Der umstrittene Mode-Discounter Primark gerät immer mehr unter Druck.
Das Unternehmen steht unter Verdacht, Mitarbeiter systematisch zu bespitzeln und sie während der Arbeit mit Kameras zu beobachten - ohne Anlass, auch abseits der Verkaufsfläche.
Die Huffington Post hatte in der vergangenen Woche als erstes Medium über den ungeheuerlichen Vorwurf aus der Primark-Filiale in Hannover berichtet.
Doch das war offenbar kein Einzelfall. Ein Primark-Mitarbeiter am Standort Dortmund erhebt gegenüber der Huffington Post nun weitere Anschuldigungen, die auf ein ausgeklügeltes Spitzel-System bei dem Mode-Discounter schließen lassen:
Der Name des Mitarbeiters ist der Huffington Post bekannt. Doch er will auf keinen Fall öffentlich genannt werden. Zu groß ist seine Angst vor den Konsequenzen.
Seine Berichte aber reihen sich ein in eine lange Kette aus Vorwürfen und Anschuldigungen der Mitarbeiter.
Für die Niederlassung in Hannover hatte die Gewerkschaft Verdi angeprangert, dass Primark 128 Spitzel-Kameras installiert habe - sogar in der Nähe von Toiletten und Umkleidekabinen der Mitarbeiter.
Verdi-Gewerkschaftssekretärin Juliane Fuchs kritisierte: „Der Geschäftsführer hatte einen Joystick, mit dem er die Wimpern der Menschen zählen konnte.”
Nachdem die Huffington Post darüber berichtet hatte, hat sogar der zuständige Datenschutzbeauftragte des Landes Niedersachsen Primark zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Die Ermittlungen der Datenschützer laufen derweil weiter.
Auf Initiative des Betriebsrates hin hat das Unternehmen die Kameras abseits der Verkaufsfläche in Hannover inzwischen offenbar abschalten lassen, bestätigt Verdi-Vertreterin Fuchs.
Das Problem: Viele Filialen haben gar keinen Betriebsrat, der sich um solche Fragen kümmern könnte.
Lediglich in vier von zwölf deutschen Primark-Filialen haben Mitarbeiter überhaupt Arbeitnehmervertretungen gegründet, mehrere davon erst in den vergangenen Wochen und Monaten.
Wohl auch, weil das Unternehmen Betriebsräte gezielt zu verhindern versucht. Diesen Vorwurf erhebt zumindest der Mitarbeiter in Dortmund.
„Primark fürchtet sich vor Leuten, die ihre Rechte wahrnehmen. Die wollen keine Gewerkschaften im Unternehmen haben”, sagte er der HuffPost.
Eine Einschätzung, die von Gewerkschaftsmitgliedern an anderen Primark-Standorten bestätigt wird. In Bremen etwa, so verlautet es aus unternehmensnahen Kreisen, herrscht eine „akut betriebsratsfeindliche Stimmung”.
In Frankfurt ist in der Vergangenheit sogar schon einmal eine Betriebsratsvorsitzende abgesetzt worden. Verdi-Verantwortliche Karin Zennig vermutet, dass es im Interesse von Primark geschehen sei. „Es wird gezielt gegen Mitarbeiter-Vertreter vorgegangen”, sagte sie der HuffPost.
Ständige Überwachung und Schikanieren von Beschäftigten - das sind nicht die einzigen Vorwürfe, die aktuell gegen den Mode-Discounter laut werden.
Die Huffington Post hat Primark um eine Stellungnahme zu den neuen Anschuldigungen gebeten.
Auf Anfrage wollte sich ein Sprecher jedoch nicht äußern.
Der Mitarbeiter aus der Dortmunder Filiale beklagt unterdessen, dass Angestellte bei Primark im Arbeitsalltag auch in anderen Filialen hinweg permanentem Druck ausgesetzt seien.
Der HuffPost sagte er:
Auch international ist Primark nicht gerade als fürsorglicher Arbeitgeber bekannt.
Im April 2013 war in Bangladesch eine Textilfabrik eingestürzt, in der Näherinnen zu Dumpinglöhnen Artikel für Modeunternehmen fertigten. Zu den Auftraggebern gehörte auch Primark.
Bei dem Unfall damals starben über 1130 Menschen, mehr als 2500 wurden verletzt, einige davon mussten um ihr Leben bangen.
Zuletzt war Primark negativ in die Schlagzeilen geraten, nachdem in verschiedenen Kleidungsstücken der Billigkette Etiketten mit Hilferufen aufgetaucht waren.
„Gezwungen, stundenlang bis zur Erschöpfung zu arbeiten“, stand auf einem.
Die Echtheit dieser Botschaften konnte allerdings nicht geklärt werden.
Das Unternehmen steht unter Verdacht, Mitarbeiter systematisch zu bespitzeln und sie während der Arbeit mit Kameras zu beobachten - ohne Anlass, auch abseits der Verkaufsfläche.
Die Huffington Post hatte in der vergangenen Woche als erstes Medium über den ungeheuerlichen Vorwurf aus der Primark-Filiale in Hannover berichtet.
