Kein Tag ohne neuen Skandal: Es war eine Horror-Woche für den ADAC-Chef Peter Meyer. Und sie wird auch ungemütlich aufhören. Meyer wird sich am Sonntagabend den Fragen von Günther Jauch im Ersten stellen. Der Titel der Sendung: "Totalschaden ADAC - Was ist das für ein Pannenverein?"
Meyer wird versuchen, vor einem Millionenpublikum verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Er wird kämpfen müssen. Die Bühne dafür hat Meyer. Aber mit in der Talk-Sendung wird auch Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen sitzen. Dudenhöffer fordert nach dem Skandal beim Autopreis "Gelber Engel" zahlreiche Konsequenzen und fragt sich, ob nicht auch die ADAC-Pannen- und Tunnelstatistik manipuliert wurden. Mit anderen Worten: Dudenhöffer ist einer der schärfsten ADAC-Kritiker der vergangenen Tage.
Apropos vergangene Tage. Werfen wir einen Blick zurück.
Der ADAC-Regionalclub Hessen-Thüringen hat laut "Bild" für seinen Geschäftsführer eine Luxus-Villa bauen lassen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Grundbuchauszüge berichtet, liegt das 2008 gebaute 190 Quadratmeter große Haus auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück. Experten schätzten den Wert der Immobilie auf mindestens 1,5 Millionen Euro. Michael Adams, emeritierter Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Hamburg, ist nicht überrascht. Letztendlich ist das nichts anderes als der Palast oder die Badewanne des Bischofs Franz-Peter Tebarzt-van Elst“, sagte der Experte, der sich intensiv mit Non-Profit-Organisationen beschäftigt hat. Auch die Kirche nehme viel Geld ein "und schüttet das an niemanden aus", so Adams.
Laut ZDF-Magazin "Frontal 21" sollen hochrangige ADAC-Mandatsträger neben ihrem Ehrenamt auch geschäftlich für den Verein tätig geworden sein. ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, ist demnach mit seiner Kanzlei zugleich ADAC-Vertragsanwalt. Auch drei regionale Funktionäre sind laut Bericht als Vertragsanwälte tätig. Das Bundesverbraucherministerium kündigte an, sich in die Affäre um den Club einzuschalten.
Der ADAC erlaubte, Rettungshubschrauber zu nutzen, um einen nassen Fußballplatz trocken zu föhnen. Auf die Idee muss man erst einmal kommen.
Dem ADAC wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Zwischen 1991 und 2003 sollen ADAC-Informationen zur Wasserqualität an bestimmten Badestränden "aus den betroffenen Zielgebieten finanziert und beeinflusst worden" seien. Das berichtete die "Frankenpost" und zitierte aus einem Brief eines ADAC-Mitarbeiters.
Nach Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" und des NDR-Magazins "Panorama" drängt der Autoclub seine Pannenhelfer, eigens für den ADAC von der Firma Varta gefertigte Auto-Batterien zu verkaufen.
Dementsprechend erhöhe sich ihre Bonus-Zahlung. Der Autoclub wies die Vorwürfe am Freitag zurück. "Der ADAC erzielt keinen Gewinn mit dem Austausch der Batterien im Rahmen der Pannenhilfe", betonte ADAC-Sprecher Christian Garrels. Den Recherchen der beiden Medien zufolge sagte ein ehemaliger Straßenwachtfahrer, der zehn Jahre als "Gelber Engel" fuhr, zu den Folgen des Prämiensystems: "Autofahrern werden Batterien aufgeschwatzt, die sie nicht brauchen, oder die sie bei einem regulären Einkauf weit günstiger bekommen könnten." Auch andere Pannenhelfer hätten von entsprechendem Verkaufsdruck berichtet.
Und zum Schluss ein Blick nach vorn:
ADAC-Chef Meyer wird bei Günther Jauch vor einem Millionenpublikum live auf seine schärfsten Kritiker treffen. Das kann ein Befreiungsschlag werden. Oder der nächste Schritt zum Totalschaden.
