Mit der Wartung von Maschinen kann man in der Bundesrepublik mehr Geld verdienen als mit der Pflege von Menschen. Und es braucht eigentlich keinen zweiten oder dritten Gedanken, um festzustellen, dass Deutschland vor diesem Hintergrund ein Problem mit der alternden Gegenwart und der greisen Zukunft hat. Leider geschieht seit Jahren das, was in Deutschland mit trauter Regelmäßigkeit immer wieder passiert, wenn sich Probleme am Horizont zu erkennen sind: Alle Verantwortlichen ducken sich weg.
Anlässlich des am heutigen Donnerstag beginnenden „Deutschen Pflegetag“ kursierten immer wieder ein paar bemerkenswerte Zahlen aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI: Obwohl bereits 900.000 Menschen in der Pflegebranche beschäftigt sind, fehlen schon heute 30.000 Fachkräfte. In 25 Jahren könnten dann insgesamt 200.000 Angestellte in der Pflege fehlen. Und das bei einer stetig alternden Bevölkerung. Es wird immer weniger Arbeitnehmer und immer mehr Senioren in Deutschland geben. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung.
Pflege als Zukunftsbranche? Von wegen
Man könnte meinen, dass die Pflege eine Zukunftsbranche ist. Und dass man Menschen in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit raten sollte, schleunigst auf Altenbetreuung umzuschulen. Leider trifft die logische Hochrechnung mal wieder nicht die Realität. Für viele junge Menschen, aber auch für gestandene Arbeitnehmer, sind Pflegeberufe nicht attraktiv genug. Das liegt auch an der harten körperlichen Arbeit, an der psychischen Belastung und an den Nachtschichten. Ein wichtiger Grund jedoch ist auch die Bezahlung.
Ein Altenpfleger verdient laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung im Schnitt kaum mehr als 2000 Euro brutto im Monat. Zum Vergleich: Junge Berufseinsteiger in der IT- oder in der Finanzbranche kommen locker auf das doppelte Salär eines Pflegers mit zehnjähriger Berufserfahrung.
Ausreden zählen bald nicht mehr
Das Problem sind jedoch nicht nur die Zahlen an sich, sondern auch die Wahrheit, die dahinter steckt: In Deutschland genießen Pflegeberufe immer noch kein großes Ansehen. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein. Die einen verdrängen das Thema Pflege aus ihrem Leben, weil sie Angst davor haben. Für die anderen mag die eher nicht-akademisch geprägte Berufswelt der Pflege zu weit weg vom eigenen mittel- bis oberschichtigen Umfeld sein. Allein: Die Ausreden zählen schon bald nicht mehr. Der gravierende Mangel an Fachkräften in der Pflege wird sehr bald zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem werden, das erst unsere pflegebedürftigen Verwandten betrifft, und irgendwann auch uns selbst.
Da hilft es auch kaum, dass es immer wieder Initiativen gibt, ausländische Pflegefachkräfte nach Deutschland zu locken. Dadurch lindert man für den Moment das Symptom des Fachkräftemangels. Die Verantwortung für die Zukunft der Pflege jedoch würde auf jene abgewälzt, die künftig immer mehr Pflegekräfte aus dem Ausland rekrutieren müssten.
Gesamtgesellschaftliche Verantwortung heißt, dass jeder bei sich selbst anfangen muss: Was kann die Politik tun, um die Geldströme im Gesundheitssystem zugunsten der Pflegefachkräfte zu beeinflussen? Warum existiert mancherorts eigentlich noch ein Schulgeld für Pflegefachschulen? In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein anachronistischer Wahnsinn. Und: Wie schaffen wir es gemeinsam, dass Pfleger ihrer Arbeit und ihrer Belastung angemessen bezahlt werden? Natürlich kann das auch für den einzelnen teurer werden. Es ist eine Frage der Prioritäten: Wollen wir künftigen Generationen eher für gut geölte Maschinen oder für einen menschlichen Umgang mit dem demografischen Wandel in Erinnerung bleiben?
Anlässlich des am heutigen Donnerstag beginnenden „Deutschen Pflegetag“ kursierten immer wieder ein paar bemerkenswerte Zahlen aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI: Obwohl bereits 900.000 Menschen in der Pflegebranche beschäftigt sind, fehlen schon heute 30.000 Fachkräfte. In 25 Jahren könnten dann insgesamt 200.000 Angestellte in der Pflege fehlen. Und das bei einer stetig alternden Bevölkerung. Es wird immer weniger Arbeitnehmer und immer mehr Senioren in Deutschland geben. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung.
Pflege als Zukunftsbranche? Von wegen
Man könnte meinen, dass die Pflege eine Zukunftsbranche ist. Und dass man Menschen in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit raten sollte, schleunigst auf Altenbetreuung umzuschulen. Leider trifft die logische Hochrechnung mal wieder nicht die Realität. Für viele junge Menschen, aber auch für gestandene Arbeitnehmer, sind Pflegeberufe nicht attraktiv genug. Das liegt auch an der harten körperlichen Arbeit, an der psychischen Belastung und an den Nachtschichten. Ein wichtiger Grund jedoch ist auch die Bezahlung.
Ein Altenpfleger verdient laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung im Schnitt kaum mehr als 2000 Euro brutto im Monat. Zum Vergleich: Junge Berufseinsteiger in der IT- oder in der Finanzbranche kommen locker auf das doppelte Salär eines Pflegers mit zehnjähriger Berufserfahrung.
Ausreden zählen bald nicht mehr
Das Problem sind jedoch nicht nur die Zahlen an sich, sondern auch die Wahrheit, die dahinter steckt: In Deutschland genießen Pflegeberufe immer noch kein großes Ansehen. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein. Die einen verdrängen das Thema Pflege aus ihrem Leben, weil sie Angst davor haben. Für die anderen mag die eher nicht-akademisch geprägte Berufswelt der Pflege zu weit weg vom eigenen mittel- bis oberschichtigen Umfeld sein. Allein: Die Ausreden zählen schon bald nicht mehr. Der gravierende Mangel an Fachkräften in der Pflege wird sehr bald zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem werden, das erst unsere pflegebedürftigen Verwandten betrifft, und irgendwann auch uns selbst.
Da hilft es auch kaum, dass es immer wieder Initiativen gibt, ausländische Pflegefachkräfte nach Deutschland zu locken. Dadurch lindert man für den Moment das Symptom des Fachkräftemangels. Die Verantwortung für die Zukunft der Pflege jedoch würde auf jene abgewälzt, die künftig immer mehr Pflegekräfte aus dem Ausland rekrutieren müssten.
Gesamtgesellschaftliche Verantwortung heißt, dass jeder bei sich selbst anfangen muss: Was kann die Politik tun, um die Geldströme im Gesundheitssystem zugunsten der Pflegefachkräfte zu beeinflussen? Warum existiert mancherorts eigentlich noch ein Schulgeld für Pflegefachschulen? In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ein anachronistischer Wahnsinn. Und: Wie schaffen wir es gemeinsam, dass Pfleger ihrer Arbeit und ihrer Belastung angemessen bezahlt werden? Natürlich kann das auch für den einzelnen teurer werden. Es ist eine Frage der Prioritäten: Wollen wir künftigen Generationen eher für gut geölte Maschinen oder für einen menschlichen Umgang mit dem demografischen Wandel in Erinnerung bleiben?