EUSKIRCHEN - Dieser Augenblick war für den Baggerfahrer tödlich: Ahnungslos verfrachtet er am Freitagmittag im Gewerbegebiet Bauschutt zu einer Zerkleinerungsmaschine. Dabei stößt er wohl auf einen Blindgänger. "So wie es aussieht, hatte er keine Chance", sagt Polizeisprecher Norbert Hardt nach dem Unglück. Ein markerschütternder Knall, eine Druckwelle fegt durch das rheinische Euskirchen bei Bonn. Sie reißt Fenster heraus, Löcher in Dächer, ganze Häuser erzittern. Sogar noch im Stadtzentrum, 400 Meter weiter, gehen noch Fenster zu Bruch. Insgesamt werden 13 Menschen verletzt.
Der Baggerfahrer stirbt. Zwei seiner Kollegen überleben schwer verletzt, sagt Hardt. Hinter ihm liegt das Unglücksgelände mit einem mächtigen Berg Bauschutt. Auf einem kleineren Hügel daneben steht der gelbe Unglücksbagger. Davor ein kleiner Krater. Ein Experte gehe von einer Luftmine aus, sagt Hardt. Ob sie im Schutt lag oder im Boden, weiß noch niemand. Hatte der Baggerführer die tödliche Fracht in der Schaufel? "Es kann sein, dass er nur leicht drangekommen ist", sagt Hardt.
Direkt nebenan steht die massiv wirkende Halle einer Spedition. "Ich saß im Büro. Das war ein gewaltiger Knall. Da kamen mir der Monitor und die Schubladen entgegen. Zuerst habe ich an ein Flugzeug gedacht", sagt ein Beschäftigter. Er hatte Angst, dass die Decke runterkommt.
Anwohner dürfen in ihre Häuser zurück
Die Einsatzkräfte haben das Industriegebiet weiträumig abgesperrt. Die Polizei mahnt, vom Dach der Halle wegzugehen. Niemand weiß, was runterkommen kann. Vor der Halle stehen Autos, von der Druckwelle zerbeult, wie nach einem Unfall. An den Brückentagen zum Jahresbeginn haben wohl wenige Menschen auf dem Gelände gearbeitet. An einem Barackenbau sind die runtergelassenen Rollos rausgerissen. Glasscherben liegen davor, das Gebäude wirkt windschief.
Anwohner dürfen wieder in ihre Häuser zurück. "Das ist ja nicht das erste Mal, dass wir evakuiert wurden", sagt eine Frau. Sie wohnten schließlich in der Nähe des Bahnhofs - und der sei im Zweiten Weltkrieg Ziel von Angriffen gewesen. Sie saß bei dem Unglück mit ihrem Mann gemütlich auf dem Sofa, als sie den Knall hörten. "Das Haus zitterte", erzählt sie. Ihr Mann habe direkt an eine Bombe gedacht. Die Haustür hat sich verzogen, beim Sohn ging ein Fenster zu Bruch. Bei den Nachbarn klaffen Löcher im Hausdach, wie nach einem Sturm. An dem Bagger stehen Sprengstoffexperten und Kriminalpolizisten. Am Freitagabend gibt es noch viele ungeklärte Fragen.
Experten vor Ort vermuteten, dass eine Luftmine explodiert sei. Zwischenzeitlich hatte die Düsseldorfer Bezirksregierung es offen gelassen, ob es sich um eine Weltkriegsbombe handelt. Luftminen sollten im Krieg in größerer Höhe explodieren, vor allem um Dächer vor dem Abwurf von Brandbomben zu zerstören.
Der Bauschutt in Euskirchen sollte sicherheitshalber nach weiterem Sprengstoff durchsucht werden. Dass nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, gehört an Rhein und Ruhr zum Alltag. In der Regel werden die Blindgänger aber bei systematischen Suchen rechtzeitig entdeckt, vor allem durch die Auswertung von Luftbildern.
Fast immer geht es glimpflich ab, und die Sprengkörper werden entschärft - allein in Nordrhein-Westfalen viele Hunderte im Jahr. Allerdings hat es auch bei diesen gefährlichen Einsätzen schon Zwischenfälle gegeben, zumal wenn die Experten die Bomben nicht entschärfen können, sondern kontrolliert sprengen müssen.
