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Die 10 wichtigsten Regeln für einen inspirierenden Vortrag

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Ihr kennt es vielleicht aus Euren Vorlesungen von Profs, aus Seminarpräsentationen von Kommilitonen oder sogar noch von Vorträgen Eurer Lehrer aus der Schule: langweilige Präsentationen, Zahlen, Daten, Fakten ohne persönlichen Bezug oder Authentizität, zu viele und extrem textlastige PowerPoint-Slides, die die Struktur im Kopf des Vortragenden ersetzen und die er oder sie schlimmstenfalls auch noch abliest.

Wie es auch gehen könnte, wie Vorträge unterhaltsam, informativ und sogar inspirierend und begeisternd sein können, kann man an den TED(x)-Talks sehen. Hier geben wir euch nun 10 Tipps, wir auch ihr lernen könnt, inspirierende Kurzvorträge im TED(x)-Stil zu entwerfen und zu halten. Probiert sie doch einfach bei Eurem nächsten Vortrag oder Referat aus!

1. Starte mit einer großen Idee

Teile eine große Vision oder eine neue Idee. Nimm Dir vor, den besten Vortrag zu halten, den Du je gehalten hast. Achte auf Deinen ersten Satz, überrasche Deine Zuhörer. Beginne zum Beispiel mit einer starken „Warum"-Frage („Die ganze Welt ist mittlerweile digital und vernetzt. Warum sind die Prozesse an unseren Universitäten eigentlich noch immer analog und linear?"). „Warum"-Fragen sind stärker als „Wie"-Fragen und erzeugen Spannung: was ist der Grund hinter dem dargestellten Zustand/Umstand, wie könnte es anders sein? Die Zuhörer werden Dir nun weiter zuhören wollen.

2. Zeige Dein wahres Ich

Erzähle von Deinen Träumen und Leidenschaften, aber auch von Deinen Ängsten, Sorgen, Zweifeln und deinen Fehlschlägen. Teile eine Wahrheit, die aus Deinen persönlichen Erfahrungen stammt. Habe keine Angst, dich verletzbar zu zeigen. Menschen wirklich überzeugen und inspirieren kann man nur, wenn man sich auch als Mensch zeigt, und dazu gehören auch Ängste und Zweifel. Indem Du davon und von Deinen Fehlschlägen erzählst, werden sich die Leute mit Dir und deiner Geschichte identifizieren können.

3. Lege Deinen Fokus auf eine einzige Idee

Frage Dich: worüber sollen die Zuhörer nach Deinem Vortrag sprechen? Was ist die eine Kernaussage, die eine Botschaft, die hängenbleiben soll? Gestalte den Vortrag so, dass er die menschlischen Grundbedürfnisse anspricht: Liebe und Zugehörigkeit, Eigennutz und Begehren, Wachstum und Lernen, sowie Veränderung und Hoffnung. Um diese Konzepte angemessen zu präsentieren, wähle eine einzige starke, vereinende Idee. Ein Ereignis, eine Idee ist Bezugspunkt für Deinen gesamten Talk im TEDx-Stil. Du kannst Dich zum Beispiel fragen: was war der glücklichste, was war der traurigste Moment in meinem Leben, was ist die wichtigste Lektion, die ich daraus gelernt habe? Wenn Du dieses Thema dann hast, kannst du mit der Entwicklung Deiner Geschichte anfangen.

4. Bevor du anfängst: Denke an das Ende

Was ist Dein letzter Satz? Damit etwas von Deinem Vortrag hängenbleibt, wähle einen Slogan oder ein Schlagwort, das ihn zusammenfasst. Das geht oft am besten mit einem Handlungsaufruf, einem „Call to Action". Dieser kann als Frage formuliert sein („was hindert euch daran, X auszuprobieren") oder sich direkt als Aufforderung an die Zuhörer richten („ich brauche Euch alle bei X" oder „fragt Euch: Was kann ich tun, um..."). Bei Geschichten wirkt ein „happy end" motivierend, während ein Scheitern wichtige Lehren vermitteln kann.

