Thomas Hitzlsperger, der 52 Länderspiele für die deutsche Fußballnationalmannschaft absolviert hat und als Profifußballer in Deutschland, England und Italien sein Geld verdiente, beendete seine Karriere im September aufgrund einer Verletzung. Jetzt die überraschende Erklärung: „Ich bin schwul." Er wolle, so der Ex-Nationalspieler, die Debatte über Homosexualität im Profisport vorantreiben.
Hitzlsperger hat den Zeitpunkt seines Bekenntnisses sorgfältig ausgewählt. Er nahm Bezug auf die im kommenden Monat beginnenden Olympischen Winterspiele in Sotschi: „Ich denke, es braucht kritische Stimmen gegen die Kampagnen mehrerer Regierungen gegen Homosexuelle."
Hitzlspergers Schritt erntete Unterstützung von Spitzenpolitikern wie Angela Merkel und dem britischen Premier David Cameron und machte - auch außerhalb Deutschlands - Schlagzeilen. Als ich sein Interview auf meiner Facebookseite teilte, erhielt ich sofort zahlreiche Kommentare. Ein „Freund" fragte: „Warum ist es wichtig, dass ein Fußballspieler seine sexuelle Orientierung bekanntgibt? Warum interessiert dich das?"
Dies sind berechtigte Fragen. Die Welt des Fußballs ist eine Macho-Welt, in der homophobe Beschimpfungen keine Seltenheit sind. Es ist bezeichnend, dass Hitzlsperger der erste offen schwule (Ex-)Profifußballer in Deutschland ist. In anderen fußballverrückten Ländern ist die Lage ähnlich. Spieler haben Angst, sich zu offenbaren, weil sie Diskriminierung und Ablehnung fürchten. Hitzlsperger sagte in einem Interview, er habe schon früher in seiner Karriere beabsichtigt, zu seiner Homosexualität zu stehen, man habe ihm jedoch davon abgeraten. Wenn sich bald weitere Fußballer als schwul outen, wird sich zeigen, dass Homosexualität in einem von Männern dominierten Sport wie Fußball ein normales Phänomen und kein Grund zur Scham ist. Dies könnte jungen Menschen neuen Mut machen, die wegen ihrer Sexualität auf Ablehnung stoßen.
Hitzlspergers Erklärung verdient auch aus einem anderen Grund Beachtung: In Russland verabschiedete die Regierung jüngst ein Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda", dass es verbietet, in der Gegenwart Minderjähriger positiv über Homosexualität zu sprechen. Dort müsste jeder, der das Interview mit Thomas Hitzlsperger vor Kindern zeigen würde, mit einer Anklage und Geldstrafe rechnen. Hitzlsperger selbst würde wohl die Ausweisung drohen.
Trotz der zahlreichen positiven Reaktionen auf Hitzlspergers Erklärung, schwieg Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), zu der Nachricht. Human Rights Watch hat Bach wiederholt aufgefordert, Russlands homosexuellenfeindliches Propagandagesetz unmissverständlich zu verurteilen und Präsident Putin zu drängen, das Gesetz abzuschaffen. Denn das 6. Prinzip der Olympischen Charta verbietet jede Form der Diskriminierung. Russland verstößt gegen diesen Grundsatz, wenn es Homosexuellen einen Maulkorb verpasst. Das IOC sollte sich entschieden hinter den Schutz sexueller Minderheiten stellen.
Denn wir brauchen mehr mutige Menschen wie Thomas Hitzlsperger, nicht weniger.
Hitzlsperger hat den Zeitpunkt seines Bekenntnisses sorgfältig ausgewählt. Er nahm Bezug auf die im kommenden Monat beginnenden Olympischen Winterspiele in Sotschi: „Ich denke, es braucht kritische Stimmen gegen die Kampagnen mehrerer Regierungen gegen Homosexuelle."
Hitzlspergers Schritt erntete Unterstützung von Spitzenpolitikern wie Angela Merkel und dem britischen Premier David Cameron und machte - auch außerhalb Deutschlands - Schlagzeilen. Als ich sein Interview auf meiner Facebookseite teilte, erhielt ich sofort zahlreiche Kommentare. Ein „Freund" fragte: „Warum ist es wichtig, dass ein Fußballspieler seine sexuelle Orientierung bekanntgibt? Warum interessiert dich das?"
Dies sind berechtigte Fragen. Die Welt des Fußballs ist eine Macho-Welt, in der homophobe Beschimpfungen keine Seltenheit sind. Es ist bezeichnend, dass Hitzlsperger der erste offen schwule (Ex-)Profifußballer in Deutschland ist. In anderen fußballverrückten Ländern ist die Lage ähnlich. Spieler haben Angst, sich zu offenbaren, weil sie Diskriminierung und Ablehnung fürchten. Hitzlsperger sagte in einem Interview, er habe schon früher in seiner Karriere beabsichtigt, zu seiner Homosexualität zu stehen, man habe ihm jedoch davon abgeraten. Wenn sich bald weitere Fußballer als schwul outen, wird sich zeigen, dass Homosexualität in einem von Männern dominierten Sport wie Fußball ein normales Phänomen und kein Grund zur Scham ist. Dies könnte jungen Menschen neuen Mut machen, die wegen ihrer Sexualität auf Ablehnung stoßen.
Hitzlspergers Erklärung verdient auch aus einem anderen Grund Beachtung: In Russland verabschiedete die Regierung jüngst ein Gesetz gegen „homosexuelle Propaganda", dass es verbietet, in der Gegenwart Minderjähriger positiv über Homosexualität zu sprechen. Dort müsste jeder, der das Interview mit Thomas Hitzlsperger vor Kindern zeigen würde, mit einer Anklage und Geldstrafe rechnen. Hitzlsperger selbst würde wohl die Ausweisung drohen.
Trotz der zahlreichen positiven Reaktionen auf Hitzlspergers Erklärung, schwieg Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), zu der Nachricht. Human Rights Watch hat Bach wiederholt aufgefordert, Russlands homosexuellenfeindliches Propagandagesetz unmissverständlich zu verurteilen und Präsident Putin zu drängen, das Gesetz abzuschaffen. Denn das 6. Prinzip der Olympischen Charta verbietet jede Form der Diskriminierung. Russland verstößt gegen diesen Grundsatz, wenn es Homosexuellen einen Maulkorb verpasst. Das IOC sollte sich entschieden hinter den Schutz sexueller Minderheiten stellen.
Denn wir brauchen mehr mutige Menschen wie Thomas Hitzlsperger, nicht weniger.