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Flüchtlingsdrama: Diese Karten zeigen, was Sie dazu wissen müssen

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Abertausende Flüchtlinge hoffen, dass Deutschland sie rettet, dass sie hier sicher leben können, wenigstens für einige Zeit. Und täglich kommen Hunderte weitere Menschen an.

Die Politik sucht nach Methoden, die wenigen nicht wirklich Hilfsbedürftigen von den extrem vielen Bedürftigen zu trennen. Populisten versuchen, alle unter Generalverdacht zu stellen. Und die Kommunen müssen sehen, wie sie letztlich mit all dem fertig werden.

Die Zahlen sind hoch, die Zusammenhänge komplex. Diese Karten und Grafiken helfen Ihnen, den Überblick zu behalten.

Alle Karten wurden der Huffington Post vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zur Verfügung gestellt und stammen aus der Broschüre "Bundesamt in Zahlen 2013".




Wo in Europa stellen die Flüchtlinge ihren Asylantrag?

europa

Die meisten Asylbewerber stellen ihren Antrag in Deutschland, knapp 127.000 waren es vergangenes Jahr, Platz zwei belegte Frankreich mit gut 66.000. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Auf die Bevölkerung gerechnet allerdings gingen die meisten nach Schweden, dort kamen 5,7 Asylsuchende auf 1000 Einwohner, auf Platz zwei lag Malta mit 5,4. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 1,6 Antragsteller auf 1000 Einwohner.




Wer beantragt Asyl in Deutschland?

herkunft

religion

Die meisten Flüchtlinge, das zeigt die Erfahrung, versuchen erst einmal, in der Nähe ihrer Heimat unterzukommen, in der Hoffnung, zurückkehren zu können. Erst wenn das unmöglich scheint, bitten sie weiter weg um Asyl. Angesichts dieser Verzögerung ist zu erwarten, dass die Zahl der Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, wo derzeit Bürgerkrieg und Islamisten wüten, noch stark steigen wird.




Wohin kommen die Flüchtlingen, wenn sie in Deutschland sind?

schluessel

Damit die neu Ankommenden Flüchtlinge gleichmäßig auf Deutschland verteilt werden, werden sie nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer aufgeteilt. Er setzt sich zu zwei Dritteln aus dem Steueraufkommen und zu einem Drittel aus der Bevölkerungszahl zusammen.

So wird die sogenannte Erstaufnahmeeinrichtung ermittelt, in der der Neuankömmling versorgt wird und außerdem die nächstgelegene Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), wo der Flüchtling seinen Asylantrag stellen muss.




Wie prüfen die Behörden den Antrag?

euumverteilung

Wenn jemand einen Asylantrag stellt, prüft das BAMF zuerst, ob Deutschland überhaupt für diese Person zuständig ist. Das sogenannte Dublin-Verfahren soll unter anderem vermeiden, dass die aufwendige inhaltliche Prüfung in mehreren Staaten gemacht wird.

Theoretisch muss der Asylantrag in dem EU-Land (plus Norwegen, Island, Schweiz und Liechtenstein) gestellt werden, das der Flüchtling zuerst erreicht. Allerdings gibt es eine Vielzahl von Zusatzregeln, etwa, wenn der Flüchtling in der EU Familie hat.

Findet das BAMF, dass es nicht zuständig ist, kann es den Asylbewerber an ein anders Land überweisen. Organisationen wie Pro Asyl kritisieren, dass Menschen so wie Waren „verschoben“ würden.


entscheidungen

Erst dann prüft das BAMF, ob ein Asylantrag inhaltlich berechtigt ist. Dabei gibt es verschiedene rechtliche Grundlagen, das Grundgesetz, das Asylverfahrensgesetz und das Aufenthaltsgesetz. Im Wesentlichen geht es immer darum, dass jemand in seiner Heimat Gefahr für sein Leben, seine Gesundheit oder seine Freiheit droht, wegen Kriegen oder wegen seiner religiösen oder politischen Überzeugungen oder seiner ethnischen Zugehörigkeit.

Zu den formellen Entscheidungen zählen etwa Fälle, in denen nach dem Dublin-Verfahren ein anderer Staat zuständig ist oder Fälle, in denen Asylbewerber ihren Antrag zurückziehen.

Wessen Antrag bewilligt wurde, der erhält eine Aufenthaltserlaubnis von mindestens einem Jahr. Ob jemand arbeiten darf, muss darin vermerkt sein. Erst Jahre später können die Betroffenen eine unbefristete Niederlassungserlaubnis bekommen, mit der sie auch arbeiten dürfen.




Wie viel Geld hat Deutschland für die Leistungen für Asylbewerber ausgegeben?

ausgaben

Angaben in 1000 Euro

Die Grafik zeigt, wie viel Deutschland netto im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes in den vergangenen Jahren ausgegeben hat. Diese Leistungen, die überwiegend nicht in Geld sondern in Naturalien ausgeteilt werden, hatte das Bundesverfassungsgericht vor zwei Jahren als unter dem Existenzminimum und damit menschenunwürdig kritisiert.

Sie waren seit ihrer Einführung 1993 gleich geblieben, obwohl die Lebenshaltungskosten im 30 Prozent gestiegen waren. Pro Monat bekamen Asylbewerber 225 Euro, der Hartz-IV Satz lag bei 374 Euro. Seit dem Urteil gilt eine Übergangsregelung, der Satz liegt seither bei 336 Euro.



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