Jeder Mensch hat einen biologischen Vater und eine biologische Mutter. Unser Erbgut stammt jeweils zu 50 Prozent von beiden Eltern. Normalerweise. Forschern aus den USA ist es jetzt gelungen, Embryonen aus Genen von drei Menschen “herzustellen” - einem Mann und zwei Frauen. Erbkrankheiten sollen so eingedämmt werden können.
Die US-Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln (Food and Drug Administration, kurz FDA) zieht in Erwägung, Tests mit veränderten Embryonen an Menschen zuzulassen. Ein Ausschuss der Behörde lässt sich in dieser Woche von verschiedenen Experten in der Frage beraten. Ob oder wann ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden könnte, bleibt vorerst unklar.
Erbkrankheiten vor der Entstehung verhindern
Viele Erbkrankheiten sind auf Gendefekte der sogenannten Mitochondrien zurückzuführen. Damit diese Gendefekte nicht vererbt werden, sollen die “kranken” Mitochondrien durch “gesunde” ersetzt werden. Die Forscher kombinieren bei dem Verfahren die Eizellen von zwei verschiedenen Frauen miteinander. Anschließend wird die manipulierte Eizelle mit dem Spermium eines Mannes befruchtet. Das daraus entstehende Baby würde Eigenschaften wie Haarfarbe oder Körpergröße von einer der Frauen erben und die mitochondriale DNA der zweiten Frau.
Die Methode ist äußerst umstritten. Neben rein ethischen Bedenken warnen Experten vor solchen Eingriffen, weil noch völlig unklar ist, wie Menschen mit manipuliertem Erbmaterial sich entwickeln könnten. Entsprechende Tests bei Affen haben zu gesunden Nachkommen geführt. Die Experten geben aber zu bedenken, dass Langzeitstudien nötig wären, um gesundheitliche Risiken ausschließen zu können.
Gesundheitliche Folgen sind nicht absehbar
Doch auch wenn sich ein entsprechendes Verfahren als gesundheitlich unbedenklich erweisen sollte, bleibt die Angst vor sogenannten “Designer-Babys”. Wird Erbgut durch den Menschen manipuliert, so die Befürchtung, könnten Eltern Augenfarbe, Größe oder Intelligenz ihrer Kinder nach ihren Vorstellungen auswählen.
Dr. Shoukhrat Mitalipov, einer der führenden US-Forscher auf dem Gebiet, möchte seine Arbeit lieber als “Gen-Korrektur” und nicht als “Gen-Manipulation” bezeichnen. Gemeinsam mit seinem Team hat Mitalipov an der Oregon Health & Science University in Portland fünf gesunde Affen mit der umstrittenen Methode “hergestellt”.
Langzeitstudien sind unverzichtbar
“Wir wollen mutierte Gene, die Menschen krank machen, ersetzen. Wir stellen nur den Normalzustand wieder her, ich weiß nicht, warum man etwas dagegen haben sollte,” sagte Dr. Mitalipov am Dienstag.
Dr. Katharine Wenstrom von der Brown University gab dagegen zu bedenken, dass mitochondriale Erkrankungen viele verschiedene Eigenschaften haben, die sich im Laufe der Zeit verändert hätten. “Wir müssen bei der Entwicklung von entsprechenden Tests an Tieren sehr sorgfältig vorgehen und sie während ihrer gesamten Lebensdauer beobachten,” sagte Wenstrom.
Die Hauptsorge der Kritiker richtet sich auf zukünftige Nachkommen von Menschen, die durch Genmanipulationen “entstanden” sind. 40 Länder weltweit, darunter Deutschland, verbieten entsprechende Eingriffe in das menschliche Erbgut.
Kinder mit drei Eltern
Neben möglichen gesundheitlichen Konsequenzen stellen sich auch ethische Fragen. Sollte das Verfahren tatsächlich zugelassen werden, wird es Kinder mit drei biologischen Eltern geben. Allein der Gedanke erscheint unnatürlich.
