PARIS - Platzt der Traum von einer glorreichen Rückkehr in die Politik? Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy muss nach neuen Enthüllungen wohl mehr denn je ein Ende seiner politischen Karriere fürchten. Die Pariser Tageszeitung "Le Monde" machte am Freitag öffentlich, dass Untersuchungsrichter den konservativen Politiker wegen einer mutmaßlichen Wahlkampfspenden-Affäre seit Monaten abhören lassen. Und nicht nur das: Bei dem Lauschangriff wurden offensichtlich auch Hinweise auf mögliche neue Straftaten entdeckt.
Sarkozy soll Richter Regierungsberater-Job in Monaco beschafft haben
Die neuen Vorwürfe haben es in sich. Ermittler hegen laut "Monde" seit der Abhöraktion den Verdacht, dass der 59-jährige Sarkozy seinen noch immer großen Einfluss genutzt haben könnte, um einen der höchsten französischen Richter einen Regierungsberater-Job im Fürstentum Monaco zu beschaffen. Mögliche Gegenleistung des Juristen könnte der Verrat von Ermittlungsgeheimnissen an Sarkozy gewesen sein.
Der Richter am Kassationshof soll Zugriff auf Informationen zu einem anderen Verfahren gehabt haben, in das Sarkozy involviert war. Darin gingen Ermittler dem Verdacht nach, dass der konservative Politiker die Demenzerkrankung der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt ausnutzte, um an Geld für seinen Wahlkampf 2007 zu kommen. Das Verfahren ist mangels Beweisen allerdings mittlerweile eingestellt. Der Fall solle seinen politischen Gegnern ein Beispiel dafür sein, dass sich mit Verleumdung keine Erfolge erzielen ließen, kommentierte Sarkozy im vergangenen Herbst.
Sarkozy hofft auf Mangel an Beweisen
Auf eine ähnliche Entwicklung hofft Sarkozy auch in der jüngsten Affäre. Über seinen Anwalt lässt sich der Beschuldigte als Opfer einer weiteren politischen Verschwörung darstellen. Sarkozy sei jüngst zu einer Kur in Monaco gewesen und keineswegs, um dem Richter Gilbert Azibert einen neuen Job zu verschaffen, sagte Thierry Herzog der "Monde" in einem Interview. Manche Leute seien bereit, alles dafür zu tun, Sarkozy zu destabilisieren.
Dabei verweisen Sarkozy-Anhänger immer wieder auf die guten Umfragewerte ihres Idols. Meinungsforschern zufolge gehörte Sarkozy zuletzt wieder ganz klar zu den beliebtesten Politikern Frankreichs. Der amtierende sozialistische Präsident gilt hingegen bereits nach knapp zwei Jahren Amtszeit als der unbeliebteste Staatschef in der Geschichte Frankreichs. Er hatte Sarkozy 2012 eine bittere Wahlniederlage beschert.
Für Sarkozy sind die Enthüllungen bereits der zweite schwere Rückschlag in dieser Woche. Erst am Mittwoch hatten Medien vertrauliche Gespräche aus dessen Amtszeit als Präsident veröffentlicht. Ein früherer enger Berater hatte bei Treffen heimlich ein Diktiergerät mitlaufen lassen. Anhänger Sarkozys befürchten nun, dass es nicht bei den bislang eher harmlosen Veröffentlichungen bleiben wird. In den verbreiteten Gesprächen ging es bislang vor allem um Lästereien und mehr oder weniger amüsante Privatgespräche, in denen Sarkozy unter anderem mit seiner Frau Carla darüber scherzt, dass er sich von ihr aushalten lasse.
Skandale um Sarkozy häufen sich
Noch offen ist zudem der Ausgang der Ermittlungen, die die jüngste Abhöraktion der Justiz auslösten. Dabei wird dem Verdacht nachgegangen, dass Sarkozy seinen Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2007 zum Teil mit Spenden des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi finanziert haben könnte. Darüber hinaus könnte Sarkozy Ärger wegen Ermittlungen zu möglicherweise illegalen Rüstungsgeschäften des französischen Staates sowie zu einem Schiedsspruch zu einem Besitzerwechsel beim deutschen Sportartikelhersteller Adidas Anfang der 90er drohen. Letzterer hatte die französischen Steuerzahler mehr als 400 Millionen Euro gekostet.
