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Börsen-Hype: Was Sie jetzt über Facebook wissen müssen

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Trotz der Berichte über die Abwanderung junger Nutzer ist spätestens seit dieser Woche klar: Das Online-Imperium Facebook steht besser da denn je. Am Mittwoch verkündete Gründer Marc Zuckerberg, dass das weltweit größte soziale Netzwerk nun mehr als 1,2 Milliarden Nutzer hat. 750 Millionen davon sind jeden Tag auf der Seite. Mehr Nutzer wiederum bedeuten für Facebook steigende Werbeeinnahmen.

Daher verachtfachte sich der Gewinn des Netzwerks im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch auf rund 523 Millionen Dollar. "Es war ein großartiger Abschluss des Jahres für Facebook", sagte Zuckerberg. Finanzexperten schätzen mittlerweile, dass 2014 ein Kursziel von 50 Euro - also etwa 67 Dollar - realistisch sei. Derzeit liegt die Aktie bei knapp über 60 Dollar - schon jetzt ein Allzeithoch.

Der erstaunliche Gewinn erklärt sich vor allem durch den Erfolg bei mobiler Werbung auf Smartphones und Tablets. So hat das Unternehmen im vergangenen Quartal zum ersten Mal mehr Gewinn über mobile Werbung (53 Prozent) als über die Website erzielt. Im Quartal davor waren es lediglich 23 Prozent. Das zeigt: Facebook hat in den vergangenen Monaten viel richtig gemacht.

Erst Anfang 2013 fuhr Facebook erste Gewinne ein

Das war nicht immer so. Nach dem schwachen Start der Facebook-Aktie 2012 befürchteten Finanzexperten, dass das Unternehmen die Erwartungen an der Börse nicht würde erfüllen können. In der Tat: Die ersten zaghaften Gewinne fuhr Facebook erst 2013 in seinem zweiten Börsenjahr ein. Zum Börsengang im Mai 2012 hatte das Papier 38 Dollar gekostet und war zwischenzeitlich auf unter 18 Dollar abgestürzt.

Starke Kontrahenten hatten das Unternehmen damals unter Druck gesetzt. Viele junge Nutzer wanderten zu anderen sozialen Netzwerken ab - Twitter, Instagram und Pinterest erschienen gerade jungen Menschen attraktiver.

facebook

Dass sich die Altersstruktur der Facebook-Nutzer in den vergangenen Jahren geändert hat, ist unbestritten.

Analysten sprechen Kauf-Empfehlungen aus

Erlebt Facebook nun eine Börsen-Erfolgsgeschichte wie einst Google? Finanzmarktexperten sind sich uneinig - wollen das aber nicht ausschließen. Von 51 Analysten, die die Nachrichtenagentur Bloomberg befragt hat, sprachen 44 eine Kaufempfehlung für die Aktie des Online-Riesen aus.

Zahlenmäßig trennen Facebook und Google aber noch Welten. Der Suchgigant hatte zuletzt in einem einzigen Quartal fast doppelt soviel Umsatz gemacht wie Facebook in einem ganzen Jahr.

Doch Zuckerberg setzt derzeit offenbar bei den richtigen Punkten an. So gelingt es Facebook - anders als Google oder Yahoo - die Anzeigenpreise stetig hochzuschrauben und so die Gewinne anzukurbeln. Außerdem profitiert Facebook deutlich stärker von den Wachstumszahlen in der Smartphone-und Tablet-Branche.

"Google und Facebook sind nicht vergleichbar"

Aber entwickelt sich Facebook damit zu einem gesunden und vertrauensvollen Unternehmen, in das Anleger ihr Geld investieren sollten?

Dazu gibt es durchaus auch kritische Stimmen. Einige Finanz-Experten warnen davor, die aktuellen Zahlen des Unternehmens zu positiv zu bewerten. "Facebook basiert als soziales Netzwerk nur auf einem einzigen, dazu noch leicht angreifbaren Geschäftsmodell", sagte Börsenexperte Dirk Müller der Huffington Post. Der Konzern habe bis heute nicht bewiesen, dass er im Verhältnis zum Wert seiner Aktien Geld verdienen kann. "Google und Facebook sind nicht vergleichbar, weil der Suchkonzern viel breiter aufgestellt ist".

"Das Risiko, dass ein anderes Unternehmen in den nächsten Jahren an die Stelle von Facebook tritt und es besser macht, ist hoch", sagte Müller. Das Internet sei schnelllebig und man wisse nie, wie sich die Online-Community in zwei Jahren verhalte. Wer auf die Facebook-Aktie als Altersvorsorge setze, sei sehr mutig. "Für Zocker ist das etwas. Ich persönlich traue dem Braten aber nicht und rate dringend von einer längerfristigen Investition ab."

Das ist die eine Position. Internetexperten halten dem entgegen, dass Facebook in den vergangenen Jahren einen wichtigen Teil neuer Internet-Infrastruktur geschaffen hat. Die Menschen tauschen sich über die Plattform nicht nur aus. Sie teilen Inhalte, empfehlen sich gegenseitig Websites und zeigen Nachrichtenseiten, dass sie ihre Inhalte mögen. Mit seinen "Share-" und "Like-Buttons" hat Facebook sein soziales Netz über das gesamte Internet ausgebreitet. Und dieses Netz wird genutzt. Millionen- und Milliardenfach. Jede Minute.

Damit wird Facebook zwar nicht unangreifbar. Zumindest aber hat das Web-Unternehmen gewisse Hürden für Konkurrenten aufgebaut.

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