Bilden Sie ein kreatives Unterstützer-Netzwerk
Kreative Menschen werden oft als einsame Genies oder krasse Individualisten dargestellt. Wir aber haben festgestellt, dass viele unserer besten Ideen aus der Kooperation mit anderen resultieren. Von unseren Kreativ-Workshops bis hin zu unseren multidisziplinären Teams betreiben wir Kreativität als einen Mannschaftssport. Wie viele andere Elemente kreativen Selbstvertrauens erfordert es eine gewisse Bescheidenheit, auf den Ideen anderer aufzubauen.
Zunächst einmal müssen Sie anerkennen - und zumindest sich selbst gegenüber eingestehen -, dass Sie nicht auf alles eine Antwort wissen. Dies nimmt im Gegenzug einiges an Druck von Ihnen. Sie wissen, Sie müssen nicht auf alle Ideen alleine kommen. David wurde dies früh klar, als ihm während des Studiums Freunde bei seinen riesigen Sperrholz-Konstruktionen für die Spring-Carnival-Feierlichkeiten auf der Carnegie Mellon University halfen. Später baute er IDEO um die Idee herum auf, mit Freunden zusammenzuarbeiten.
Betreiben wir Kreativität als einen Mannschaftssport!
Selbst wenn Sie noch nicht die richtigen Mitarbeiter gefunden haben, können auch Sie auf den Ideen anderer aufbauen. Sehen Sie sich einmal Kreativ-Blogs und -Communities im Netz an. Gründen Sie ein Team aus Freiwilligen und arbeiten mit ihm nach Feierabend an einem Projekt, das Ihnen wichtig ist. Gründen Sie eine Creative-Confidence-Gruppe, die sich einmal im Monat zum Essen oder nach der Arbeit auf ein paar Drinks trifft. Mit anderen Worten: Werden Sie aktiv, um Ihre eigene Unterstützergruppe zu gründen.
Keith Ferrazzi, Autor des Bestsellers "Geh nie alleine essen", rät intensiv zur Konsultation persönlicher Beiräte, wenn man vor großen Entscheidungen steht. David hatte lange Zeit selbst mehrere solcher Beratergremien. Sie dienen sowohl als Quelle für neue Information als auch als Resonanzkörper, der den eigenen Standpunkt entweder bekräftigt oder infrage stellt. Man ist sich seiner Sache sicherer, wenn man eine Gruppe hinter sich weiß.
Unsere Mutter Martha hat in ihrer Heimatstadt ihren eigenen, persönlichen Beirat - auch wenn sie ihn selbst nie so genannt hat. Sie und eine Gruppe von Frauen aus ihrer Highschool-Klasse treffen sich seit Jahrzehnten wenigstens einmal im Monat, um sich über Freud und Leid auszutauschen. Seit sie älter sind, treffen sie sich sogar wöchentlich.
Sie spielen weder Karten noch machen sie sonst irgendetwas, das sie davon ablenken könnte, miteinander über das zu reden, was sie beschäftigt. Sie teilen Hoffnungen und Nöte. Gelegentlich weinen sie und trösten sich gegenseitig. Man kann sich kein besseres Beratergremium vorstellen. Nun ist die Gruppe aus acht "Club Girls", wie sie sich nennen - alle waren in der Abschlussklasse von 1943 - auf drei Mitglieder geschrumpft. Aber diese verbliebenen drei treffen sich immer noch jeden Mittwochmorgen in einem örtlichen Café zum Frühstück, um über ihr Leben zu reden und sich gegenseitig helfen.
Vielleicht haben Sie nicht das Glück, einen Beirat einzuberufen, der 70 Jahre bestehen bleibt. Doch auch dann werden Sie feststellen, dass eine Gruppe vertrauter Berater so leicht durch nichts zu ersetzen ist.
Ermöglichen Sie kreative Zufallstreffer
Die Musen können launisch sein. Eine Einsicht zu gewinnen ist nie so leicht wie Licht einschalten oder so eindeutig wie die Anwendung mathematischer, logischer oder physikalischer Methoden. Sie können aber in sich und in Ihrem Unternehmen ein "ideenfreundliches" Umfeld schaffen, um die Samen kreativer Energie zu kultivieren.
