MOSKAU/BERLIN - Kurz nach ihrer Haftentlassung haben sich die Mitglieder der kremlkritischen Punkband Pussy Riot kämpferisch gezeigt. Sie wolle sich für eine Verbesserung der Haftbedingungen von Frauen in russischen Straflagern einsetzen, sagte Maria Aljochina der Zeitung "Die Welt". "Ich glaube, ich habe gelernt, zu den Machthabern "Nein" zu sagen und mutiger zu sein", bilanzierte sie die Lehren aus ihrer mehr als 20-monatigen Haft. Zuvor hatte ihre ebenfalls freigelassene Mitstreiterin Nadeschda Tolokonnikowa angekündigt, sie wolle weiter gegen das "autoritäre System" des russischen Präsidenten Wladimir Putin kämpfen.
Die beiden Frauen waren am Montag im Zuge einer Massenamnestie freigekommen. Sie waren im vergangenen Jahr nach Kritik am Kremlchef zu zwei Jahren Straflager wegen Rowdytums aus religiösem Hass verurteilt worden. Regulär hätte ihre Haftzeit Anfang März geendet.
Die 24-jährige Tolokonnikowa sagte, sie sei in Arbeitsstimmung. "Jetzt fängt alles erst an." Wie die ein Jahr ältere Aljochina der "Welt" sagte, verzichtete sie wegen ihres Engagements auf eine sofortige Heimreise zu ihrer Familie und ihrem Sohn. Sie habe sich zunächst mit Menschenrechtlern treffen wollen. "Wir werden jetzt zusammenarbeiten und ich hoffe, ich kann den Frauen im Lager helfen."
Gegnerinnen lehnten Gnadengesuch ab
Erst am Freitag hatte Putin mit einem Gnadenakt auch seinen Erzfeind Michail Chodorkowski nach mehr als zehn Jahren in Haft freigelassen. Der frühere Milliardär reiste nach Berlin aus, wo er Zeit mit seiner Familie verbringt. Seine Zukunftspläne ließ er offen. Allerdings will er nicht mehr - wie vor seiner Festnahme 2003 - die Opposition finanzieren.
Anders als Chodorkowski weigerten sich die Frauen von Pussy Riot - beide junge Mütter -, ein Gnadengesuch beim Präsidenten zu stellen. Der Kreml wertet solche Bitten um Gnade als Schuldeingeständnis. Das hatten die in einem international kritisierten Verfahren verurteilten Putin-Gegnerinnen stets abgelehnt. Politiker und Künstler sowie Menschenrechtler hatten sich weltweit immer wieder für eine Freilassung der Pussy-Riot-Frauen eingesetzt.
Die russische Staatsduma hatte am vergangenen Mittwoch eine Massenamnestie beschlossen, die auch mehrere Gegner Putins betrifft. In Freiheit kamen auch einige Oppositionelle, die vor der Amtseinführung Putins am 6. Mai 2012 wegen angeblich gewaltsamer Ausschreitungen inhaftierten worden waren.
Verfahren gegen Greenpeace-Aktivisten eingestellt
Im Zuge der Amnestie wurden auch die Verfahren gegen 30 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace eingestellt. Die Männer und Frauen aus verschiedenen Ländern waren nach einem Protest gegen russische Ölbohrungen in der Arktis festgenommen und dann wegen Rowdytums angeklagt worden. Sie warten auf ihre Ausreise aus Russland.
Dass die Gefangenen nun freikommen, werten Beobachter auch als Kreml-Zugeständnis an den Westen vor den Olympischen Winterspielen, die am 7. Februar in Sotschi eröffnet werden. Mehrere Politiker hatten angesichts der Menschenrechtslage in Russland Reisen ans Schwarze Meer abgesagt.
Die beiden Frauen waren am Montag im Zuge einer Massenamnestie freigekommen. Sie waren im vergangenen Jahr nach Kritik am Kremlchef zu zwei Jahren Straflager wegen Rowdytums aus religiösem Hass verurteilt worden. Regulär hätte ihre Haftzeit Anfang März geendet.
Die 24-jährige Tolokonnikowa sagte, sie sei in Arbeitsstimmung. "Jetzt fängt alles erst an." Wie die ein Jahr ältere Aljochina der "Welt" sagte, verzichtete sie wegen ihres Engagements auf eine sofortige Heimreise zu ihrer Familie und ihrem Sohn. Sie habe sich zunächst mit Menschenrechtlern treffen wollen. "Wir werden jetzt zusammenarbeiten und ich hoffe, ich kann den Frauen im Lager helfen."
Gegnerinnen lehnten Gnadengesuch ab
Erst am Freitag hatte Putin mit einem Gnadenakt auch seinen Erzfeind Michail Chodorkowski nach mehr als zehn Jahren in Haft freigelassen. Der frühere Milliardär reiste nach Berlin aus, wo er Zeit mit seiner Familie verbringt. Seine Zukunftspläne ließ er offen. Allerdings will er nicht mehr - wie vor seiner Festnahme 2003 - die Opposition finanzieren.
Anders als Chodorkowski weigerten sich die Frauen von Pussy Riot - beide junge Mütter -, ein Gnadengesuch beim Präsidenten zu stellen. Der Kreml wertet solche Bitten um Gnade als Schuldeingeständnis. Das hatten die in einem international kritisierten Verfahren verurteilten Putin-Gegnerinnen stets abgelehnt. Politiker und Künstler sowie Menschenrechtler hatten sich weltweit immer wieder für eine Freilassung der Pussy-Riot-Frauen eingesetzt.
Die russische Staatsduma hatte am vergangenen Mittwoch eine Massenamnestie beschlossen, die auch mehrere Gegner Putins betrifft. In Freiheit kamen auch einige Oppositionelle, die vor der Amtseinführung Putins am 6. Mai 2012 wegen angeblich gewaltsamer Ausschreitungen inhaftierten worden waren.
Verfahren gegen Greenpeace-Aktivisten eingestellt
Im Zuge der Amnestie wurden auch die Verfahren gegen 30 Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace eingestellt. Die Männer und Frauen aus verschiedenen Ländern waren nach einem Protest gegen russische Ölbohrungen in der Arktis festgenommen und dann wegen Rowdytums angeklagt worden. Sie warten auf ihre Ausreise aus Russland.
Dass die Gefangenen nun freikommen, werten Beobachter auch als Kreml-Zugeständnis an den Westen vor den Olympischen Winterspielen, die am 7. Februar in Sotschi eröffnet werden. Mehrere Politiker hatten angesichts der Menschenrechtslage in Russland Reisen ans Schwarze Meer abgesagt.