Eine Zusammenfassung sehr ihr im Video oben.
► Die Türkische Gemeinde Deutschland (TGD) kritisiert den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach seinem Besuch in Deutschland heftig. Erdogan hatte in Köln eine Moschee des Verbandes Ditib eröffnet.
► “Statt Seite an Seite mit deutschen Spitzenpolitikern die Zugehörigkeit der Muslime zu Deutschland zu unterstreichen, hat Erdogan den Termin für seine Zwecke genutzt“, beklagte der TGD-Vorsitzende Gökay Sofuoglu gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
► “Mit dem weitgehenden Ausschluss der deutschen Öffentlichkeit hat der Moscheeverband Ditib viele Vorbehalte bestärkt. Die Moscheeeröffnung in Köln hat im deutsch-türkischen Verhältnis einen Scherbenhaufen hinterlassen, der nur mühsam zusammengekehrt werden kann.“
Warum die Kritik wichtig ist:Der kritiklose, euphorische Haltung, die etwa 20.000 Erdogan-Fans dem autokratisch regierenden Präsidenten in Köln entgegenbrachten sowie das fragwürdige Verhalten seiner Sicherheitskräfte haben viele Menschen in Köln und Deutschland brüskiert. Vertreter der Stadt Köln hatten den Moscheebau seit Jahren unterstützt und auf eine gute Integration der Türkeistämmigen gehofft.
Die Ditib ist mit 900 Gemeinde der größte Moscheeverband in Deutschland. Er wird vom türkischen Religionsministerium gelenkt. Die Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden liegt nach diversen Vorwürfen allerdings zu großen Teile auf Eis.
Die TGD mit ihren diversen Mitgliedsverbänden repräsentiert wohl um die 60.000 Menschen in Deutschland. Ihre Führung hat Erdogan wiederholt kritisiert.
Was ihr noch über die TGD-Kritik wissen müsst:![]()
Die Begegnungen des türkischen Staatsoberhaupts mit Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wertet Sofuoglu hingegen als Chance zu einer Wiederannäherung. “Beide Seiten haben einen vorsichtigen Versuch der Annäherung unternommen. Der offene und kritische Austausch bekannter Standpunkte lässt auf weitere Gespräche hoffen.“