Der französische Chemiker Louis Pasteur sagte vor 160 Jahren: "Die Gelegenheit begünstigt einen Geist, der bereit ist." Manche Übersetzungen des Originals ("Le hasard ne favorise que les esprits préparés") legen sogar nahe, Pasteur habe gemeint, Gelegenheiten böten sich wirklich nur dem bereiten Geist: "Die Gelegenheit bedarf eines bereiten Geistes." Die Geschichte der Entdeckungen ist voll von kreativen Zufallsfunden.
Als wir zum Beispiel in Akron, Ohio aufwuchsen (das damals als die "Gummi-Hauptstadt der Welt" galt), lernten wir im Geschichtsunterricht, dass Charles Goodyear die Vulkanisierung entdeckte, als er aus Versehen auf dem Herd eine Mischung aus Gummi und Schwefel verschüttete. Selbst wenn es sich so zugetragen haben sollte, gehört weit mehr als nur Glück dazu, aus diesem Unfall ein erfolgreiches Unternehmen zu machen.
Wenn Sie Kautschuk auf dem Herd verschütten - und jeder in Akron kann Ihnen sagen, dass das im ganzen Haus zu riechen ist - müssen Sie schließlich verstehen, was Sie da gerade entdeckt haben. Wenn Sie nur verzweifelt versuchen, das Ganze wieder sauber zu kriegen, bevor Ihre Frau oder Ihre Eltern nach Hause kommen, bleibt der Unfall folgenlos. Goodyear bemerkte und verstand die Bedeutung seines Missgeschicks. Nicht zuletzt deshalb ist eine mehrere Milliarden schwere Firma nach ihm benannt.
Vom Penizillin bis zu Herzschrittmachern, vom Süßstoff bis zum Sicherheitsglas sind viele Entdeckungen durch Missgeschicke gemacht worden.
Erfolgreiche Wissenschaftler müssen extrem empfänglich für solch glückliche Zufälle sein, denn es gibt Dutzende solcher Geschichten in der Innovations- und Wissenschaftsgeschichte. Vom Penizillin bis zu Herzschrittmachern, vom Süßstoff bis zum Sicherheitsglas sind viele Entdeckungen durch Missgeschicke gemacht worden.
Doch sie mussten von Wissenschaftlern gemacht werden, die erkennen konnten, dass dieser eine ihrer Unfälle oder Fehler sich in einen Durchbruch verwandelt hat. Ihre Geschichten, wie aus Misserfolgen Erfolge wurden, zeigen nicht nur, dass sie gute Beobachter waren, sondern zunächst einmal, dass sie viele Experimente durchführten.
Goodyear hatte nicht einfach nur etwas Kautschuk auf dem Herd verschüttet, während er das Mittagessen kochte. Er hatte schon jahrelang nach einer Möglichkeit gesucht, Gummi zu stabilisieren und unermüdlich mit verschiedenen Ansätzen experimentiert. Vielleicht meinte Pasteur in Wirklichkeit: "Die Gelegenheit begünstigt diejenigen, die viele Experimente machen und dann gut aufpassen, wenn etwas Unerwartetes passiert." Weniger zitierfähig, aber wahrscheinlich näher an der Beschreibung der Realität.
Und diese Art glücklicher Zufälle ist nicht auf die Welt der Wissenschaft begrenzt. Viele neue Unternehmen haben mit einer Zufallsbegegnung ihren Anfang genommen - bei einer Unterhaltung auf einer Branchenkonferenz oder bei einem Gespräch mit einem Mitreisenden auf einem Langstreckenflug. Nehmen Sie sich also Pasteurs Ratschlag zu Herzen. Fördern Sie die Art von "bereitem Geist", der den Augenblick erkennt, wenn er sich ereignet.
Und dann müssen Sie versuchen, mehr Experimente durchzuführen, wie wir im nächsten Kapitel erörtern werden: der Schritt von der Planung zur Ausführung.
Manchmal können einfache Perspektivenwechsel schon neue Einsichten aufkeimen lassen. Wenn Sie bewusst vergessen, was sie "wissen", können Sie anfangen, die Dinge mit neuen Augen zu betrachten - und mit mehr Fragen als Antworten. Die wirklichen Erkenntnisse werden Sie haben, wenn Sie in die Welt hinausgehen und sich in die Menschen hineinversetzen, deren Leben Sie verbessern wollen.
Die Gelegenheit begünstigt diejenigen, die viele Experimente machen und dann gut aufpassen, wenn etwas Unerwartetes passiert.
