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Ölpreis-Crash: Putin droht der wirtschaftliche Kollaps

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Die Ölpreise kennen im Moment nur eine Richtung - nach unten. Und das trotz der alles anderen als sicheren Lage in wichtigen Ölförder-Ländern. Auch am Donnerstag setzten die Preise ihren Abwärtstrend fort.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete im frühen Handel 82,91 US-Dollar. Das waren 87 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank um 1,07 Dollar auf 80,71 Dollar.

Einer der größte Verlierer der Talfahrt ist die Rohstoffmacht Russland. Denn rund 70 Prozent der russischen Exporte und die Hälfte des Staatshaushalts hängen von Öl und Gas ab, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Der Ölpreis-Absturz könnte Putin stürzen, kommentiert bereits der amerikanische TV-Sender „CNN“.

Auf den Ölmärkten gibt es weiter ein großes Angebot, da das Ölkartell Opec auf den Preisverfall von über 20 Prozent seit Juni bisher nicht mit Produktionskürzungen reagiert hat. "Die Opec-Länder und vor allem Saudi-Arabien scheinen eher die Verteidigung von Marktanteilen als eine Stabilisierung der Preise anzustreben", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch der „Welt“.

Für Russland wird die Lage ernster. Sollten die Preise bei unter 90 Dollar je Barrel (159 Liter) bleiben, würde Russland in die Rezession rutschen, berichtet die russische Investmentbank Renaissance. “Das Wachstum bleibt wohl nur positiv, wenn der Ölpreis bei 92 Dollar oder 93 Dollar je Barrel liegt“, sagte Renaissance-Experte Charles Roberton der „Businessweek“.

Für den früheren russischen Ministerpräsident Michail Kasjanow ist schon jetzt klar, was Kreml-Chef Putin erwartet: der Kollaps der russischen Wirtschaft – und zwar schon in einem Jahr.

„Wenn die Sanktionen in Kraft bleiben und der Ölpreis weiter sinkt, werden Russlands Finanzreserven in einem halben Jahr zu Ende sein“, warnte Kasjanow Ende September in einem Interview mit dem „FOCUS“. Putin werde gezwungen sein, Geld zu drucken, die Inflation könnte zu sozialen Unruhen führen. „Denkbar sind dann einschneidende Veränderungen innerhalb des Machtzirkels“, so der Kreml-Insider weiter.

Kasjanow, der inzwischen der Opposition angehört, hält die Sanktionen gegen Russland für richtig und glaubt, dass sie das Putin-Regime zwingen könnten, sich von der Krim zurückzuziehen. Er fordert den Westen auf, die Sanktionspraxis keinesfalls zu lockern. „Das kommt bei Putin als Zeichen der Schwäche an“, betonte er.

Der Ölpreis-Crash ist nur eine Gefahr für Russlands Wirtschaft. Der Rubel verliert täglich an Wert. Investoren ziehen seit Monaten massenweise Geld ab, für 2014 rechnet Moskau mit einer Kapitalflucht von 80 Milliarden Euro. Putin stehe unter enormem Handlungsdruck, schreibt die Moskauer Zeitung "Wedomosti".

(mit Material der dpa)



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