Die Forderung, dass jeder, der arbeitet, von seinem Lohn auch leben können muss, ist gerecht. Aber ist eine Umsetzung dieser Forderung in unserem Wirtschaftssystem möglich?
Arbeit wird verrichtet nach verschiedenen Graden von Können und Ausbildung. Je spezifischer die Fähigkeiten sind, desto höher wird entlohnt. Je austauschbarer die Arbeitsleistung ist, desto niedriger ist das Entgelt. Das ist zuerst einmal nachvollziehbar. Aber auch der niedrig Qualifizierte möchte leben.
Zum erfolgreichen Erwerbsleben gehört, dass man für sich das Gefühl haben muss, dass Anstrengung zum Aufstieg auf der beruflichen Leiter führen kann. Mit dem Aufstieg auf den Sprossen hängt ein steigendes Gehalt zusammen.
Wer so arbeitet, erlangt Teilhabe. Teilhabe bedeutet nicht nur, dass man auch mal ins Theater gehen kann oder in die Oper. Sie bedeutet, dass man nicht nur Ravioli aus der Dose essen oder Bier aus PET-Flaschen trinken muss. Dass man im Sommer am Rhein, der Spree oder sonst einem Fluss im Café einen Latte Macchiato trinken kann, ohne dabei einen Stundenlohn zu verausgaben.
Den meisten Aufstockern hilft der Mindestlohn nicht
Der Mindestlohn klingt in vielen Ohren wie das probate Mittel, um denen, die sich genau das nicht leisten können, zu mehr Lohn und damit zu mehr Teilhabe zu verhelfen. Leider ist er das nicht.
Am unteren Ende der Einkommensskala hilft der Mindestlohn nicht, um besser über die Runden zu kommen. Von denen, die Aufstocker sind, also neben einem Lohn Hilfen vom Sozialstaat erhalten, wird nur ein bestimmter Prozentsatz durch den Mindestlohn zu mehr Teilhabe gelangen.
Wo ein bestimmter Lohn garantiert wird, muss auch ein bestimmter Umsatz garantiert sein, wie Hugo Müller-Vogg in dem hier verlinkten Artikel zu recht schreibt. Wer kann den garantieren - der Staat?
Der Staat kann keinen gerechten Lohn für alle garantieren
Bestimmt nicht. In den vergangenen beiden Jahren hatte der deutsche Staat ein Steueraufkommen wie seit Jahrzehnten nicht. Für tiefgreifenden Wandel hat es nicht gereicht. Löhne festzulegen ist eine Forderung, die die SPD mit in die GroKo genommen hat. Es gibt so viele Ausnahmen von der neuen Regel, weil die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens eben nicht vom Willen der Regierung abhängt.
Man kann sich eine Wirtschaftsordnung wünschen, in dem der Lohn eines jeden für ein gutes Leben reicht. Das aktuelle System, mit dem wir leben, ist es in jedem Fall nicht.
Arbeit wird verrichtet nach verschiedenen Graden von Können und Ausbildung. Je spezifischer die Fähigkeiten sind, desto höher wird entlohnt. Je austauschbarer die Arbeitsleistung ist, desto niedriger ist das Entgelt. Das ist zuerst einmal nachvollziehbar. Aber auch der niedrig Qualifizierte möchte leben.
Zum erfolgreichen Erwerbsleben gehört, dass man für sich das Gefühl haben muss, dass Anstrengung zum Aufstieg auf der beruflichen Leiter führen kann. Mit dem Aufstieg auf den Sprossen hängt ein steigendes Gehalt zusammen.
Wer so arbeitet, erlangt Teilhabe. Teilhabe bedeutet nicht nur, dass man auch mal ins Theater gehen kann oder in die Oper. Sie bedeutet, dass man nicht nur Ravioli aus der Dose essen oder Bier aus PET-Flaschen trinken muss. Dass man im Sommer am Rhein, der Spree oder sonst einem Fluss im Café einen Latte Macchiato trinken kann, ohne dabei einen Stundenlohn zu verausgaben.
Den meisten Aufstockern hilft der Mindestlohn nicht
Der Mindestlohn klingt in vielen Ohren wie das probate Mittel, um denen, die sich genau das nicht leisten können, zu mehr Lohn und damit zu mehr Teilhabe zu verhelfen. Leider ist er das nicht.
Am unteren Ende der Einkommensskala hilft der Mindestlohn nicht, um besser über die Runden zu kommen. Von denen, die Aufstocker sind, also neben einem Lohn Hilfen vom Sozialstaat erhalten, wird nur ein bestimmter Prozentsatz durch den Mindestlohn zu mehr Teilhabe gelangen.
Wo ein bestimmter Lohn garantiert wird, muss auch ein bestimmter Umsatz garantiert sein, wie Hugo Müller-Vogg in dem hier verlinkten Artikel zu recht schreibt. Wer kann den garantieren - der Staat?
Der Staat kann keinen gerechten Lohn für alle garantieren
Bestimmt nicht. In den vergangenen beiden Jahren hatte der deutsche Staat ein Steueraufkommen wie seit Jahrzehnten nicht. Für tiefgreifenden Wandel hat es nicht gereicht. Löhne festzulegen ist eine Forderung, die die SPD mit in die GroKo genommen hat. Es gibt so viele Ausnahmen von der neuen Regel, weil die Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens eben nicht vom Willen der Regierung abhängt.
Man kann sich eine Wirtschaftsordnung wünschen, in dem der Lohn eines jeden für ein gutes Leben reicht. Das aktuelle System, mit dem wir leben, ist es in jedem Fall nicht.
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