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Pressestimmen zu den Landtagswahlen: "Die Entzauberung der AfD wird schnell folgen"

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Der Erfolg der AfD, die in beiden Landtagswahlen aus dem Stand mehr als zehn Prozent der Stimmen erreichte, ist das dominierende Thema in den Kommentaren der Tagespresse:

Die "Bild"-Zeitung ist der Meinung, dass der Erfolg der AfD nicht von Dauer sein wird:

"Der neue Erfolg der AfD wird dennoch nicht von Dauer sein! Die Partei wird auf absehbare Zeit kein Koalitionspartner für niemanden sein. Und in der Opposition wird die Partei Politik nicht gestalten können. Die Entzauberung in Landesparlamenten wird schnell folgen."

Die Welt spricht sich gegen eine Koalition zwischen CDU und AfD aus:

"Wo immer die CDU die AfD an den Kabinettstisch holt, experimentiert sie mit politischer Selbstverstümmelung. Das möge sie sich gut überlegen, denn aus Glaubwürdigkeit so stark wie möglich zu werden ist 2017 ihre einzige Chance. "

Die "Taz" warnt davor, mit einer schnellen Selbstzerfleischung der AfD im Stile der Piraten zu rechnen:

"Darauf, dass die AfD sich in kurzer Zeit zerlegen wird, sollten sich SPD, Grüne und Linke nicht verlassen. Natürlich bietet die Partei angesichts der entgegengesetzten Positionen von Liberalen und Nationalkonservativen genügend Potenzial, sich zu zerstreiten. Aber ihre Führung ist erfahrener, als es etwa die der Piraten war – und bereit, die schlimmsten Querulanten auszuschließen."

Heribert Prantl, das Kommentar-Großkaliber der "Süddeutschen Zeitung", erinnert sich angesichts des Afd-Erfolgs an die lange vergessenen Siege der Republikaner:

"In der Union werden nun 25 Jahre alte Ängste wieder wach, Ängste aus der Zeit, als die Partei "Republikaner" Erfolge erzielte.(...) Die Republikaner drifteten aber bald ins Braune, die Union hatte mit Abgrenzung Erfolg. Sie lehnte Kooperation strikt ab und drängte auch damit die Republikaner an den äußerst rechten Rand. Ob das mit der AfD wiederholbar ist? Das wird auch daran liegen, wie sehr diese AfD chaotisiert."

Das "Handelsblatt" sieht in Merkel die Verantwortliche für die Erfolge der Afd:

"Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Diejenigen, die bei der AfD ihr Kreuz machten, haben es schlicht satt, von den etablierten Parteien an der Nase herumgeführt zu werden. Sie fühlen sich verschaukelt, wenn man sie immer nur mit Versprechungen abserviert, die ohnehin nie erfüllt werden. Die Wohlfühl-Politik von Merkel & Co. macht die AfD damit zu einem Sammelbecken für Enttäuschte. Und davon gibt es jede Menge."

Jasper von Altenbockum weist in der "FAZ" auf ein wenig beachtetes Phänomen dieses Wahlkampfs hin. Protestwähler der Linken, die nun zum AfD wechseln:

"In Brandenburg bot sich die AfD als sicherer Hafen der Linken-Wähler an. Die blieben aus Ärger über die rot-rote Koalition entweder zu Hause, oder aber sie wählten den Protest. Der AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland hatte sich seinen Brief an die Linken-Wähler deshalb ganz für den Schluss des Wahlkampfs aufgehoben. Er ahnte wohl, dass die Wähler der SPD, der CDU und der FDP zwar auch abwandern könnten, dass unter den Wählern der Linkspartei aber die meisten Empfänger zu erwarten sind, die den Zeiten nachtrauern, als die Welt noch in Ordnung war."

Auch auf HuffingtonPost.de: Europawahlkampf - Zwischen AfD und linken Demonstranten geht es heiß her






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