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Unicef: Alle fünf Minuten wird ein Kind getötet

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Alle fünf Minuten stirbt ein Kind an den Folgen von Gewalt. Und die meisten, 75 Prozent, sterben nicht im Krieg, sondern in persönlichen Konflikten.

Zu diesem Ergebnis kommt Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, in einem Report, der an diesem Dienstag veröffentlicht wurde. Der Begriff „Kind“ wird hier weit gefasst und auf Menschen bis einschließlich 19 Jahren bezogen.

Besonders gefährdet sind demnach Kinder und junge Leute aus armen Regionen, Behinderte und ethnische Minderheiten – sie sind häufiger Opfer von Gewalt und dürfen außerdem Gerechtigkeit erwarten.

Allerdings zeigen Fakten aus dem Papier: „Kinder in Gefahr: Für ein Ende der Gewalt gegen Kinder“, dass Gewalt auch in der westlichen Welt weit verbreitet ist:

  • Mehrere Millionen Kinder erleben täglich physische, sexuelle oder emotionale Gewalt.

  • In Lateinamerika ist die Gefahr, als Jugendlicher ermordet zu werden, um 70 mal höher als in Großbritannien.

  • In Swasiland, Tansania, Kenia und Simbabwe erleben 33 Prozent der Mädchen und 16 Prozent der Jungen sexuellen Missbrauch. In den USA geben fast ein Viertel der jugendlichen Mädchen und zehn Prozent der jugendlichen Jungen an, mindestens ein mal im vergangenen Jahr sexuell beleidigt oder missbraucht worden zu sein.

  • Eines von neun Mädchen in Entwicklungsländern wird vor ihrem 15. Geburtstag verheiratet.

  • 125 Millionen Frau erlitten Genitalverstümmelung, die meisten in der Kindheit.

  • 14 Prozent der kanadische High-School-Schüler werden online oder per SMS gemobbt.

  • In Haiti wurden fast 20 Prozent der Mädchen in der Hauptstadt während des Aufstandes 2004/2005 vergewaltigt.

  • In Australien sagen zehn Prozent der Eltern, es sei in Ordnung, Stöcke, Gürtel oder Schuhe zu benutzen, um Kinder zu schlagen.

  • In Südafrika sind 70 Prozent der Mädchen, die ermordet werden, noch keine zehn Jahre alt.

  • 40 Prozent der jungen Mordopfer in Südafrika werden von den Eltern oder Verwandten umgebracht.

  • 58 Prozent der Mädchen, die in Uganda geschlagen werden, sagen, dass es die Lehrer waren.

  • 67 Prozent der Kinder, die in Indien auf der Straße leben, sagen, dass sie schon einmal mit einem Gegenstand geschlagen wurden.

  • 10.000 Kinder sind im syrischen Bürgerkrieg getötet worden.

  • Eines von sechs Kinder muss mit schlimmsten Strafen rechnen. In Uganda etwa werden Kindern Verbrennungen etwa mit heißen Messern zugefügt.


Die Gewalt hat kaum absehbare Folgen. Für die Kinder. Für die Gesellschaft. In dem Unicef-Report heißt es:

  • Bestimme Gehirnregionen malträtierter Kinder können um 6 Prozent kleiner sein als üblich, was ihre kognitive Entwicklung beeinträchtigt.

  • Kinder, die Gewalt ausgesetzt seien, zeigten eine Gehirnaktivität vergleichbar mit der von Soldaten. Ein Drittel der kindlichen Gewaltopfer laufe Gefahr, posttraumatische Belastungsstörungen zu entwickeln.

  • Ein Drittel der betroffenen Kinder hat ein hohes Risiko, an posttraumatischen Belastungsstörungen zu leiden.

  • Ein Drittel der Kinder, die zu Hause Gewalt erlitten, wird selbst aggressiv.

  • Die Wahrscheinlichkeit, in den USA einen High-School-Abschluss zu erlangen, sinkt um gut 5 Prozent, wenn es an der Schule Gewalt gibt.

  • Wer als Kind Opfer wurde, hat eine 30 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, selbst zum Gewalttäter zu werden.

  • Schätzungen nach kostet Gewalt gegen Kinder gut 2,5 Billionen Euro pro Jahr – 4 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.


Das klingt hoffnungslos.

Allerdings sieht Unicef eine Chance, diese Spirale von Gewalt zu durchbrechen: David Bull, Chef von Unicef in Großbritannien, das die Studie erstellt hat, sagte: „Wir wissen aus der Basisarbeit von Unicef, dass man Gewalt vorbeugen kann und Überlebenden helfen kann, ihr Leben wieder aufzubauen“, allerdings brauche es dazu große Anstrengungen.

Nach einer Schätzung der EU bringt jeder in Gewaltprävention investierte Euro das 85-fache wieder ein.





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