Bevor meine Tochter geboren wurde, habe ich regelmäßig Drei-Gänge-Menüs auf den häuslichen Esstisch gezaubert. Kochen war meine große Leidenschaft, unzählige Kochbücher und Zeitschriften schmückten die Küchenregale.
In der Schwangerschaft war ich, belächelt von meinen Mamafreundinnen, noch optimistisch, dies beibehalten zu können. Was konnte schon so schwer daran sein, weiterhin für ein gutes Essen zu Hause zu sorgen und das soziale Miteinander am Tisch zu pflegen? Denn das gemeinsame Essen mit meinem Mann diente nicht nur dazu, ihn kulinarisch zu verwöhnen, sondern wir führten dort auch eine rege Kommunikation miteinander.
Nun kam unser Wunschkind und auf Schlag war alles anders! In den ersten Wochen kam ich kaum zum Einkaufen, geschweige denn zum Wochenmarkt, den ich so liebte. Garantiert kam ihr Hunger immer dann, wenn wir gerade den Supermarkt betraten oder das Essen dampfend auf dem Tisch stand.
Sie war noch so klein und existierte nur von Milch und Liebe, aber der Duft eines frisch zubereiteten Essens führte augenblicklich zu einem starken Wunsch nach Zuwendung. So kam es, dass ich es gerade noch schaffte, das Essen zu kochen und mit viel Glück auch, den Tisch zu decken.
Aber als mein größter kulinarischer Fan und ich gemütlich saßen, wohl wissend was gleich den Gaumen erfreuen würde, schrie die Kleine! Das Ende vom Lied war, ein kaltes Essen für mich und eine immer weniger werdende Kommunikation mit meinem Mann.
Kaltes Essen, kaum Kommunikation mit meinem Mann
Als meine Tochter in das Babybreialter kam, dachte ich mir, nun wird es besser, nun isst sie am Tisch mit! Aber das war wohl nichts! Denn nun kochte ich zwei Gerichte gleichzeitig die gut dufteten und ein hungriges Baby machte lauthals darauf aufmerksam, dass es sofort etwas zu Essen haben will.
Nicht in 15 Minuten, nicht in 5 Minuten, sofort! Schweißgebadet stand ich am heißen Herd, pürierte das eine Essen und ließ das andere Essen für mich im Topf. Bis nun der Babybrei abgekühlt und verspeist war, der Fußboden gewischt und das Kind mit unzähligen Feuchttüchern wieder instand gesetzt war, war mein Essen natürlich längst kalt und mein Bauch grummelte kilometerweit.
Einmal ertappte ich mich, wie ich bereits beim Kochen so viel am Abschmecken war, es hätte glatt als ganze Mahlzeit durchgehen können. So weit war es nun schon gekommen, ich schlang das viel zu heiße Essen stehend am Herd hinunter, wohl wissend später vielleicht nichts mehr zu bekommen!
Neben dem riesen Hunger, den ich nun ständig verspürte, gab es da ja noch das Stillen. Ich hörte die Worte meiner Hebamme im Ohr, wie wichtig es ist, ausreichend zu essen und viel zu trinken, damit immer genug Milch für das Kind produziert wird und man als Mutter bei Kräften bleibt! Aber ich kam ja weder zum Essen, noch zum Trinken!
Ständiges Grummeln im Bauch
Kaum war die Kleine satt, knatterte es in der Windel und die Wickelkommode rief. Gleich danach war sie müde und wollte in den Schlaf geschuckelt werden. Entweder ich kippte vor Müdigkeit gleich mit ins Bett oder ich stolperte beim Hinausgehen über einen riesen Berg Wäsche, der erst einmal in die Maschine musste.
Und der schlimmste Anblick kam erst noch, die Küche! Wo kam all dieses schmutzige Geschirr denn her? Ehe alles wieder sauber war, gluckste auch schon ein fröhlich ausgeschlafenes Baby über das Babyphon, bereit für die nächste Spielrunde und etwas leckeres zum Essen!
Meine Tochter entwickelte sich zu einer guten Esserin und unsere Tischsituation wurde langsam wieder etwas kultivierter. Auch meine Kochleidenschaft kam gerade wieder zum Vorschein, denn der kleine Gaumen probierte gerne Neues. Zwar war die Kommunikation mit meinem Mann immer noch sehr eingeschränkt, da unsere Tochter am Esstisch in die Kategorie "Alleinunterhalterin" gehört, aber wir arbeiteten daran!
