Quantcast
Channel: Huffington Post Germany Athena
Viewing all articles
Browse latest Browse all 40759

4 Dinge über die Erziehung von Kleinkindern, die ich gerne bei meinem ersten Kind gewusst hätte

$
0
0
Das ist meine "Crew". Meine ersten beiden Kinder trennen 18 Monate, die zweiten sind 21 Monate auseinander. Somit ist es also schon das zweite Mal, dass ich mich voll darauf konzentriere, ein paar Kleinkinder zu erziehen. Während ich also meinen Kleinsten hinterher jage, denke ich oft daran zurück, wie ich das das erste Mal gemacht habe - als ich Kind eins mit der einen Hand auf dem Topf balancierte und Kind zwei mit dem anderen Arm versucht habe, davon fern zuhalten.

Wie ich auf dem Spielplatz ständig nach zwei Köpfen gesucht habe. An die Nachmittage voller Erschöpfung und Gequengel und auch daran, wie anstrengend es war, beide gleichzeitig ins Bett zu bringen. Ich hatte das Gefühl, für immer nach Schnabeltassen zu suchen und Schnürsenkel zu binden. Und ständig wurde darum gestritten, wer auf meinem Schoß sitzen durfte, während ich eine Geschichte erzählte. Wenn man zwei Kleinkinder im gleichen Alter betreuen muss, ist das Leben unglaublich anstrengend. Und - dem Himmel sei Dank - darf ich all das noch einmal erleben.

Während der Tag vergeht, denke ich oft daran, was ich mir selbst raten würde, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte. Ich denke daran, wie ich früher war - als Mutter von zwei kleinen Jungs, die ständig in Bewegung war und nie etwas aß. Die ihr Leben über alles liebte, es sich aber unnötig schwer machte. Wenn ich könnte, dann würde ich ihr diese Dinge sagen:

1. Es ist wirklich so schwer. Du machst nichts falsch.

Ich habe viel Zeit damit verbracht, mit meinen zwei älteren Kids darüber nachzudenken, wie man die schwierigen Momente der Kindererziehung leichter machen könnte. Warum waren meine Kinder so wild? Warum habe ich ständig ihre Sandalen/Schnabeltassen/Sonnenhüte/Spielfiguren verloren? Was konnte ich tun, damit meine Kinder ruhiger werden und besser auf das hören, was ich ihnen sage? Wie konnte ich sie dazu bringen, den Park ohne einen Wutanfall zu verlassen oder während des Nachmittagsschlafs in ihren Zimmern zu bleiben? Ich war ständig dabei, Situationen abzuwägen und mir neue Strategien zurechtzulegen. Natürlich war all das hart, aber ich musste irgendwas falsch machen. Es musste einen Weg geben, mir mein Leben leichter zu machen.

Wenn ich also die Zeit zurück drehen könnte, würde ich zu mir selbst sagen: Entspann dich. Wutanfälle gehen vorbei, genauso wie Kinder, die davon rennen, Unfälle, verlorene Gegenstände und der fürchterliche Nachmittagsschlaf. All das ist normal im Leben eines Kleinkindes. Ich habe mir das Leben nicht schwerer gemacht, als es sein muss. Das ist die Realität, wenn man zwei Kleinkinder erzieht.

2. Fangen Sie schon mal damit an, die Persönlichkeit Ihrer Kinder zu akzeptieren.

Meine beiden ersten Kinder hatten unterschiedliche Charaktere: Der eine war vorsichtig und introvertiert, der andere abenteuerlustig und extrovertiert. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viel mentale Energie ich darauf verschwendet habe, damit der eine offener wird und der andere vorsichtiger. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich den einen dafür beschimpft habe, dass er in einer neuen Umgebung zu unvorsichtig war, während ich den anderen ständig dazu ermutigt habe, rauszugehen und alles zu entdecken.

Fünf Jahre später stehe ich vor einem Jungen, der vorsichtig und introvertiert ist und einem, der extrovertiert ist und das Abenteuer sucht. Die Energie, die wir investiert haben, hat uns alle nur frustriert. Ich habe viel Zeit damit verbracht, mir einzureden, dass der eine doch mehr wagen sollte und der andere mehr Spaß bei Geburtstagsfeiern haben sollte. Und all das hat nichts daran geändert wer sie in Wirklichkeit waren.

