Google, Nokia, Apple: Auf der diesjährigen Technik-Messe CES kündigen die größten IT-Hersteller der Welt an, wie sie das Auto zum Computer machen wollen. Was soll da noch kommen? Eine Menge, glauben wir! Und haben einen Ausblick mit fünf Ideen gewagt, die die Autoindustrie über 2014 hinaus für immer verändern werden.
1. Strom im Tank – Elektromobilität
Wir werden mit Befremden auf diese Zeit zurückblicken: Schmierige Zylinder, Kolben und Riemen treiben Motoren an, explosives Benzin schwappt unter unseren Hintern hin und her, giftige Abgase werden in die Luft geblasen und zerstören das Klima.
Diese Verbrenner verschwenden acht von zehn Litern Öl, bevor sie nur ein PS Leistung bringen. Ein Rohstoff, für den Menschen in den Krieg ziehen. Das muss man sich mal vorstellen: als würde man einen Großteil des besten Whiskeys einfach so wegschütten, bevor man ihn trinkt. Und bei einem Elektromotor? Ist der Wirkungsgrad genau andersherum, 90 Prozent der gespeicherten Energie werden auf die Achse übertragen.
Jetzt kann man sagen: Kriege, Klima, mir doch egal! Die Autos kann ich mir einfach nicht leisten! Aber das ist nur ein Zwischenstand: Es wird nicht mehr lange dauern, da wird das Kostenmonster Batterie (E-Autos) billiger sein als das Kostenmonster Verbrennungsmotor mit seiner Wahnsinnstechnik. Das Schicksal erlebte auch die Mobilfunkindustrie (Smartphones), die Bildschirmindustrie (Flatscreens), Datenträger (in Luft aufgelöst) – Trendforscher nennen das sogenannte Wendepunkte.
Ein Point of no Return – der eine Industrie für immer verändert. In den Augen des Trendforscher Lars Thomsen könnte dieser Wendepunkt 2016 sein. Dann könnten E-Autos billiger sein als Verbrennungsautos, prophezeit er. Der US-Autohersteller Tesla-Motors (seit Sommer 2013 in Europa), BMW mit seiner Elektroauto-Reihe „i“ und die vergleichsweise günstigen E-Autos von Renault sind Vorboten dieses Trends, der Benzin-Stinker schon jetzt wahnsinnig alt aussehen lässt.
2. Geisterfahrer – Selbstfahrende Autos
Hollywood wusste es schon immer. Im Film „I, Robot“ gleiten Autos wie von Geisterhand durch Chicago im Jahr 2035. Ein Lenkrad fährt nur noch aus der Armatur, wenn der Fahrer es ausdrücklich wünscht. Eine möglicherweise befremdliche Vision für alle, die Spaß am Fahren haben und sich von Nullen und Einsen (Maschinen) nicht auch noch am Steuer entmündigen lassen wollen. So wie Agent Del Spooner in der Hauptrolle des Films, der mit dem Schnickschnack nichts anfangen kann. Ja, ihm sogar tief misstraut (und auch fast davon getötet wird).
Ein Computer dagegen ist nie besoffen. Er schaut nicht aufs Handy. Er hat keine Sehschwäche, er kann sogar im Dunkeln sehen. Und er kennt immer den kürzesten und schnellsten Weg. Er kann Abstände millimetergenau abschätzen und muss nicht nachdenken, sondern bremst vermutlich schon, bevor ein Autofahrer überhaupt kapiert hat, dass er schnurgerade in einen LKW hineinfährt. Kurz: Diese Science-Fiction Karren sind die besseren Autofahrer. Zumindest in der Theorie.
Es wird noch etwas dauern, bis wir sie kaufen können. Google lässt sie durch Kalifornien fahren und Mercedes – einer der größten Autohersteller der Welt – will die Technik bis 2020 bis zur Serienreife bringen. Vor kurzem fuhr eine Robotor-S-Klasse von Mannheim nach Pforzheim ohne einen einzigen Eingriff des Fahrers. 2035 sollen dann schon 100 Millionen autonome Autos verkauft werden.
3. Autos für alle – Carsharing
In ein wildfremdes Auto setzen, losfahren, irgendwo abstellen, bezahlen - so funktioniert Carsharing. Und es boomt in den Metropolen dieser Welt. Alle großen Hersteller (z.B. BMW, Daimler, Citroen) bieten es an, weil Sie sich davon einen großen Markt versprechen. Experten rechnen mit 15 Millionen Nutzern bis 2020 in den Städten Europas.
Verwunderlich? Keinesfalls. Vor allem junge Leute wollen sich den Luxus eines eigenen Autos nicht mehr leisten.
Wer will denn noch wegen einer kaputten Glühbirne zur Werkstatt fahren, weil diese Dinger in modernen Autos besser vergraben sind als der Schatz im Silbersee? Wer will denn noch stundenlang einen Parkplatz suchen und dann Gebühren zahlen für einen Blechhaufen, der völlig wertlos ist, sobald man ausgestiegen ist? Kurz: Ein eigenes Auto ist uncool. Und Carsharing die Zukunft.