5. Trete mit den Emotionen der Anderen in Verbindung

Ein guter Vortrag spricht in jedem seiner Teile beide Gehirnhälften an. Daten, Zahlen, Fakten, Strategien, Techniken und Ratschläge sprechen die linke Gehirnhälfte an. Handlungen und Geschichten sprechen die rechte, kontextorientierte Hälfte des Gehirns an. Nimm Dir für Deinen TED-Style Talk vor, die Auffassung Deiner Zuhörer über einen Sachverhalt zu ändern, Ihre Unterstützung für etwas zu erhalten oder zum Ändern ihres Verhaltens beizutragen. Nimm sie daher mit auf eine emotionale Reise. Zitiere Fakten, um Deine Glaubwürdigkeit zu demonstrieren und die skeptische linke Gehirnhälfte zu überzeugen. Kombiniere die Fakten mit emotionalen Geschichten, um die rechte Gehirnhälfte anzusprechen. Setze Zahlen so ein, dass Sie einen emotionalen Bezug zum Zuhörer schaffen. Sage zum Beispiel nicht: „20 Millionen Deutsche leiden an Herzkrankheiten", sondern „Schaut euch hier im Raum um. Einer von Vier hier wird im Laufe seines Lebens herzkrank werden und daran sterben." Habe keine Angst davor, das Publikum zum Lachen oder zum Weinen zu bringen.

6. Vereinfache das Komplexe

Vermeide abstrakte Sprache und sei konkret, verwende Beispiele. Nutze Metaphern und visuelle Wörter. Wenn Du zum Beispiel über den zu hohen Fleischkonsum sprichst, sage nicht „das Thema stellt die Menschheit vor große Herausforderungen" und „zu viele Menschen essen noch Fleisch", sondern mache es persönlich. Sprich die Zuhörer direkt an und verwende eine ausdrucksstarke Sprache, zum Beispiel mit „Ich wusste das alles, aber dennoch war ich irgendwie nicht bereit, das Fleischessen ganz aufzugeben. Stellt euch vor: ‚Mein letzter Hamburger'."

7. Ziehe keine Ego-Show ab

Wenn Du Dich selbst als der Held Deiner Geschichte präsentierst, werden die Leute schnell das Interesse an Dir und Deiner Message verlieren. Versuche stattdessen einfach, der „Führer" („guide") der Zuhörer für die Reise durch Deine Geschichte zu sein. Mach jemand Anderen zum Helden Deiner Geschichte (einen Mentor, Deinen Freund oder Deine Freundin, einen Kommilitonen, den Busfahrer, einen Fremden auf der Straße...).

8. Lies Deinen Vortrag nicht ab

Kleine Notizkarten können beim Vortrag mitgenommen werden, freie Rede ist besser. Deine visuellen Materialien sollten kaum Text haben, damit der Text nicht zu Dir in Konkurrenz tritt. Fotos und Gegenstände zur Illustration sind am Besten, übersichtliche Grafiken sind auch ok. Dreh Dich nie zu einer Leinwand hinter Dir um! Merke Dir die Meilensteine Deines Vortrags so, dass Du ihn frei sprechen kannst und immer wieder zu diesen Meilensteinen zurückkommen kannst. Visualisiere Deine Geschichte vor Deinem inneren Auge.

9. Halte Dich an das Zeitlimit

Setze Dir ein klares Zeitlimit, falls es kein externes gibt, und halte dich streng daran. Das zwingt Dich dazu, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Dramaturgie Deines Vortrags gut im Blick zu haben.

10. Übe mehrfach

Übe Deinen Vortrag möglichst oft - für Dein Timing, für die Klarheit, für den maximalen Effekt.

Wie gesagt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Am Ende zählt, dass Du dein Bestes gegeben hast. Dann wirst Du stolz auf Dich sein, unabhängig davon, ob auch alles so geklappt hat, wie Du es Dir vorgenommen hattest.

Die nächste TEDxBerlin findet am 6. September 2014 im CityCube Berlin statt: www.tedxberlin.de.

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