Man hat uns Kinder mit einer angeborenen Persönlichkeit geschenkt. Wir werden schüchterne Kinder nicht dazu bringen, Menschenmassen zu lieben und die, die nach Abenteuern suchen, werden deswegen auch nicht ruhiger. Es funktioniert einfach nicht. Ich habe bis vor einem Jahr nicht begriffen, dass ich meine Kinder so nehmen sollte, wie sie sind. Und das hat meine Beziehung zu ihnen komplett verändert. Heute habe ich ein Kleinkind, das das Leben wie eine große Party sieht! Und eines, das sich lieber hinter meinem Bein versteckt und die Welt von dort aus betrachtet. Dieses Mal versuche ich beide zu ermutigen, genau so zu sein, wie sie sind. Wer bin ich denn, dass ich meinem aufgeregten Kind vorschreibe, sich auf eine Sache zu konzentrieren oder meinem zurückhaltenden Kind, dass es rausgehen und die Welt entdecken soll?

Wie jede Mutter wünsche ich mir, dass meine Kinder glückliche, zufriedene und stabile Menschen werden. Heute bin ich davon überzeugt, dass ich das nur erreichen kann, wenn ich akzeptiere, wer und wie sie sind.

3. Irgendwann werden Sie erkennen, dass Ihre Erziehungsmethoden funktionieren

Jetzt wo meine Kinder ein bisschen älter sind, sehe ich dass meine Erziehungsarbeit das Leben meiner Kinder beeinflusst hat. Damals haben mein Mann und ich alle Energie investiert, um gemeinsam mit den Kindern zu lernen, um feste Abläufe beim Schlafengehen zu etablieren, in ihnen die Liebe für gute Geschichten und gesundes Essen zu wecken (auch wenn über Essen in unserem Haus selten gestritten wird).

Wir haben jetzt zwei große Kinder, die (meistens) ein Team sind, (meistens) pünktlich ins Bett gehen. Die gerne lesen und die zumindest einen Idee davon haben, welche Lebensmittel gut für ihre kleinen Körper sind. Was wir nicht haben, sind Kinder, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, weil sie nie unsere Top-Priorität waren. Familienleben ist nie perfekt. Aber die Dinge, die uns wirklich wichtig sind, waren irgendwann auch im Leben unserer Kinder essentiell.

Das hat mich dazu motiviert, den Kleinen beizubringen, pünktlich ins Bett zu gehen, und den Großen zu zeigen, was sie in der Zukunft erwartet. Zu wissen, dass sie brav ins Bett gehen, weil ich so bestimmt war, hilft mir, konsequenter zu sein, wenn es um Dinge wie Haushaltspflichten geht oder darum, die Hausaufgaben fertig zu machen. Die harte Arbeit macht sich wirklich irgendwann bezahlt.

4. Ich weiß, ich weiß, ich weiß. Diese Phase ist hart. Und es ist schwer zu glauben, aber sie wird vorbei gehen.

Jeder wird Ihnen erzählen, dass Sie diese ersten Jahre genießen sollen weil sie so schnell vorbei gehen. Fühlt sich nicht so an, oder? Es fühlt sich eher so an, als ob man bis zum Ende aller Tage Mahlzeiten in Würfel schneiden oder den Hintern der Babys abwischen muss. Aber es wird irgendwann vorbei sein. Wirklich. Es wird irgendwann der Tag kommen, an dem das Baby, das sie vorher nie aus den Augen lassen konnten, sich stundenlang selbst beschäftigt. Und Sie werden sich irgendwann sicher sein können, dass sie nicht im Medizinschrank verschwunden sind.

Zu wissen, dass diese Zeit begrenzt ist, ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite sind die ersten Jahre im Leben eines Kindes wunderschön, voller Leben, Energie, Neugier und Spaß. Manchmal vermisse ich diese Zeit, die die großen Jungs und ich miteinander geteilt haben. Auf der anderen Seite weiß ich, dass wir noch so viel vor uns haben.

Diese süßen Babys werden irgendwann zu echten Menschen, mit ihrem eigenen Sinn von Humor und den Dingen, für die sie Leidenschaft entwickeln. Sie werden Kämpfe ausfechten, Freundschaften schließen und ihr Leben leben. Ich liebe diese Jahre, wenn sie noch klein sind, das tue ich wirklich. Jetzt, wo ich das zum zweiten Mal durchlebe, schau ich meine Kinder oft an und denke: Wartet nur ab. Und nicht: Ich wünschte, ich könnte die Zeit anhalten. Denn in einigen Jahren werden wir so viel mehr Spaß haben, Kinder!

Viewing all articles
Browse latest Browse all 40759

Trending Articles



<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>