4. Das Auto wird zum Computer - Apps
Unsere Telefone wurden durch Apps (Wetter, Karte, Mail, Facebook, Nachrichten und und und) schon zu unverzichtbaren Wundermaschine. Kaum auszudenken, wie sie Autos verändern werden. Alle großen Hersteller experimentieren damit - und einige von ihnen (Volkswagen, BMW) sogar im kalifornischen Silicon Valley. Tür an Tür mit Google, Apple und Co.
Aktuelles Beispiel: Software wie Musik und Navigation sollen in neuen Audi-Modellen schon bald mit Googles Betriebssystem Android laufen. Das wollen die Unternehmen diese Woche auf der Elektronikmesse CES bekanntgeben. Googles Rivale Apple kooperiert bereits mit BMW, General Motors und Daimler. Ein logischer Schritt, denn fast jeder zweite Deutsche schaut eher auf die elektronischen Helfer als auf die Fahrleistung.
5. Do it Yourself – Jeder wird Autobauer
Das Surren, Lasern, Wow-Gefühl der 3D-Drucker kann man belächeln. Aber: den eigenen Körper als Actionfigur nachfräsen und aus Plastik eine halbwegs schussfähige Waffe zu drucken – dahinter verbirgt sich der Beginn einer Wirtschaftsrevolution, die auch die Autoindustrie für immer verändern wird. Konsumenten werden schon bald ihre Produkte selbst herstellen, individueller und besser, als dazu große Unternehmen jemals in der Lage sein werden.
Im Kleinen passiert das jetzt schon.
Das US-Startup Local Motors ist der erste Do-it-Yourself Autohersteller. Es baut Autos mit Hilfe tausender Begeisterter, deren Ideen alle frei zugänglich auf einer Plattform landen. CEO Jay Rogers nennt das Co-Creation. In nur 14 Wochen und mit einer Millionen Dollar entwickelte das Unternehmen ein serienreifes Militärfahrzeug für die US-Armee. In so kurzer Zeit und mit so wenig Budget konstruieren etablierte Hersteller nichtmal ein Konzeptauto.
Ähnlich hat das Team auch den Rallye-Fighter entwickelt. Ein Auto für 59.000 Euro, in dem die Vision, Träume und brillianten Ideen von 3600 Entwickler verbaut sind. Und jeder, der ihn kauft, kann ihn sich selbst zusammenschrauben, zumindest teilweise. Local Motors hat überall in den USA sogenannte Mikrofabriken, in denen die Kunden tagelang selbst schrauben können. Klar, könnte man meinen: Das IKEA-Prinzip spart dem Hersteller vor allem Geld. Aber wieso auch nicht.
1. Strom im Tank – Elektromobilität
Wir werden mit Befremden auf diese Zeit zurückblicken: Schmierige Zylinder, Kolben und Riemen treiben Motoren an, explosives Benzin schwappt unter unseren Hintern hin und her, giftige Abgase werden in die Luft geblasen und zerstören das Klima.
Diese Verbrenner verschwenden acht von zehn Litern Öl, bevor sie nur ein PS Leistung bringen. Ein Rohstoff, für den Menschen in den Krieg ziehen. Das muss man sich mal vorstellen: als würde man einen Großteil des besten Whiskeys einfach so wegschütten, bevor man ihn trinkt. Und bei einem Elektromotor? Ist der Wirkungsgrad genau andersherum, 90 Prozent der gespeicherten Energie werden auf die Achse übertragen.
Jetzt kann man sagen: Kriege, Klima, mir doch egal! Die Autos kann ich mir einfach nicht leisten! Aber das ist nur ein Zwischenstand: Es wird nicht mehr lange dauern, da wird das Kostenmonster Batterie (E-Autos) billiger sein als das Kostenmonster Verbrennungsmotor mit seiner Wahnsinnstechnik. Das Schicksal erlebte auch die Mobilfunkindustrie (Smartphones), die Bildschirmindustrie (Flatscreens), Datenträger (in Luft aufgelöst) – Trendforscher nennen das sogenannte Wendepunkte.
Ein Point of no Return – der eine Industrie für immer verändert. In den Augen des Trendforscher Lars Thomsen könnte dieser Wendepunkt 2016 sein. Dann könnten E-Autos billiger sein als Verbrennungsautos, prophezeit er. Der US-Autohersteller Tesla-Motors (seit Sommer 2013 in Europa), BMW mit seiner Elektroauto-Reihe „i“ und die vergleichsweise günstigen E-Autos von Renault sind Vorboten dieses Trends, der Benzin-Stinker schon jetzt wahnsinnig alt aussehen lässt.
2. Geisterfahrer – Selbstfahrende Autos
Hollywood wusste es schon immer. Im Film „I, Robot“ gleiten Autos wie von Geisterhand durch Chicago im Jahr 2035. Ein Lenkrad fährt nur noch aus der Armatur, wenn der Fahrer es ausdrücklich wünscht. Eine möglicherweise befremdliche Vision für alle, die Spaß am Fahren haben und sich von Nullen und Einsen (Maschinen) nicht auch noch am Steuer entmündigen lassen wollen. So wie Agent Del Spooner in der Hauptrolle des Films, der mit dem Schnickschnack nichts anfangen kann. Ja, ihm sogar tief misstraut (und auch fast davon getötet wird).
