzten Gesprächen ergreifen, sagte US-Außenminister John Kerry bei einer Senatsanhörung in Washington.

Er machte dabei erneut Russland als Unruhestifter in der Ostukraine aus. Auch der Europarat erhöhte den Druck auf Moskau. Angesichts immer neuer Gewaltexzesse in der Ostukraine hatte die Regierung in Kiew zuvor eine härtere Gangart in der Region eingeschlagen.

Europarat überlegt, Russland Stimmrecht zu entziehen

Zu den von Kerry eingeforderten Schritten gehört ein Rückzug russischer Truppen aus dem Grenzgebiet zur Ukraine sowie ein Ende der prorussischen Agitation in der Ostukraine. "Es ist klar, dass russische Spezialkräfte und Agenten der Katalysator hinter dem Chaos der vergangenen 24 Stunden waren", sagte Kerry in Washington. Wegen der teils als zu zaghaft kritisierten Russland-Politik der US-Regierung lieferte Kerry sich dort einen Schlagabtausch mit Senatoren. Kommende Woche will er sich erneut mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen, um einen Weg aus der Krise zu finden. Dabei sein sollen dieses Mal auch Vertreter der EU sowie der Ukraine.

Der Konflikt ist nach Einschätzung westlicher Beobachter die schwerste Krise in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Europarat erwägt, seinem Mitglied Russland das Stimmrecht zu entziehen. Die parlamentarische Versammlung des Europarats stimmt am Donnerstag darüber ab.

Merkel zunehmend besorgt

Truppen des ukrainischen Innenministeriums hatten zuvor in der Millionenstadt Charkow ein von prorussischen Aktivisten besetztes Verwaltungsgebäude geräumt. 70 Menschen wurden festgenommen.

Wenn die gespannte Lage nicht friedlich gelöst werden könne, würden Einheiten nun gewaltsam gegen "Terroristen" vorgehen, kündigte der Chef der Präsidialverwaltung, Sergej Paschinski, an. Er forderte die prorussischen Aktivisten auf, die seit Sonntag in Donezk und Lugansk besetzten Gebäude zu räumen.

Russland warnte vor Gewalt und wies eine Verantwortung für die Lage in der Ukraine zurück. "Wir fordern, alle militärischen Vorbereitungen unverzüglich einzustellen, die einen Bürgerkrieg nach sich ziehen können", erklärte das Außenministerium in Moskau.

Russland, das sich im März die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt hatte, fordert eine weitreichende Föderalisierung der Ex-Sowjetrepublik. Die Ukraine lehnt dies aus Angst vor einem Zerfall des Landes ab.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief Russland auf, mäßigend auf die moskautreuen Kräfte in der Ostukraine einzuwirken. "Wir sehen die Vorkommnisse dort mit zunehmender Sorge", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Insbesondere verlangte die Bundesregierung von Moskau, Einfluss auf die prorussischen Kräfte zu nehmen, damit diese "von jeder Gewaltanwendung Abstand nehmen".

Nato: Bis zu 40.000 russische Soldaten an der ukrainischen Grenze

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen warnte Russland vor einem Einmarsch in das Nachbarland. "Jede weitere Bewegung in die Ostukraine hinein wäre eine ernste Verschärfung der Lage statt jener Entschärfung, die wir uns alle wünschen."

Rasmussen forderte den Abzug der im Grenzgebiet zur Ukraine stationierten russischen Truppen. Nach Angaben der Nato-Militärs stehen dort 35.000 bis 40.000 einsatzbereite russische Soldaten. Die USA beorderten einen mit Flugabwehrraketen ausgestatteten Zerstörer von Spanien aus ins Schwarze Meer.

Auch auf HuffingtonPost.de: Bürgerkrieg in der Ost-Ukraine? Separatisten rufen eigene Republiken aus



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