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Sonnensturm erzeugt Polarlichter - könnte aber die Erde massiv stören

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11. September 2014. Als der Sonnensturm in Richtung Erde rast, mit 1400 Kilometern pro Sekunde, warnen Wissenschaftler vor den Schäden, die er verursachen könnte.

Kurz darauf geben sie Entwarnung: Satellitendaten zeigen, dass die Eruption auf der Sonne keine schlimmen Folgen für die Erde haben wird.

“Carrington-Ereignis” legt Kanada lahm

Diesmal bleibt von der gewaltigen Explosion also vor allem ein anderes Naturschauspiel. Denn der Sonnensturm war auch verantwortlich für die Polarlichter, die in den nördlichen Teilen der Welt zu sehen waren.

Video: Sonnensturm rast auf die Erde zu



Was ein solches Ur-Spektakel anrichten kann, hat sich in der Vergangenheit aber bereits gezeigt. Im Jahre 1859 legte das sogenannte “Carrington-Ereignis” die komplette Elektrizitätsversorgung Kanadas lahm - und vor zwei Jahren entging die Erde nur ganz knapp einer verheerenden Katastrophe.

Zwei extrem helle Punkte

1. September 1859, 11.18 Uhr. Der 33 Jahre alte Richard Carrington, einer von Englands bekanntesten Astronomen zu dieser Zeit, beobachtet wie üblich die Sonne.

Durch sein Teleskop sieht er eine ganze Gruppe von merkwürdigen Sonnenflecken. Plötzlich erscheinen zwei gigantische Perlen aus extrem hellem Licht vor seinen Augen.

Der Himmel - taghell erleuchtet

Kurz vor der Dämmerung am nächsten Morgen ist der Himmel überall auf der Erde plötzlich taghell erleuchtet. Rote, grüne, violette Lichter ziehen sich über den Horizont, so hell, dass die Menschen Zeitungen lesen können, als sei es Tag.

Die erstaunlichen Polarlichter sind sogar in der Karibik zu sehen. Aber das spektakuläre Naturereignis, das die Nasa auf ihrer Internetseite nacherzählt, hat keinesfalls nur schöne Folgen. Und das ist etwas, was auch uns heute noch betrifft.

Magnetfeld trifft auf Magnetfeld

Denn ein Sonnensturm besteht aus geladenen Teilchen. Dieses Magnetfeld trifft auf das Magnetfeld unserer Erde. Es setzt Telegraphensysteme weltweit außer Gefecht. Kleine Blitze schlagen aus den Geräten, sogar das Telegraphenpapier geht in Flammen auf. So steht es in den Berichten von dem Ereignis.

Heftiger Sonnensturm in den kommenden Jahren?

Das nach dem Astronomen benannte “Carrington-Event” gilt bis heute als stärkster Sonnensturm, der jemals aufgezeichnet wurde. Was wäre, wenn er heute die Erde träfe?

Die geomagnetischen Stürme sind keineswegs ungewöhnliche Ereignisse, sondern ein normaler Teil des Sonnenzyklus. Bislang rechneten Wissenschaftler damit, dass einmal in 100 Jahren ein extrem starker Sonnensturm auftritt. Neue Berechnungen haben laut einer NASA-Studie gezeigt, dass solch heftige kosmische Wolken schon in den nächsten zehn Jahren auftreten könnten, mit einer Wahrscheinlichkeit von eins zu acht.

Erde entgeht nur knapp der Katastrophe

Ist das beruhigend? Nicht wirklich. Denn das bedeutet auch: Irgendwann nimmt einer von ihnen wieder Kurs auf den blauen Planeten.

Was dann passiert, hat die Nasa ebenfalls gezeigt. Während der jetzige Sonnensturm die Erde verfehlte, entgingen wir vor zwei Jahren nur knapp der Katastrophe.

Trifft er die Erde, steht das Leben still

23. Juli 2012. Zwei gefährliche Plasma-Wolken rasen in Richtung Erde. Die Eruption ist so heftig, dass sie alles lahmlegen kann, Internet, Luftfahrt, die Grundversorgung.

Es ist der stärkste Sonnensturm seit 150 Jahren, seit dem “Carrington”-Ereignis von 1859. Trifft er die Erde, steht das Leben still.

“Wir würden heute noch aufräumen”

Doch der Sonnensturm zieht vorbei. “Wenn er getroffen hätte, würden wir noch heute die Erde aufräumen”, erklärte Daniel Baker, als Physiker an der Universität Colorado einer der Autoren der Nasa-Studie, im vergangenen Juli.

“Wenn die Eruption nur eine Woche früher aufgetreten wäre, hätte sie die Welt in Brand gesteckt.”

Ist das ein Anlass zur Sorge? Natürlich. Ist das ein Anlass zur Panik? Nein. Bisher sind wir der ganz großen Katastrophe entkommen.

Erde hatte unglaubliches Glück

Doch Physiker Baker sagte zum Sonnensturm vom Juli 2012: “Ich bin so überzeugt wie nie, dass die Erde und ihre Bewohner unglaubliches Glück gehabt haben.”

Klingt nicht so, als ob wir uns entspannen könnten. Aber bis zum ganz großen Knall können wir uns wenigstens an den Polarlichtern erfreuen.

Auch auf HuffingtonPost.de: Glück gehabt: Laut NASA ist die Erde knapp einem Sonnensturm entkommen





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