Die deutsche Sprache hat so ihre Tücken. Nicht nur für Ausländer hält das Deutsche Stolpersteine bereit, selbst für Muttersprachler bleiben gewisse Regeln unserer wohlklingenden Sprache ein Rätsel. Welches Geschlecht hat „Joghurt“ (der Duden führt für den österreichischen und schweizerischen Sprachraum alle drei - der, die und das)? Hat das Wort „einzigste“ eine Daseinsberechtigung?
Wikipedia beschäftigt sich nun mit einem besonderen grammatikalischen Phänomen der deutschen Sprache: dem generischen Maskulinum. Hört sich kompliziert an, ist es auch. Zur Begriffklärung sei es in diesem Fall erlaubt, Wikipedia selbst heranzuziehen. Dort wird das generische Maskulinum wie folgt erklärt: „Ein generisches Maskulinum ist ein maskulines Nomen oder Pronomen, das sich auf Personen mit unbekanntem Geschlecht bezieht, bei dem das Geschlecht der Personen nicht relevant ist oder mit dem männliche wie weibliche Personen gemeint sein sollen.“
Zu Deutsch: Es ist ein Wort, das sich in der Mehrzahl sowohl auf Männer und Frauen beziehen kann, aber rein grammatikalisch das männliche Geschlecht hat. Beispiel: Die Radfahrer.
Eine Abstimmung bei Wikipedia soll bald entscheiden, ob künftige Artikel des Internet-Lexikons nur noch geschlechtsneutrale Begriffe enthalten dürfen. Die geschlechtsneutrale Alternative wäre in unserem Beispiel übrigens Radfahrende.
Universität Hamburg als Musterbeispiel
Die Diskussion führt aber noch tiefer: Am Beispiel des Eintrags zur Universität Hamburg wurde auf einer eigens dafür angelegten Wikipedia-Seite über diesen Missstand in der deutschen Sprache diskutiert. Dort werden die Besucher der Universität nämlich abwechselnd als „Studenten“ oder „Studierende“ bezeichnet. So geht’s nicht, klagen Nutzer, die es gerne besser wissen.
Sie fragen, ob der Begriff „Studierende“ überhaupt sinngemäß dem Wort „Student“ entsprechen kann. „Ein Student ist vorrangig Student, auch dann, wenn er gerade nicht studierend ist“, kommentiert ein Nutzer. Als „Studierender“ kann also nur ein Student (Pardon: oder eine Studentin) bezeichnet werden, der (oder die) aktiv an Lehrveranstaltungen teilnimmt. Das trifft längst nicht für alle immatrikulierten Studenten (oder Studentinnen) zu. „Ein Partizip ist kein Ersatz“, schließt der Nutzer „Tuxman“ seine These.
Das Problem mit den "Studierenden"
Die Partizipkonstruktion „Studierende“ ist eine durchaus problematische Alternative zum sexistischen „Studenten“. Ein anderer Nutzer weist auf einen weiteren Fehler dieses Wortes hin: „In meiner Jugend wurde durchaus noch unterschieden zwischen Studenten an einer Hochschule und Studierenden an einer weiterführenden Schule wie FH oder auch Technikerschulen.“
Doch nicht nur die Bedeutung des Begriffs „Studierende“ wird hinterfragt. Er ist auch ziemlich sperrig. „Wie klingen dann Begriffe wie 'Studierendenwerk', 'Studierendenmensa' und ähnliche? Leute, da läuft etwas verbissen schief“, findet Diskussionsteilnehmer „jkb“.
Ob Wikipedia in Zukunft seine Artikel geschlechtsneutral formulieren wird oder nicht - das ist noch völlig offen. Ob diese Entscheidung überhaupt wichtig ist auch. Vielleicht sollten wir das auch erst einmal gründlich ausdiskutieren.
Wikipedia beschäftigt sich nun mit einem besonderen grammatikalischen Phänomen der deutschen Sprache: dem generischen Maskulinum. Hört sich kompliziert an, ist es auch. Zur Begriffklärung sei es in diesem Fall erlaubt, Wikipedia selbst heranzuziehen. Dort wird das generische Maskulinum wie folgt erklärt: „Ein generisches Maskulinum ist ein maskulines Nomen oder Pronomen, das sich auf Personen mit unbekanntem Geschlecht bezieht, bei dem das Geschlecht der Personen nicht relevant ist oder mit dem männliche wie weibliche Personen gemeint sein sollen.“
Zu Deutsch: Es ist ein Wort, das sich in der Mehrzahl sowohl auf Männer und Frauen beziehen kann, aber rein grammatikalisch das männliche Geschlecht hat. Beispiel: Die Radfahrer.
Eine Abstimmung bei Wikipedia soll bald entscheiden, ob künftige Artikel des Internet-Lexikons nur noch geschlechtsneutrale Begriffe enthalten dürfen. Die geschlechtsneutrale Alternative wäre in unserem Beispiel übrigens Radfahrende.
Universität Hamburg als Musterbeispiel
Die Diskussion führt aber noch tiefer: Am Beispiel des Eintrags zur Universität Hamburg wurde auf einer eigens dafür angelegten Wikipedia-Seite über diesen Missstand in der deutschen Sprache diskutiert. Dort werden die Besucher der Universität nämlich abwechselnd als „Studenten“ oder „Studierende“ bezeichnet. So geht’s nicht, klagen Nutzer, die es gerne besser wissen.
Sie fragen, ob der Begriff „Studierende“ überhaupt sinngemäß dem Wort „Student“ entsprechen kann. „Ein Student ist vorrangig Student, auch dann, wenn er gerade nicht studierend ist“, kommentiert ein Nutzer. Als „Studierender“ kann also nur ein Student (Pardon: oder eine Studentin) bezeichnet werden, der (oder die) aktiv an Lehrveranstaltungen teilnimmt. Das trifft längst nicht für alle immatrikulierten Studenten (oder Studentinnen) zu. „Ein Partizip ist kein Ersatz“, schließt der Nutzer „Tuxman“ seine These.
Das Problem mit den "Studierenden"
Die Partizipkonstruktion „Studierende“ ist eine durchaus problematische Alternative zum sexistischen „Studenten“. Ein anderer Nutzer weist auf einen weiteren Fehler dieses Wortes hin: „In meiner Jugend wurde durchaus noch unterschieden zwischen Studenten an einer Hochschule und Studierenden an einer weiterführenden Schule wie FH oder auch Technikerschulen.“
Doch nicht nur die Bedeutung des Begriffs „Studierende“ wird hinterfragt. Er ist auch ziemlich sperrig. „Wie klingen dann Begriffe wie 'Studierendenwerk', 'Studierendenmensa' und ähnliche? Leute, da läuft etwas verbissen schief“, findet Diskussionsteilnehmer „jkb“.
Ob Wikipedia in Zukunft seine Artikel geschlechtsneutral formulieren wird oder nicht - das ist noch völlig offen. Ob diese Entscheidung überhaupt wichtig ist auch. Vielleicht sollten wir das auch erst einmal gründlich ausdiskutieren.