(mit Material von dpa)
Meyer wird versuchen, vor einem Millionenpublikum verlorenes Vertrauen wiederzugewinnen. Er wird kämpfen müssen. Die Bühne dafür hat Meyer. Aber mit in der Talk-Sendung wird auch Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen sitzen. Dudenhöffer fordert nach dem Skandal beim Autopreis "Gelber Engel" zahlreiche Konsequenzen und fragt sich, ob nicht auch die ADAC-Pannen- und Tunnelstatistik manipuliert wurden. Mit anderen Worten: Dudenhöffer ist einer der schärfsten ADAC-Kritiker der vergangenen Tage.
Apropos vergangene Tage. Werfen wir einen Blick zurück.
Montag, 27.01.2014:
Der ADAC-Regionalclub Hessen-Thüringen hat laut "Bild" für seinen Geschäftsführer eine Luxus-Villa bauen lassen. Wie die Zeitung unter Berufung auf Grundbuchauszüge berichtet, liegt das 2008 gebaute 190 Quadratmeter große Haus auf einem 800 Quadratmeter großen Grundstück. Experten schätzten den Wert der Immobilie auf mindestens 1,5 Millionen Euro. Michael Adams, emeritierter Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Hamburg, ist nicht überrascht. Letztendlich ist das nichts anderes als der Palast oder die Badewanne des Bischofs Franz-Peter Tebarzt-van Elst“, sagte der Experte, der sich intensiv mit Non-Profit-Organisationen beschäftigt hat. Auch die Kirche nehme viel Geld ein "und schüttet das an niemanden aus", so Adams.
Dienstag, 28.01.2014:
Laut ZDF-Magazin "Frontal 21" sollen hochrangige ADAC-Mandatsträger neben ihrem Ehrenamt auch geschäftlich für den Verein tätig geworden sein. ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, ist demnach mit seiner Kanzlei zugleich ADAC-Vertragsanwalt. Auch drei regionale Funktionäre sind laut Bericht als Vertragsanwälte tätig. Das Bundesverbraucherministerium kündigte an, sich in die Affäre um den Club einzuschalten.
Mittwoch, 29.01.2014:
Der ADAC erlaubte, Rettungshubschrauber zu nutzen, um einen nassen Fußballplatz trocken zu föhnen. Auf die Idee muss man erst einmal kommen.
Donnerstag, 30.01.2014:
Dem ADAC wird Bestechlichkeit vorgeworfen. Zwischen 1991 und 2003 sollen ADAC-Informationen zur Wasserqualität an bestimmten Badestränden "aus den betroffenen Zielgebieten finanziert und beeinflusst worden" seien. Das berichtete die "Frankenpost" und zitierte aus einem Brief eines ADAC-Mitarbeiters.
Freitag, 31.01.2014:
Nach Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" und des NDR-Magazins "Panorama" drängt der Autoclub seine Pannenhelfer, eigens für den ADAC von der Firma Varta gefertigte Auto-Batterien zu verkaufen.
Dementsprechend erhöhe sich ihre Bonus-Zahlung. Der Autoclub wies die Vorwürfe am Freitag zurück. "Der ADAC erzielt keinen Gewinn mit dem Austausch der Batterien im Rahmen der Pannenhilfe", betonte ADAC-Sprecher Christian Garrels. Den Recherchen der beiden Medien zufolge sagte ein ehemaliger Straßenwachtfahrer, der zehn Jahre als "Gelber Engel" fuhr, zu den Folgen des Prämiensystems: "Autofahrern werden Batterien aufgeschwatzt, die sie nicht brauchen, oder die sie bei einem regulären Einkauf weit günstiger bekommen könnten." Auch andere Pannenhelfer hätten von entsprechendem Verkaufsdruck berichtet.
Und zum Schluss ein Blick nach vorn:
Sonntag, 2.02.2014:
ADAC-Chef Meyer wird bei Günther Jauch vor einem Millionenpublikum live auf seine schärfsten Kritiker treffen. Das kann ein Befreiungsschlag werden. Oder der nächste Schritt zum Totalschaden.
(mit Material von dpa)