Deutschland schiebt weniger Asylbewerber ab als gefordert

BERLIN - Deutschland schiebt weniger ausreisepflichtige Asylbewerber ab als es müsste. Das belegen Zahlen der Ausländerbehörden der Länder, die der "Bild"-Zeitung vorliegen.

So lag die Zahl der „vollziehbar ausreisepflichtigen“ Flüchtlinge in Deutschland Ende 2013 bei 131.598 Personen. Im Jahr zuvor waren es noch 118.347 Personen gewesen. Davon waren 37.090 Personen „unmittelbar ausreisepflichtig“, wurden aber von den dafür zuständigen Ländern bisher nicht abgeschoben. Im Jahr zuvor hatte die Zahl noch bei 33.003 Personen gelegen.

Fast 100.000 Flüchtlinge mit "Duldungs-Status"

Zusätzlich hatten 94.508 Flüchtlinge nach "Bild"-Informationen Ende 2013 einen „Duldungs-Status“. Im Jahr zuvor hatte die Zahl der geduldeten Flüchtlinge noch bei 85.344 Personen gelegen. Damit sind sie zwar nicht rechtmäßig in Deutschland, werden jedoch nicht wegen illegalen Aufenthalts bestraft.

2013 war die Zahl der Asylbewerber in Deutschland so hoch wie seit den 90er Jahren nicht mehr. 2013 stellten rund 127.000 Menschen einen Asylantrag, rund 110.000 davon waren Erstanträge, wie das Bundesinnenministerium im Januar mitteilte. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von etwa 64 Prozent, bei den Erstanträgen sogar von 70 Prozent.