Um die E-Zigarette ist ein gigantischer Hype entbrannt: Glaubt man einer Studie, die vor kurzem im Fachblatt "Tobacco Control" veröffentlicht wurde, haben europaweit 29 Millionen Bürger schon einmal an dem elektronischen Glimmstängel gezogen.
Besonders bei Jugendlichen wird die E-Zigarette immer beliebter. Auf Geburtstagspartys, beim Chillen im Park, sogar in Pausen auf dem Schulhof ist sie inzwischen allgegenwärtig.
Die E-Zigarette ist das neue Hipsterprodukt. Und sie vereint eine mächtige Lobby hinter sich. Die Pro-Raucherverbände preisen die elektronische Zigarette, wann und wo es geht. Ungeachtet aller Gesundheitsrisiken.
Dabei birgt das „Dampfen", wie Befürworter das Rauchen von E-Zigaretten gerne nennen, zum Teil erhebliche Gefahren.
Das sind die 3 gefährlichsten Irrtümer über die E-Zigarette:
Vielerorts wird die E-Zigarette im wahrsten Sinne des Wortes als Heilmittel gepriesen. Als gesunde Alternative zu gefährlichen Filterzigaretten.
Ein gängiges Mittel, um den elektronischen Glimmstängel salonfähig zu machen. In Wirklichkeit glauben nicht einmal eingefleischte Anhänger der Raucher-Lobby an derlei Mythen.
Der Vorsitzende des Verbandes des E-Zigarettenhandels, Dac Sprengel, etwa sagte der Huffington Post kürzlich: „Der Begriff ‘gesund’ an dieser Stelle ist völlig falsch. Rauchen ist nie gesund.”
Ein Urteil, das von diversen Studien gestützt wird.
Die jüngste Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde (FDA) kommt zu dem Ergebnis, dass die E-Zigarette weder gesund noch gesundheitsfördernd ist.
Die Forscher warnen vor Schadstoffen wie Nitrosaminen und bestimmten Alkaloiden, die selbst in geringen Mengen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten.
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie warnt indes in der sogenannten Cest-Studie vor schädlichen Effekten von E-Zigaretten auf die Atmungsorgane.
Die Autoren machen dafür in erster Linie das Erdölderivat Propylenglykol verantwortlich. Ein Mittel, das besonders von Lungenärzten kritisch betrachtet wird.
Nach Einschätzung von Medizinern kann das Verklebungsmittel eine Reizung der Atemwege verursachen.
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung, die durch einen Befund am Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut in Braunschweig zusätzliche Nahrung erhält. Dort nämlich hat Chemiker Tunga Salthammer nachgewiesen, dass die Menge an Propylenglykol bei E-Zigaretten höher ausfällt als bei gewöhnlichen Glimmstängeln.
Auch Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum, hält Propylenglykol für „hochgefährlich”. In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche” verwies sie darauf, dass der Nikotin von E-Zigaretten zu 90 Prozent aus diesem Trägerstoff bestehe.
Der „Deutschen Welle” sagte sie in einem Gespräch: „Die Flüssigkeit, die in der E-Zigarette verdampft wird, das so genannte Liquid, ist ein Chemikaliengemisch aus Konservierungsmittel, dem Propylenglykol, vermischt mit Aromastoffen und - wahlweise - mit Nikotin. Da gibt es Verunreinigungen, sogar krebserzeugende Substanzen.”
Sie sitzen im Zug-Abteil, gegenüber von Ihnen nestelt ein Mann nervös in seiner Westentasche herum. Irgendwann zückt er einen elektronischen Glimmstängel, zieht genüsslich dran und atmet - Ihnen den Wasserdampf entgegen - direkt ins Gesicht.
Sie brechen zwar nicht in Husten aus, aber unangenehm ist Ihnen dennoch. Der schnippische Kommentar Ihres Gegenübers: „Ist doch nur Wasserdampf - völlig harmlos.”
Das kommt Ihnen bekannt vor? Wenn nicht, könnten Sie das bald erleben. Denn E-Zigaretten sind auf dem Vormarsch. Und mit ihnen die Mär, dass die Umwelt von „Dampfern” nichts zu befürchten hat.
Denn auch E-Zigaretten sind nicht emissionsfrei. Das haben die bereits erwähnten Wissenschaftler des Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Instituts in ihrer Forschung ebenfalls nachgewiesen.