Sarkozy soll Richter Regierungsberater-Job in Monaco beschafft haben
Die neuen Vorwürfe haben es in sich. Ermittler hegen laut "Monde" seit der Abhöraktion den Verdacht, dass der 59-jährige Sarkozy seinen noch immer großen Einfluss genutzt haben könnte, um einen der höchsten französischen Richter einen Regierungsberater-Job im Fürstentum Monaco zu beschaffen. Mögliche Gegenleistung des Juristen könnte der Verrat von Ermittlungsgeheimnissen an Sarkozy gewesen sein.
Der Richter am Kassationshof soll Zugriff auf Informationen zu einem anderen Verfahren gehabt haben, in das Sarkozy involviert war. Darin gingen Ermittler dem Verdacht nach, dass der konservative Politiker die Demenzerkrankung der L'Oréal-Erbin Liliane Bettencourt ausnutzte, um an Geld für seinen Wahlkampf 2007 zu kommen. Das Verfahren ist mangels Beweisen allerdings mittlerweile eingestellt. Der Fall solle seinen politischen Gegnern ein Beispiel dafür sein, dass sich mit Verleumdung keine Erfolge erzielen ließen, kommentierte Sarkozy im vergangenen Herbst.
Sarkozy hofft auf Mangel an Beweisen
Auf eine ähnliche Entwicklung hofft Sarkozy auch in der jüngsten Affäre. Über seinen Anwalt lässt sich der Beschuldigte als Opfer einer weiteren politischen Verschwörung darstellen. Sarkozy sei jüngst zu einer Kur in Monaco gewesen und keineswegs, um dem Richter Gilbert Azibert einen neuen Job zu verschaffen, sagte Thierry Herzog der "Monde" in einem Interview. Manche Leute seien bereit, alles dafür zu tun, Sarkozy zu destabilisieren.
Dabei verweisen Sarkozy-Anhänger immer wieder auf die guten Umfragewerte ihres Idols. Meinungsforschern zufolge gehörte Sarkozy zuletzt wieder ganz klar zu den beliebtesten Politikern Frankreichs. Der amtierende sozialistische Präsident gilt hingegen bereits nach knapp zwei Jahren Amtszeit als der unbeliebteste Staatschef in der Geschichte Frankreichs. Er hatte Sarkozy 2012 eine bittere Wahlniederlage beschert.
Für Sarkozy sind die Enthüllungen bereits der zweite schwere Rückschlag in dieser Woche. Erst am Mittwoch hatten Medien vertrauliche Gespräche aus dessen Amtszeit als Präsident veröffentlicht. Ein früherer enger Berater hatte bei Treffen heimlich ein Diktiergerät mitlaufen lassen. Anhänger Sarkozys befürchten nun, dass es nicht bei den bislang eher harmlosen Veröffentlichungen bleiben wird. In den verbreiteten Gesprächen ging es bislang vor allem um Lästereien und mehr oder weniger amüsante Privatgespräche, in denen Sarkozy unter anderem mit seiner Frau Carla darüber scherzt, dass er sich von ihr aushalten lasse.
Skandale um Sarkozy häufen sich
Noch offen ist zudem der Ausgang der Ermittlungen, die die jüngste Abhöraktion der Justiz auslösten. Dabei wird dem Verdacht nachgegangen, dass Sarkozy seinen Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2007 zum Teil mit Spenden des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi finanziert haben könnte. Darüber hinaus könnte Sarkozy Ärger wegen Ermittlungen zu möglicherweise illegalen Rüstungsgeschäften des französischen Staates sowie zu einem Schiedsspruch zu einem Besitzerwechsel beim deutschen Sportartikelhersteller Adidas Anfang der 90er drohen. Letzterer hatte die französischen Steuerzahler mehr als 400 Millionen Euro gekostet.
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