Heute mag das Argument der Forschung sein, Krankheiten ausmerzen zu wollen. Was wird es morgen sein? Wenn alle Menschen dieselbe Gesundheit genießen dürfen, warum nicht auch dieselbe Intelligenz oder Schönheit?
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Die US-Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln (Food and Drug Administration, kurz FDA) zieht in Erwägung, Tests mit veränderten Embryonen an Menschen zuzulassen. Ein Ausschuss der Behörde lässt sich in dieser Woche von verschiedenen Experten in der Frage beraten. Ob oder wann ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden könnte, bleibt vorerst unklar.
Erbkrankheiten vor der Entstehung verhindern
Viele Erbkrankheiten sind auf Gendefekte der sogenannten Mitochondrien zurückzuführen. Damit diese Gendefekte nicht vererbt werden, sollen die “kranken” Mitochondrien durch “gesunde” ersetzt werden. Die Forscher kombinieren bei dem Verfahren die Eizellen von zwei verschiedenen Frauen miteinander. Anschließend wird die manipulierte Eizelle mit dem Spermium eines Mannes befruchtet. Das daraus entstehende Baby würde Eigenschaften wie Haarfarbe oder Körpergröße von einer der Frauen erben und die mitochondriale DNA der zweiten Frau.
Die Methode ist äußerst umstritten. Neben rein ethischen Bedenken warnen Experten vor solchen Eingriffen, weil noch völlig unklar ist, wie Menschen mit manipuliertem Erbmaterial sich entwickeln könnten. Entsprechende Tests bei Affen haben zu gesunden Nachkommen geführt. Die Experten geben aber zu bedenken, dass Langzeitstudien nötig wären, um gesundheitliche Risiken ausschließen zu können.
Gesundheitliche Folgen sind nicht absehbar
Doch auch wenn sich ein entsprechendes Verfahren als gesundheitlich unbedenklich erweisen sollte, bleibt die Angst vor sogenannten “Designer-Babys”. Wird Erbgut durch den Menschen manipuliert, so die Befürchtung, könnten Eltern Augenfarbe, Größe oder Intelligenz ihrer Kinder nach ihren Vorstellungen auswählen.
Dr. Shoukhrat Mitalipov, einer der führenden US-Forscher auf dem Gebiet, möchte seine Arbeit lieber als “Gen-Korrektur” und nicht als “Gen-Manipulation” bezeichnen. Gemeinsam mit seinem Team hat Mitalipov an der Oregon Health & Science University in Portland fünf gesunde Affen mit der umstrittenen Methode “hergestellt”.
Langzeitstudien sind unverzichtbar
“Wir wollen mutierte Gene, die Menschen krank machen, ersetzen. Wir stellen nur den Normalzustand wieder her, ich weiß nicht, warum man etwas dagegen haben sollte,” sagte Dr. Mitalipov am Dienstag.
Dr. Katharine Wenstrom von der Brown University gab dagegen zu bedenken, dass mitochondriale Erkrankungen viele verschiedene Eigenschaften haben, die sich im Laufe der Zeit verändert hätten. “Wir müssen bei der Entwicklung von entsprechenden Tests an Tieren sehr sorgfältig vorgehen und sie während ihrer gesamten Lebensdauer beobachten,” sagte Wenstrom.
Die Hauptsorge der Kritiker richtet sich auf zukünftige Nachkommen von Menschen, die durch Genmanipulationen “entstanden” sind. 40 Länder weltweit, darunter Deutschland, verbieten entsprechende Eingriffe in das menschliche Erbgut.
Kinder mit drei Eltern
Neben möglichen gesundheitlichen Konsequenzen stellen sich auch ethische Fragen. Sollte das Verfahren tatsächlich zugelassen werden, wird es Kinder mit drei biologischen Eltern geben. Allein der Gedanke erscheint unnatürlich.
Heute mag das Argument der Forschung sein, Krankheiten ausmerzen zu wollen. Was wird es morgen sein? Wenn alle Menschen dieselbe Gesundheit genießen dürfen, warum nicht auch dieselbe Intelligenz oder Schönheit?
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