Kreative Menschen werden oft als einsame Genies oder krasse Individualisten dargestellt. Wir aber haben festgestellt, dass viele unserer besten Ideen aus der Kooperation mit anderen resultieren. Von unseren Kreativ-Workshops bis hin zu unseren multidisziplinären Teams betreiben wir Kreativität als einen Mannschaftssport. Wie viele andere Elemente kreativen Selbstvertrauens erfordert es eine gewisse Bescheidenheit, auf den Ideen anderer aufzubauen.
Zunächst einmal müssen Sie anerkennen - und zumindest sich selbst gegenüber eingestehen -, dass Sie nicht auf alles eine Antwort wissen. Dies nimmt im Gegenzug einiges an Druck von Ihnen. Sie wissen, Sie müssen nicht auf alle Ideen alleine kommen. David wurde dies früh klar, als ihm während des Studiums Freunde bei seinen riesigen Sperrholz-Konstruktionen für die Spring-Carnival-Feierlichkeiten auf der Carnegie Mellon University halfen. Später baute er IDEO um die Idee herum auf, mit Freunden zusammenzuarbeiten.
Betreiben wir Kreativität als einen Mannschaftssport!
Selbst wenn Sie noch nicht die richtigen Mitarbeiter gefunden haben, können auch Sie auf den Ideen anderer aufbauen. Sehen Sie sich einmal Kreativ-Blogs und -Communities im Netz an. Gründen Sie ein Team aus Freiwilligen und arbeiten mit ihm nach Feierabend an einem Projekt, das Ihnen wichtig ist. Gründen Sie eine Creative-Confidence-Gruppe, die sich einmal im Monat zum Essen oder nach der Arbeit auf ein paar Drinks trifft. Mit anderen Worten: Werden Sie aktiv, um Ihre eigene Unterstützergruppe zu gründen.
Keith Ferrazzi, Autor des Bestsellers "Geh nie alleine essen", rät intensiv zur Konsultation persönlicher Beiräte, wenn man vor großen Entscheidungen steht. David hatte lange Zeit selbst mehrere solcher Beratergremien. Sie dienen sowohl als Quelle für neue Information als auch als Resonanzkörper, der den eigenen Standpunkt entweder bekräftigt oder infrage stellt. Man ist sich seiner Sache sicherer, wenn man eine Gruppe hinter sich weiß.
Unsere Mutter Martha hat in ihrer Heimatstadt ihren eigenen, persönlichen Beirat - auch wenn sie ihn selbst nie so genannt hat. Sie und eine Gruppe von Frauen aus ihrer Highschool-Klasse treffen sich seit Jahrzehnten wenigstens einmal im Monat, um sich über Freud und Leid auszutauschen. Seit sie älter sind, treffen sie sich sogar wöchentlich.
Sie spielen weder Karten noch machen sie sonst irgendetwas, das sie davon ablenken könnte, miteinander über das zu reden, was sie beschäftigt. Sie teilen Hoffnungen und Nöte. Gelegentlich weinen sie und trösten sich gegenseitig. Man kann sich kein besseres Beratergremium vorstellen. Nun ist die Gruppe aus acht "Club Girls", wie sie sich nennen - alle waren in der Abschlussklasse von 1943 - auf drei Mitglieder geschrumpft. Aber diese verbliebenen drei treffen sich immer noch jeden Mittwochmorgen in einem örtlichen Café zum Frühstück, um über ihr Leben zu reden und sich gegenseitig helfen.
Vielleicht haben Sie nicht das Glück, einen Beirat einzuberufen, der 70 Jahre bestehen bleibt. Doch auch dann werden Sie feststellen, dass eine Gruppe vertrauter Berater so leicht durch nichts zu ersetzen ist.
Ermöglichen Sie kreative Zufallstreffer
Die Musen können launisch sein. Eine Einsicht zu gewinnen ist nie so leicht wie Licht einschalten oder so eindeutig wie die Anwendung mathematischer, logischer oder physikalischer Methoden. Sie können aber in sich und in Ihrem Unternehmen ein "ideenfreundliches" Umfeld schaffen, um die Samen kreativer Energie zu kultivieren.