Wunschkind Nummer zwei
Dann kündigte sich Wunschkind Nummer zwei an und schon in der Schwangerschaft wusste ich, ab sofort heißt es: „Iss, wenn Du kannst!". Ich futterte und futterte und es störte mich überhaupt nicht, dass nach der Schwangerschaft noch etliche Kilos mehr auf der Waage waren. Ich wusste, ich brauchte Reserven!
Das obligatorische Brüllen sobald ich am Tisch saß, zeigte auch mein Sohn bereits mit wenigen Wochen. Aber manchmal verschlief er auch die Mahlzeiten, ich konnte ein ganzes Frühstück essen und fühlte mich wie im kulinarischen siebten Himmel.
Dann kam der Moment, an dem er unbedingt mit am Tisch sitzen wollte und der erste Brei seinen Gaumen berührte. Seitdem kämpfe ich um meine Existenz, denn nun haben hier jeden Tag zwei Kinder mit unterschiedlichen Essen riesen Hunger und eine kleine Katastrophe jagt die Andere.
Ein Glas fällt um, wo ist der Putzlappen? Ein Baby, das meterweit Brei prustet, weil die Schwester dann so lacht! Klirrendes Besteck, das mit Vorliebe auf den Boden geworfen wird. Aufstehen, aufheben, hinsetzen, schnell noch eine Servierte holen. Oh je, das Trinken fehlt, schon wieder fliegt ein Löffel! Nach 20 Minuten sind wir alle von oben bis unten verschmiert, aber meine Kinder satt und glücklich.
Mein Essen ist natürlich längst kalt und ich schaue mich völlig erschöpft im Raum um, der hinter all den schmutzigen Töpfen und Tellern eine Küche sein soll. Und zur Krönung sagt meine Tochter zu mir: „Mama, früher hat Dein Essen aber besser geschmeckt".
Danke Kind, ich weiß! In mir schlummert eine gute Köchin, sie macht nur mal wieder auf unbestimmte Zeit Pause!
Leckere Rezepte und vieles Schönes mehr auf dem Familienblog: www.zuckersuesseaepfel.de
In der Schwangerschaft war ich, belächelt von meinen Mamafreundinnen, noch optimistisch, dies beibehalten zu können. Was konnte schon so schwer daran sein, weiterhin für ein gutes Essen zu Hause zu sorgen und das soziale Miteinander am Tisch zu pflegen? Denn das gemeinsame Essen mit meinem Mann diente nicht nur dazu, ihn kulinarisch zu verwöhnen, sondern wir führten dort auch eine rege Kommunikation miteinander.
Nun kam unser Wunschkind und auf Schlag war alles anders! In den ersten Wochen kam ich kaum zum Einkaufen, geschweige denn zum Wochenmarkt, den ich so liebte. Garantiert kam ihr Hunger immer dann, wenn wir gerade den Supermarkt betraten oder das Essen dampfend auf dem Tisch stand.
Sie war noch so klein und existierte nur von Milch und Liebe, aber der Duft eines frisch zubereiteten Essens führte augenblicklich zu einem starken Wunsch nach Zuwendung. So kam es, dass ich es gerade noch schaffte, das Essen zu kochen und mit viel Glück auch, den Tisch zu decken.
Aber als mein größter kulinarischer Fan und ich gemütlich saßen, wohl wissend was gleich den Gaumen erfreuen würde, schrie die Kleine! Das Ende vom Lied war, ein kaltes Essen für mich und eine immer weniger werdende Kommunikation mit meinem Mann.
Kaltes Essen, kaum Kommunikation mit meinem Mann
Als meine Tochter in das Babybreialter kam, dachte ich mir, nun wird es besser, nun isst sie am Tisch mit! Aber das war wohl nichts! Denn nun kochte ich zwei Gerichte gleichzeitig die gut dufteten und ein hungriges Baby machte lauthals darauf aufmerksam, dass es sofort etwas zu Essen haben will.