Doch das war offenbar kein Einzelfall. Ein Primark-Mitarbeiter am Standort Dortmund erhebt gegenüber der Huffington Post nun weitere Anschuldigungen, die auf ein ausgeklügeltes Spitzel-System bei dem Mode-Discounter schließen lassen:
„Das Filmen von Mitarbeitern gehört bei Primark zur Unternehmensphilosophie. Das sind Live-Aufzeichnungen von Dienstantritt bis Dienstende. Theoretisch kann jeder Angestellte den ganzen Tag kontrolliert werden: auf der Verkaufsfläche, auf Fluren, in Personalbüros oder Aufzügen. Es gibt keinen Winkel, den die Kameras nicht erreichen.”
Der Name des Mitarbeiters ist der Huffington Post bekannt. Doch er will auf keinen Fall öffentlich genannt werden. Zu groß ist seine Angst vor den Konsequenzen.
Seine Berichte aber reihen sich ein in eine lange Kette aus Vorwürfen und Anschuldigungen der Mitarbeiter.
Für die Niederlassung in Hannover hatte die Gewerkschaft Verdi angeprangert, dass Primark 128 Spitzel-Kameras installiert habe - sogar in der Nähe von Toiletten und Umkleidekabinen der Mitarbeiter.
Verdi-Gewerkschaftssekretärin Juliane Fuchs kritisierte: „Der Geschäftsführer hatte einen Joystick, mit dem er die Wimpern der Menschen zählen konnte.”
Nachdem die Huffington Post darüber berichtet hatte, hat sogar der zuständige Datenschutzbeauftragte des Landes Niedersachsen Primark zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Die Ermittlungen der Datenschützer laufen derweil weiter.
Lesen Sie auch: 128 Spitzel-Kameras in einer Primark-Filiale
Auf Initiative des Betriebsrates hin hat das Unternehmen die Kameras abseits der Verkaufsfläche in Hannover inzwischen offenbar abschalten lassen, bestätigt Verdi-Vertreterin Fuchs.
Das Problem: Viele Filialen haben gar keinen Betriebsrat, der sich um solche Fragen kümmern könnte.
Lediglich in vier von zwölf deutschen Primark-Filialen haben Mitarbeiter überhaupt Arbeitnehmervertretungen gegründet, mehrere davon erst in den vergangenen Wochen und Monaten.
Wohl auch, weil das Unternehmen Betriebsräte gezielt zu verhindern versucht. Diesen Vorwurf erhebt zumindest der Mitarbeiter in Dortmund.
„Primark fürchtet sich vor Leuten, die ihre Rechte wahrnehmen. Die wollen keine Gewerkschaften im Unternehmen haben”, sagte er der HuffPost.
Eine Einschätzung, die von Gewerkschaftsmitgliedern an anderen Primark-Standorten bestätigt wird. In Bremen etwa, so verlautet es aus unternehmensnahen Kreisen, herrscht eine „akut betriebsratsfeindliche Stimmung”.
In Frankfurt ist in der Vergangenheit sogar schon einmal eine Betriebsratsvorsitzende abgesetzt worden. Verdi-Verantwortliche Karin Zennig vermutet, dass es im Interesse von Primark geschehen sei. „Es wird gezielt gegen Mitarbeiter-Vertreter vorgegangen”, sagte sie der HuffPost.
Ständige Überwachung und Schikanieren von Beschäftigten - das sind nicht die einzigen Vorwürfe, die aktuell gegen den Mode-Discounter laut werden.
Die Huffington Post hat Primark um eine Stellungnahme zu den neuen Anschuldigungen gebeten.
Auf Anfrage wollte sich ein Sprecher jedoch nicht äußern.
Der Mitarbeiter aus der Dortmunder Filiale beklagt unterdessen, dass Angestellte bei Primark im Arbeitsalltag auch in anderen Filialen hinweg permanentem Druck ausgesetzt seien.
Der HuffPost sagte er:
„Das Personal wird bis zum Anschlag geknebelt. Macht man fünf Minuten Pause, um mit einem Kollegen zu sprechen, haut sofort ein Manager dazwischen. Die Aufgaben sind an einem Tag überhaupt nicht zu erledigen.”
Auch international ist Primark nicht gerade als fürsorglicher Arbeitgeber bekannt.
Im April 2013 war in Bangladesch eine Textilfabrik eingestürzt, in der Näherinnen zu Dumpinglöhnen Artikel für Modeunternehmen fertigten. Zu den Auftraggebern gehörte auch Primark.
Bei dem Unfall damals starben über 1130 Menschen, mehr als 2500 wurden verletzt, einige davon mussten um ihr Leben bangen.
Lesen Sie auch: Billig-Mode bei Primark - Mitarbeiter beklagt miese Arbeitsbedingungen.
Zuletzt war Primark negativ in die Schlagzeilen geraten, nachdem in verschiedenen Kleidungsstücken der Billigkette Etiketten mit Hilferufen aufgetaucht waren.
„Gezwungen, stundenlang bis zur Erschöpfung zu arbeiten“, stand auf einem.
Die Echtheit dieser Botschaften konnte allerdings nicht geklärt werden.
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