Der französische Chemiker Louis Pasteur sagte vor 160 Jahren: "Die Gelegenheit begünstigt einen Geist, der bereit ist." Manche Übersetzungen des Originals ("Le hasard ne favorise que les esprits préparés") legen sogar nahe, Pasteur habe gemeint, Gelegenheiten böten sich wirklich nur dem bereiten Geist: "Die Gelegenheit bedarf eines bereiten Geistes." Die Geschichte der Entdeckungen ist voll von kreativen Zufallsfunden.
Als wir zum Beispiel in Akron, Ohio aufwuchsen (das damals als die "Gummi-Hauptstadt der Welt" galt), lernten wir im Geschichtsunterricht, dass Charles Goodyear die Vulkanisierung entdeckte, als er aus Versehen auf dem Herd eine Mischung aus Gummi und Schwefel verschüttete. Selbst wenn es sich so zugetragen haben sollte, gehört weit mehr als nur Glück dazu, aus diesem Unfall ein erfolgreiches Unternehmen zu machen.
Wenn Sie Kautschuk auf dem Herd verschütten - und jeder in Akron kann Ihnen sagen, dass das im ganzen Haus zu riechen ist - müssen Sie schließlich verstehen, was Sie da gerade entdeckt haben. Wenn Sie nur verzweifelt versuchen, das Ganze wieder sauber zu kriegen, bevor Ihre Frau oder Ihre Eltern nach Hause kommen, bleibt der Unfall folgenlos. Goodyear bemerkte und verstand die Bedeutung seines Missgeschicks. Nicht zuletzt deshalb ist eine mehrere Milliarden schwere Firma nach ihm benannt.
Vom Penizillin bis zu Herzschrittmachern, vom Süßstoff bis zum Sicherheitsglas sind viele Entdeckungen durch Missgeschicke gemacht worden.
Erfolgreiche Wissenschaftler müssen extrem empfänglich für solch glückliche Zufälle sein, denn es gibt Dutzende solcher Geschichten in der Innovations- und Wissenschaftsgeschichte. Vom Penizillin bis zu Herzschrittmachern, vom Süßstoff bis zum Sicherheitsglas sind viele Entdeckungen durch Missgeschicke gemacht worden.
Doch sie mussten von Wissenschaftlern gemacht werden, die erkennen konnten, dass dieser eine ihrer Unfälle oder Fehler sich in einen Durchbruch verwandelt hat. Ihre Geschichten, wie aus Misserfolgen Erfolge wurden, zeigen nicht nur, dass sie gute Beobachter waren, sondern zunächst einmal, dass sie viele Experimente durchführten.
Goodyear hatte nicht einfach nur etwas Kautschuk auf dem Herd verschüttet, während er das Mittagessen kochte. Er hatte schon jahrelang nach einer Möglichkeit gesucht, Gummi zu stabilisieren und unermüdlich mit verschiedenen Ansätzen experimentiert. Vielleicht meinte Pasteur in Wirklichkeit: "Die Gelegenheit begünstigt diejenigen, die viele Experimente machen und dann gut aufpassen, wenn etwas Unerwartetes passiert." Weniger zitierfähig, aber wahrscheinlich näher an der Beschreibung der Realität.
Und diese Art glücklicher Zufälle ist nicht auf die Welt der Wissenschaft begrenzt. Viele neue Unternehmen haben mit einer Zufallsbegegnung ihren Anfang genommen - bei einer Unterhaltung auf einer Branchenkonferenz oder bei einem Gespräch mit einem Mitreisenden auf einem Langstreckenflug. Nehmen Sie sich also Pasteurs Ratschlag zu Herzen. Fördern Sie die Art von "bereitem Geist", der den Augenblick erkennt, wenn er sich ereignet.
Und dann müssen Sie versuchen, mehr Experimente durchzuführen, wie wir im nächsten Kapitel erörtern werden: der Schritt von der Planung zur Ausführung.
Manchmal können einfache Perspektivenwechsel schon neue Einsichten aufkeimen lassen. Wenn Sie bewusst vergessen, was sie "wissen", können Sie anfangen, die Dinge mit neuen Augen zu betrachten - und mit mehr Fragen als Antworten. Die wirklichen Erkenntnisse werden Sie haben, wenn Sie in die Welt hinausgehen und sich in die Menschen hineinversetzen, deren Leben Sie verbessern wollen.
Die Gelegenheit begünstigt diejenigen, die viele Experimente machen und dann gut aufpassen, wenn etwas Unerwartetes passiert.