BERLIN - Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit den 90er Jahren gestiegen. 2013 stellten rund 127.000 Menschen einen Asylantrag, rund 110.000 davon waren Erstanträge, wie das Bundesinnenministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von etwa 64 Prozent, bei den Erstanträgen sogar von 70 Prozent.
"Höhere Zahlen waren zuletzt im Jahr 1999 zu verzeichnen", sagte Ressortchef Thomas de Maizière (CDU). Die Asylbewerber angemessen unterzubringen, sei für Länder und Kommunen nicht immer einfach gewesen. Ziel sei nun, die Dauer der Asylverfahren zu verkürzen.
Städte und Gemeinden klagen über Belastung
In den 90er Jahren hatte Deutschland einen besonders großen Zustrom von Asylbewerbern erlebt: Pro Jahr gab es damals mehr als 100.000, mal auch mehr als 200.000 oder 300.000 Asylanträge. Im Rekordjahr 1992 baten sogar mehr als 400.000 Menschen um Asyl. Danach gingen die Zahlen zurück.
Seit einigen Jahren steigen sie aber wieder kontinuierlich an. 2007 zählten die Behörden noch rund 19.000 Asylerstanträge, 2011 waren es rund 46.000, 2012 bereits fast 65.000 - und nun deutlich mehr als 100.000. Viele Städte und Gemeinden klagen über die zunehmende Belastung.
Besonders viele Asylbewerber kamen 2013 aus Tschetschenien in Russland, aus Krisenländern wie Syrien oder Afghanistan, aber auch aus Balkan-Staaten wie Serbien und Mazedonien. Die Anträge der Asylsuchenden vom Balkan wurden fast komplett abgelehnt.
Wer ist wirklich schutzbedürftig?
De Maizière betonte, im Vergleich zu den anderen EU-Staaten habe Deutschland im vergangenen Jahr mit deutlichem Abstand die höchsten Asylbewerberzahlen verbucht. Allein 2013 seien mehr Asylbewerber ins Land gekommen als in den Jahren 2006 bis 2009 zusammen. "Wir brauchen schneller Klarheit darüber, wer tatsächlich schutzbedürftig ist und wer nicht", sagte der CDU-Politiker. Ziel sei deshalb, die Asylverfahren insgesamt zu beschleunigen.
Bislang zieht sich die Bearbeitung der Anträge lange hin - im Schnitt acht Monate, manchmal auch mehr als ein Jahr. Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist überlastet. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass sie das Personal dort aufstocken und die Bearbeitungsdauer dadurch auf drei Monate verkürzen wollen. Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien wollen die Koalitionspartner als sichere Herkunftsländer einstufen, um Asylbewerber von dort schneller abweisen zu können.
Asylverfahren müssen verbessert werden
Der Geschäftsführer der Organisation Pro Asyl, Günter Burkhardt, mahnte, die Beschleunigung der Verfahren dürfe nicht auf Kosten der Qualität gehen. "Wir brauchen faire und zügige Asylverfahren", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Entscheidungen "im Hauruckverfahren" dürfe es aber nicht geben. Außerdem müssten Asylbewerber von Anfang an in Deutschland integriert werden - etwa durch Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Integrationskursen.
Zum Anstieg in der Asylstatistik sagte Burkhardt: "Das ist keine alarmierend hohe Zahl. Es pendelt sich wieder auf ein normales Niveau ein." Bund, Länder und Kommunen müssten sich darauf einstellen, dass auch in den nächsten Jahren ähnlich viele Flüchtlinge kämen. Die Konflikte jenseits von Europa gingen weiter.
"Höhere Zahlen waren zuletzt im Jahr 1999 zu verzeichnen", sagte Ressortchef Thomas de Maizière (CDU). Die Asylbewerber angemessen unterzubringen, sei für Länder und Kommunen nicht immer einfach gewesen. Ziel sei nun, die Dauer der Asylverfahren zu verkürzen.
Städte und Gemeinden klagen über Belastung
In den 90er Jahren hatte Deutschland einen besonders großen Zustrom von Asylbewerbern erlebt: Pro Jahr gab es damals mehr als 100.000, mal auch mehr als 200.000 oder 300.000 Asylanträge. Im Rekordjahr 1992 baten sogar mehr als 400.000 Menschen um Asyl. Danach gingen die Zahlen zurück.
Seit einigen Jahren steigen sie aber wieder kontinuierlich an. 2007 zählten die Behörden noch rund 19.000 Asylerstanträge, 2011 waren es rund 46.000, 2012 bereits fast 65.000 - und nun deutlich mehr als 100.000. Viele Städte und Gemeinden klagen über die zunehmende Belastung.
Besonders viele Asylbewerber kamen 2013 aus Tschetschenien in Russland, aus Krisenländern wie Syrien oder Afghanistan, aber auch aus Balkan-Staaten wie Serbien und Mazedonien. Die Anträge der Asylsuchenden vom Balkan wurden fast komplett abgelehnt.
Wer ist wirklich schutzbedürftig?
De Maizière betonte, im Vergleich zu den anderen EU-Staaten habe Deutschland im vergangenen Jahr mit deutlichem Abstand die höchsten Asylbewerberzahlen verbucht. Allein 2013 seien mehr Asylbewerber ins Land gekommen als in den Jahren 2006 bis 2009 zusammen. "Wir brauchen schneller Klarheit darüber, wer tatsächlich schutzbedürftig ist und wer nicht", sagte der CDU-Politiker. Ziel sei deshalb, die Asylverfahren insgesamt zu beschleunigen.
Bislang zieht sich die Bearbeitung der Anträge lange hin - im Schnitt acht Monate, manchmal auch mehr als ein Jahr. Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist überlastet. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass sie das Personal dort aufstocken und die Bearbeitungsdauer dadurch auf drei Monate verkürzen wollen. Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien wollen die Koalitionspartner als sichere Herkunftsländer einstufen, um Asylbewerber von dort schneller abweisen zu können.
Asylverfahren müssen verbessert werden
Der Geschäftsführer der Organisation Pro Asyl, Günter Burkhardt, mahnte, die Beschleunigung der Verfahren dürfe nicht auf Kosten der Qualität gehen. "Wir brauchen faire und zügige Asylverfahren", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Entscheidungen "im Hauruckverfahren" dürfe es aber nicht geben. Außerdem müssten Asylbewerber von Anfang an in Deutschland integriert werden - etwa durch Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Integrationskursen.
Zum Anstieg in der Asylstatistik sagte Burkhardt: "Das ist keine alarmierend hohe Zahl. Es pendelt sich wieder auf ein normales Niveau ein." Bund, Länder und Kommunen müssten sich darauf einstellen, dass auch in den nächsten Jahren ähnlich viele Flüchtlinge kämen. Die Konflikte jenseits von Europa gingen weiter.