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Der Islamhass und seine Folgen

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Zuerst waren es strenggläubige Bewegungen, darauffolgend radikale Muslime, wenig später Salafisten und ganz aktuell eine barbarische Terrororganisation namens ISIS, die über Nacht rätselhaft in den Fokus der internationalen Medien gerückt ist.

Der Islam wird seit geraumer Zeit in bestimmten Medien immer wieder mit terroristischen Bestrebungen in Verbindung gebracht. Überdies kann man in einzelnen Foren und auf verschiedenen Seiten sozialer Netzwerke immer wieder feststellen, dass bei religiösen Themen der braune Online-Mob tobt und folglich den rassistischen Ideologen Nährboden geboten wird.

Ein Moschee-Bauvorhaben, Islamunterricht im Schulwesen, das Tragen von Kopftüchern am Arbeitsplatz sowie weitere themenverwandte Überschriften: All das führt immer wieder zu geschmacklosen Kommentaren, durch welche sich Nutzer gegenseitig verletzen, beleidigen oder gar bedrohen.

Konservative Politiker schüren den Islamhass

In der Vergangenheit hat der Verfassungsschutz etliche Male Sicherheitsmeldungen veröffentlicht und der Bevölkerung mitgeteilt, dass eine akute Gefahr in öffentlichen Einrichtungen ausgehend von radikalen Islamisten bestehe. Trotz mehrfacher Warnung hat sich glücklicherweise nichts Schlimmes ereignet. Bemerkenswert jedoch finde ich, dass ausgerechnet nach solchen Warnhinweisen einige Politiker aus dem rechten- und erzkonservativen Lager, islamfeindliche Forderungen skandieren, mit denen sie ihre strategische Absicht - Wählerstimmen am rechten Rand zu fischen - immer wieder erfolgreich verwirklichen können.

Nicht nur die Privaten, sondern auch staatliche Rundfunkanstalten mit ihren abendlichen Talkshows debattieren in regelmäßigen Abständen über den Islam. Persönlichkeiten wie Thilo Sarrazin, Necla Kelek, Alice Schwarzer, Wolfgang Bosbach und nicht zuletzt vollverschleierte Frauen, die in Europa einen ungewohnten Lebensstil bevorzugen, bekommen in den TV-Formaten eine Plattform geboten und können somit ihr Ziel, namentlich das der geistigen Brandstiftung, erfolgreich bewerkstelligen. Dadurch wird ständig Hass geschürt, obwohl man als Zuschauer viel mehr aufklärende Diskussionen erwarten können sollte.

Behauptung: Islam als Hindernis für Integration

Neulich behauptete der Journalist Nicolaus Fest, stellvertretender Redaktionsleiter der Bams, dass der Islam ein Hindernis für die Integration in Deutschland sei. Zwangsehen, Friedensrichter und Ehrenmorde, die in diesem Fall mit dem Islam durch den Autor in einem Beitrag verkoppelt wurden, affirmieren meine individuellen Eindrücke bezogen auf islamfeindliche Hetze in einigen Medien.

Ich frage mich allen Ernstes, wohin das alles führen soll, wenn Politiker, Journalisten, Kolumnisten, Kritiker, Beobachter, Wissenschaftler, Vertreter aus Glaubensverbänden, Vereinen und Verbänden auf eindeutige oder auch latente Art und Weise den Islam in ein schlechtes Licht rücken?

Folglich sollte man sich ernsthaft fragen, ob man es als normal betrachten kann, wenn mittlerweile 52 Prozent der deutschen Bevölkerung der Meinung sind, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre, obwohl Millionen von Muslimen bereits in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben?

Wie soll man sich als muslimisch stämmiger Migrant oder Deutscher mit eben diesem Migrationshintergrund vorkommen, wenn eine aktuelle Studie belegt, dass Fremdenfeindlichkeit mittlerweile die Mitte der Gesellschaft erreicht hat und auf der rechten Spur zu überholen droht?

Kann ich mich als Muslim in Deutschland noch sicher fühlen?

Immer öfter frage ich mich auch, ob man sich zukünftig als Bürger mit muslimischem Glauben in Deutschland überhaupt noch sicher fühlen darf? Vor allem frage ich mich, wieso Vertreter aus Politik, aus kirchlichen Verbänden, aus Wohlfahrtsverbänden und sonstigen sozialen Einrichtungen schweigen, wenn innerhalb kürzester Zeit mehrere Brandanschläge auf Moscheen (Bielefeld und Berlin Kreuzberg) verübt werden?

Islamhass und Fremdenfeindlichkeit sind mitunter Deutschlands größte Probleme. Es reicht definitiv nicht aus, wenn man sich nur bei besonderen Anlässen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ausspricht, aber im Anschluss keine präventiven Taten folgen lässt. Neben gesetzlichen Rahmenbedingen müssen wir zwischen den einzelnen Gesellschaftsgruppen konstruktive Dialoge führen, in denen lückenlose Aufklärung geleistet wird. Der Gesellschaft müssen wir die Wichtigkeit erklären gemeinsame Interessen zu erkennen und diesen auch gemeinsam nachzugehen. Nur durch eine Verschmelzung können wir das Wir-Gefühl stiften, da sehe ich auch die hiesigen Medienvertreter in der Pflicht fürsorglich mitzuwirken.

Falls uns dies nicht gelingen sollte, sehe auch ich in den nächsten Jahren keine positive Entwicklung im Bereich einer gelungenen Integration. Ein starkes Land wie Deutschland dürfen wir nicht den Rassisten, Extremisten und fremdenfeindlichen Personen überlassen. Sollte uns dies nicht gelingen, werden wir den nachfolgenden Generationen damit keinen Gefallen tun.

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