„Beim Verbrennungsprozess werden feste Partikel freigesetzt, die sich in der Raumluft lange halten können«, sagt Dr. Tobias Schripp, Mitautor der Studie.
Die Forscher kritisieren ebenfalls die bislang noch vage Deklaration des Nikotin-Liquids. Nach Stand der Dinge könne man davon ausgehen, so resümiert Schripp, „dass Umstehende dem freigesetzten Dampf ausgesetzt sind und somit Passivdampfen möglich ist”.
Viele langjährige Raucher setzen ihre Hoffnung, endlich von der Zigarettensucht loszukommen, in die elektronische Nikotin-Variante.
Um es vorweg zu nehmen: Wirklicher Entzug geht anders.
Neuseeländische Wissenschaftler wollten diesem Phänomen genauer auf den Grund gehen.
Sie zogen mehr als 650 Probanden, allesamt langjährige (Ketten-)Raucher, zusammen - mit dem Ziel, sie enthaltsam zu machen, u.a. von der E-Zigarette. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich über ein halbes Jahr.
Die ernüchternde Erkenntnis: Mehr als ein Fünftel der Studienteilnehmer schied bereits in diesem Intervall aus.
Die Durchfallerquote war extrem - auch bei denjenigen, die Nikotin aus elektronischen Glimmstängeln inhalierten.
Nach Ablauf der sechs Monate blieben gerade einmal 7,3 Prozent der Probanden übrig.
Ein Ergebnis, das durch die Harvard School of Public Health gestützt wird. Deren Forscher haben nämlich nachgewiesen, dass die "Renormalisierung" des Rauchens, sprich: der Gewöhnungseffekt an die E-Zigarette, die Nikotinabhängigkeit aufrecht erhält und Bemühungen behindert, den Tabakgenuss zu stoppen.
Johannes Spatz vom Forum Rauchfrei warnt davor, dass dieses Phänomen insbesondere Jugendliche zum Umstieg auf die Tabak-Zigarette verleiten könnte.
Besonders bei Jugendlichen wird die E-Zigarette immer beliebter. Auf Geburtstagspartys, beim Chillen im Park, sogar in Pausen auf dem Schulhof ist sie inzwischen allgegenwärtig.
Die E-Zigarette ist das neue Hipsterprodukt. Und sie vereint eine mächtige Lobby hinter sich. Die Pro-Raucherverbände preisen die elektronische Zigarette, wann und wo es geht. Ungeachtet aller Gesundheitsrisiken.
Dabei birgt das „Dampfen", wie Befürworter das Rauchen von E-Zigaretten gerne nennen, zum Teil erhebliche Gefahren.
Das sind die 3 gefährlichsten Irrtümer über die E-Zigarette:
1. Wenn schon rauchen, dann wenigstens gesund…
Vielerorts wird die E-Zigarette im wahrsten Sinne des Wortes als Heilmittel gepriesen. Als gesunde Alternative zu gefährlichen Filterzigaretten.
Ein gängiges Mittel, um den elektronischen Glimmstängel salonfähig zu machen. In Wirklichkeit glauben nicht einmal eingefleischte Anhänger der Raucher-Lobby an derlei Mythen.
Der Vorsitzende des Verbandes des E-Zigarettenhandels, Dac Sprengel, etwa sagte der Huffington Post kürzlich: „Der Begriff ‘gesund’ an dieser Stelle ist völlig falsch. Rauchen ist nie gesund.”
Ein Urteil, das von diversen Studien gestützt wird.
Die jüngste Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde (FDA) kommt zu dem Ergebnis, dass die E-Zigarette weder gesund noch gesundheitsfördernd ist.
Die Forscher warnen vor Schadstoffen wie Nitrosaminen und bestimmten Alkaloiden, die selbst in geringen Mengen negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten.
Lesen Sie auch: 5 Dinge, die Sie über E-Zigaretten wissen sollten
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie warnt indes in der sogenannten Cest-Studie vor schädlichen Effekten von E-Zigaretten auf die Atmungsorgane.
Die Autoren machen dafür in erster Linie das Erdölderivat Propylenglykol verantwortlich. Ein Mittel, das besonders von Lungenärzten kritisch betrachtet wird.
Nach Einschätzung von Medizinern kann das Verklebungsmittel eine Reizung der Atemwege verursachen.