Ein Computer dagegen ist nie besoffen. Er schaut nicht aufs Handy. Er hat keine Sehschwäche, er kann sogar im Dunkeln sehen. Und er kennt immer den kürzesten und schnellsten Weg. Er kann Abstände millimetergenau abschätzen und muss nicht nachdenken, sondern bremst vermutlich schon, bevor ein Autofahrer überhaupt kapiert hat, dass er schnurgerade in einen LKW hineinfährt. Kurz: Diese Science-Fiction Karren sind die besseren Autofahrer. Zumindest in der Theorie.
Es wird noch etwas dauern, bis wir sie kaufen können. Google lässt sie durch Kalifornien fahren und Mercedes – einer der größten Autohersteller der Welt – will die Technik bis 2020 bis zur Serienreife bringen. Vor kurzem fuhr eine Robotor-S-Klasse von Mannheim nach Pforzheim ohne einen einzigen Eingriff des Fahrers. 2035 sollen dann schon 100 Millionen autonome Autos verkauft werden.
3. Autos für alle – Carsharing
In ein wildfremdes Auto setzen, losfahren, irgendwo abstellen, bezahlen - so funktioniert Carsharing. Und es boomt in den Metropolen dieser Welt. Alle großen Hersteller (z.B. BMW, Daimler, Citroen) bieten es an, weil Sie sich davon einen großen Markt versprechen. Experten rechnen mit 15 Millionen Nutzern bis 2020 in den Städten Europas.
Verwunderlich? Keinesfalls. Vor allem junge Leute wollen sich den Luxus eines eigenen Autos nicht mehr leisten.
Wer will denn noch wegen einer kaputten Glühbirne zur Werkstatt fahren, weil diese Dinger in modernen Autos besser vergraben sind als der Schatz im Silbersee? Wer will denn noch stundenlang einen Parkplatz suchen und dann Gebühren zahlen für einen Blechhaufen, der völlig wertlos ist, sobald man ausgestiegen ist? Kurz: Ein eigenes Auto ist uncool. Und Carsharing die Zukunft.
4. Das Auto wird zum Computer - Apps
Unsere Telefone wurden durch Apps (Wetter, Karte, Mail, Facebook, Nachrichten und und und) schon zu unverzichtbaren Wundermaschine. Kaum auszudenken, wie sie Autos verändern werden. Alle großen Hersteller experimentieren damit - und einige von ihnen (Volkswagen, BMW) sogar im kalifornischen Silicon Valley. Tür an Tür mit Google, Apple und Co.
Aktuelles Beispiel: Software wie Musik und Navigation sollen in neuen Audi-Modellen schon bald mit Googles Betriebssystem Android laufen. Das wollen die Unternehmen diese Woche auf der Elektronikmesse CES bekanntgeben. Googles Rivale Apple kooperiert bereits mit BMW, General Motors und Daimler. Ein logischer Schritt, denn fast jeder zweite Deutsche schaut eher auf die elektronischen Helfer als auf die Fahrleistung.
5. Do it Yourself – Jeder wird Autobauer
Das Surren, Lasern, Wow-Gefühl der 3D-Drucker kann man belächeln. Aber: den eigenen Körper als Actionfigur nachfräsen und aus Plastik eine halbwegs schussfähige Waffe zu drucken – dahinter verbirgt sich der Beginn einer Wirtschaftsrevolution, die auch die Autoindustrie für immer verändern wird. Konsumenten werden schon bald ihre Produkte selbst herstellen, individueller und besser, als dazu große Unternehmen jemals in der Lage sein werden.
Im Kleinen passiert das jetzt schon.
Das US-Startup Local Motors ist der erste Do-it-Yourself Autohersteller. Es baut Autos mit Hilfe tausender Begeisterter, deren Ideen alle frei zugänglich auf einer Plattform landen. CEO Jay Rogers nennt das Co-Creation. In nur 14 Wochen und mit einer Millionen Dollar entwickelte das Unternehmen ein serienreifes Militärfahrzeug für die US-Armee. In so kurzer Zeit und mit so wenig Budget konstruieren etablierte Hersteller nichtmal ein Konzeptauto.
Ähnlich hat das Team auch den Rallye-Fighter entwickelt. Ein Auto für 59.000 Euro, in dem die Vision, Träume und brillianten Ideen von 3600 Entwickler verbaut sind. Und jeder, der ihn kauft, kann ihn sich selbst zusammenschrauben, zumindest teilweise. Local Motors hat überall in den USA sogenannte Mikrofabriken, in denen die Kunden tagelang selbst schrauben können. Klar, könnte man meinen: Das IKEA-Prinzip spart dem Hersteller vor allem Geld. Aber wieso auch nicht.