Nur sehr selten explodieren Blindgänger, ohne entdeckt worden zu sein wie vermutlich jetzt in Euskirchen. Vor gut sechs Jahren wurde bei Aschaffenburg (Bayern) ein Bauarbeiter getötet, als eine Fräsmaschine bei Arbeiten auf einer Autobahn eine Fünf-Zentner-Bombe explodieren ließ.
Der Baggerfahrer stirbt. Zwei seiner Kollegen überleben schwer verletzt, sagt Hardt. Hinter ihm liegt das Unglücksgelände mit einem mächtigen Berg Bauschutt. Auf einem kleineren Hügel daneben steht der gelbe Unglücksbagger. Davor ein kleiner Krater. Ein Experte gehe von einer Luftmine aus, sagt Hardt. Ob sie im Schutt lag oder im Boden, weiß noch niemand. Hatte der Baggerführer die tödliche Fracht in der Schaufel? "Es kann sein, dass er nur leicht drangekommen ist", sagt Hardt.
Direkt nebenan steht die massiv wirkende Halle einer Spedition. "Ich saß im Büro. Das war ein gewaltiger Knall. Da kamen mir der Monitor und die Schubladen entgegen. Zuerst habe ich an ein Flugzeug gedacht", sagt ein Beschäftigter. Er hatte Angst, dass die Decke runterkommt.
Anwohner dürfen in ihre Häuser zurück
Die Einsatzkräfte haben das Industriegebiet weiträumig abgesperrt. Die Polizei mahnt, vom Dach der Halle wegzugehen. Niemand weiß, was runterkommen kann. Vor der Halle stehen Autos, von der Druckwelle zerbeult, wie nach einem Unfall. An den Brückentagen zum Jahresbeginn haben wohl wenige Menschen auf dem Gelände gearbeitet. An einem Barackenbau sind die runtergelassenen Rollos rausgerissen. Glasscherben liegen davor, das Gebäude wirkt windschief.
Anwohner dürfen wieder in ihre Häuser zurück. "Das ist ja nicht das erste Mal, dass wir evakuiert wurden", sagt eine Frau. Sie wohnten schließlich in der Nähe des Bahnhofs - und der sei im Zweiten Weltkrieg Ziel von Angriffen gewesen. Sie saß bei dem Unglück mit ihrem Mann gemütlich auf dem Sofa, als sie den Knall hörten. "Das Haus zitterte", erzählt sie. Ihr Mann habe direkt an eine Bombe gedacht. Die Haustür hat sich verzogen, beim Sohn ging ein Fenster zu Bruch. Bei den Nachbarn klaffen Löcher im Hausdach, wie nach einem Sturm. An dem Bagger stehen Sprengstoffexperten und Kriminalpolizisten. Am Freitagabend gibt es noch viele ungeklärte Fragen.
Experten vor Ort vermuteten, dass eine Luftmine explodiert sei. Zwischenzeitlich hatte die Düsseldorfer Bezirksregierung es offen gelassen, ob es sich um eine Weltkriegsbombe handelt. Luftminen sollten im Krieg in größerer Höhe explodieren, vor allem um Dächer vor dem Abwurf von Brandbomben zu zerstören.
Der Bauschutt in Euskirchen sollte sicherheitshalber nach weiterem Sprengstoff durchsucht werden. Dass nicht explodierte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden, gehört an Rhein und Ruhr zum Alltag. In der Regel werden die Blindgänger aber bei systematischen Suchen rechtzeitig entdeckt, vor allem durch die Auswertung von Luftbildern.
Fast immer geht es glimpflich ab, und die Sprengkörper werden entschärft - allein in Nordrhein-Westfalen viele Hunderte im Jahr. Allerdings hat es auch bei diesen gefährlichen Einsätzen schon Zwischenfälle gegeben, zumal wenn die Experten die Bomben nicht entschärfen können, sondern kontrolliert sprengen müssen.
Nur sehr selten explodieren Blindgänger, ohne entdeckt worden zu sein wie vermutlich jetzt in Euskirchen. Vor gut sechs Jahren wurde bei Aschaffenburg (Bayern) ein Bauarbeiter getötet, als eine Fräsmaschine bei Arbeiten auf einer Autobahn eine Fünf-Zentner-Bombe explodieren ließ.