Eine gesundheitliche Beeinträchtigung, die durch einen Befund am Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut in Braunschweig zusätzliche Nahrung erhält. Dort nämlich hat Chemiker Tunga Salthammer nachgewiesen, dass die Menge an Propylenglykol bei E-Zigaretten höher ausfällt als bei gewöhnlichen Glimmstängeln.
Auch Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum, hält Propylenglykol für „hochgefährlich”. In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche” verwies sie darauf, dass der Nikotin von E-Zigaretten zu 90 Prozent aus diesem Trägerstoff bestehe.
Der „Deutschen Welle” sagte sie in einem Gespräch: „Die Flüssigkeit, die in der E-Zigarette verdampft wird, das so genannte Liquid, ist ein Chemikaliengemisch aus Konservierungsmittel, dem Propylenglykol, vermischt mit Aromastoffen und - wahlweise - mit Nikotin. Da gibt es Verunreinigungen, sogar krebserzeugende Substanzen.”
Auch auf HuffingtonPost.de: E-Zigarette explodiert vor Gesicht einer Frau
2. Passivraucher haben doch eh nichts zu befürchten...
Sie sitzen im Zug-Abteil, gegenüber von Ihnen nestelt ein Mann nervös in seiner Westentasche herum. Irgendwann zückt er einen elektronischen Glimmstängel, zieht genüsslich dran und atmet - Ihnen den Wasserdampf entgegen - direkt ins Gesicht.
Sie brechen zwar nicht in Husten aus, aber unangenehm ist Ihnen dennoch. Der schnippische Kommentar Ihres Gegenübers: „Ist doch nur Wasserdampf - völlig harmlos.”
Das kommt Ihnen bekannt vor? Wenn nicht, könnten Sie das bald erleben. Denn E-Zigaretten sind auf dem Vormarsch. Und mit ihnen die Mär, dass die Umwelt von „Dampfern” nichts zu befürchten hat.
Lesen Sie auch: Hype um die E-Zigarette - die größten Gefahren
Denn auch E-Zigaretten sind nicht emissionsfrei. Das haben die bereits erwähnten Wissenschaftler des Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Instituts in ihrer Forschung ebenfalls nachgewiesen.
„Beim Verbrennungsprozess werden feste Partikel freigesetzt, die sich in der Raumluft lange halten können«, sagt Dr. Tobias Schripp, Mitautor der Studie.
Die Forscher kritisieren ebenfalls die bislang noch vage Deklaration des Nikotin-Liquids. Nach Stand der Dinge könne man davon ausgehen, so resümiert Schripp, „dass Umstehende dem freigesetzten Dampf ausgesetzt sind und somit Passivdampfen möglich ist”.
3. Mithilfe von E-Zigaretten gewöhne ich mir das Rauchen im Nu ab…
Viele langjährige Raucher setzen ihre Hoffnung, endlich von der Zigarettensucht loszukommen, in die elektronische Nikotin-Variante.
Um es vorweg zu nehmen: Wirklicher Entzug geht anders.
Neuseeländische Wissenschaftler wollten diesem Phänomen genauer auf den Grund gehen.
Sie zogen mehr als 650 Probanden, allesamt langjährige (Ketten-)Raucher, zusammen - mit dem Ziel, sie enthaltsam zu machen, u.a. von der E-Zigarette. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich über ein halbes Jahr.
Die ernüchternde Erkenntnis: Mehr als ein Fünftel der Studienteilnehmer schied bereits in diesem Intervall aus.
Die Durchfallerquote war extrem - auch bei denjenigen, die Nikotin aus elektronischen Glimmstängeln inhalierten.
Lesen Sie auch: E-Zigarette explodiert vor Gesicht einer Frau
Nach Ablauf der sechs Monate blieben gerade einmal 7,3 Prozent der Probanden übrig.
Ein Ergebnis, das durch die Harvard School of Public Health gestützt wird. Deren Forscher haben nämlich nachgewiesen, dass die "Renormalisierung" des Rauchens, sprich: der Gewöhnungseffekt an die E-Zigarette, die Nikotinabhängigkeit aufrecht erhält und Bemühungen behindert, den Tabakgenuss zu stoppen.
Johannes Spatz vom Forum Rauchfrei warnt davor, dass dieses Phänomen insbesondere Jugendliche zum Umstieg auf die Tabak-Zigarette verleiten könnte.