Nicht in 15 Minuten, nicht in 5 Minuten, sofort! Schweißgebadet stand ich am heißen Herd, pürierte das eine Essen und ließ das andere Essen für mich im Topf. Bis nun der Babybrei abgekühlt und verspeist war, der Fußboden gewischt und das Kind mit unzähligen Feuchttüchern wieder instand gesetzt war, war mein Essen natürlich längst kalt und mein Bauch grummelte kilometerweit.
Einmal ertappte ich mich, wie ich bereits beim Kochen so viel am Abschmecken war, es hätte glatt als ganze Mahlzeit durchgehen können. So weit war es nun schon gekommen, ich schlang das viel zu heiße Essen stehend am Herd hinunter, wohl wissend später vielleicht nichts mehr zu bekommen!
Neben dem riesen Hunger, den ich nun ständig verspürte, gab es da ja noch das Stillen. Ich hörte die Worte meiner Hebamme im Ohr, wie wichtig es ist, ausreichend zu essen und viel zu trinken, damit immer genug Milch für das Kind produziert wird und man als Mutter bei Kräften bleibt! Aber ich kam ja weder zum Essen, noch zum Trinken!
Ständiges Grummeln im Bauch
Kaum war die Kleine satt, knatterte es in der Windel und die Wickelkommode rief. Gleich danach war sie müde und wollte in den Schlaf geschuckelt werden. Entweder ich kippte vor Müdigkeit gleich mit ins Bett oder ich stolperte beim Hinausgehen über einen riesen Berg Wäsche, der erst einmal in die Maschine musste.
Und der schlimmste Anblick kam erst noch, die Küche! Wo kam all dieses schmutzige Geschirr denn her? Ehe alles wieder sauber war, gluckste auch schon ein fröhlich ausgeschlafenes Baby über das Babyphon, bereit für die nächste Spielrunde und etwas leckeres zum Essen!
Meine Tochter entwickelte sich zu einer guten Esserin und unsere Tischsituation wurde langsam wieder etwas kultivierter. Auch meine Kochleidenschaft kam gerade wieder zum Vorschein, denn der kleine Gaumen probierte gerne Neues. Zwar war die Kommunikation mit meinem Mann immer noch sehr eingeschränkt, da unsere Tochter am Esstisch in die Kategorie "Alleinunterhalterin" gehört, aber wir arbeiteten daran!
Wunschkind Nummer zwei
Dann kündigte sich Wunschkind Nummer zwei an und schon in der Schwangerschaft wusste ich, ab sofort heißt es: „Iss, wenn Du kannst!". Ich futterte und futterte und es störte mich überhaupt nicht, dass nach der Schwangerschaft noch etliche Kilos mehr auf der Waage waren. Ich wusste, ich brauchte Reserven!
Das obligatorische Brüllen sobald ich am Tisch saß, zeigte auch mein Sohn bereits mit wenigen Wochen. Aber manchmal verschlief er auch die Mahlzeiten, ich konnte ein ganzes Frühstück essen und fühlte mich wie im kulinarischen siebten Himmel.
Dann kam der Moment, an dem er unbedingt mit am Tisch sitzen wollte und der erste Brei seinen Gaumen berührte. Seitdem kämpfe ich um meine Existenz, denn nun haben hier jeden Tag zwei Kinder mit unterschiedlichen Essen riesen Hunger und eine kleine Katastrophe jagt die Andere.
Ein Glas fällt um, wo ist der Putzlappen? Ein Baby, das meterweit Brei prustet, weil die Schwester dann so lacht! Klirrendes Besteck, das mit Vorliebe auf den Boden geworfen wird. Aufstehen, aufheben, hinsetzen, schnell noch eine Servierte holen. Oh je, das Trinken fehlt, schon wieder fliegt ein Löffel! Nach 20 Minuten sind wir alle von oben bis unten verschmiert, aber meine Kinder satt und glücklich.
Mein Essen ist natürlich längst kalt und ich schaue mich völlig erschöpft im Raum um, der hinter all den schmutzigen Töpfen und Tellern eine Küche sein soll. Und zur Krönung sagt meine Tochter zu mir: „Mama, früher hat Dein Essen aber besser geschmeckt".
Danke Kind, ich weiß! In mir schlummert eine gute Köchin, sie macht nur mal wieder auf unbestimmte Zeit Pause!
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