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Programm der Bundesagentur für Arbeit: Viele junge Erwachsene brechen Ausbildung wieder ab

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Viele junge Erwachsene, die erstmals eine Berufsausbildung absolvieren, halten nicht bis zum Abschluss durch. Das geht aus einer Bilanz der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt.

Dem Bericht zufolge bricht mehr als jeder Dritte der sogenannten Spätstarter zwischen 25 und unter 35 Jahren seine Ausbildung wieder ab.

Die BA hatte im August 2013 einen Dreijahres-Plan gestartet, der sich explizit an junge Erwachsene richtete. Er sollte 100 000 Arbeitslosen die Möglichkeit zu einem qualifizierteren Abschluss geben - und damit eine zweite Chance auf dem Arbeitsmarkt.

Zunächst klappte das neue Programm ganz gut.

Doch jetzt haben sich die Abbrecherquoten nach Angaben der Nürnberger Behörde deutlich erhöht: Im März 2014 stiegen demnach 36 Prozent aus ihrer Ausbildung aus.

Die Fachleute der Bundesagentur ziehen deshalb die ernüchternde Bilanz: „Insgesamt zeigt sich eine hohe Abbruchdynamik.“

Heinrich Alt, im Vorstand der BA für den Arbeitsmarkt zuständig, zeigt aber Verständnis für die hohe Abbrecherquote: „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich junge Erwachsene ohne Ausbildung oft lieber mit kurzfristigen Aushilfsjobs über Wasser halten, als an eine Ausbildung zu denken. Viele von ihnen haben eine Familie gegründet, haben Kinder, denen sie heute etwas bieten wollen, und nicht erst in drei Jahren.“

Finanzielle Anreize als Lösung

Finanzielle Unterstützung der Auszubildenden könnte das Problem vielleicht lösen.

Schon im Koalitionsvertrag wollten Union und SPD die "finanziellen Rahmenbedingungen" für eine späte Ausbildung verbessern, um "Bereitschaft und Durchhaltevermögen junger Erwachsener" zu fördern.

Dafür macht sich auch die Bundesagentur stark. Mit Erfolgsprämien ließe sich ein Anreiz setzen, „damit junge Frauen und Männer sich einen Ruck geben und dann auch bis zum Ende durchhalten“.

Habe jemand einen Ein-Euro-Job und bekomme dafür 150 Euro im Monat zusätzlich zu Hartz IV, sollten auch diejenigen, die eine Ausbildung absolvieren, einen Aufschlag bekommen, forderte Alt. „Andernfalls ist der Ein-Euro-Job lukrativer als eine Ausbildung. Diese Schieflage darf nicht sein.“

Niedersachsen und Thüringer halten besser durch

Bislang unterstützen nur die Länder Niedersachsen und Thüringen die Spätstarter. In dem ostdeutschen Bundesland erhalten sie nach der Zwischenprüfung 1000 Euro. Wer die Abschlussprüfung schafft, bekommt 1500 Euro obendrauf.

Außerdem gibt es monatlich 100 Euro extra – offenbar mit Erfolg. Bislang ist dort der Anteil der Abbrecher deutlich geringer.

In Deutschland haben 1,5 Millionen Menschen zwischen 25 und 35 Jahren keinen Berufsabschluss. Jeder Zweite von ihnen ist ohne Job, viele sind auf Hartz IV angewiesen.

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