Italiens WM-Versager echauffierten sich noch über die Beißattacke von Luis Suarez, da zog die Sportliche Leitung der Squadra Azzurra bereits die Konsequenzen aus dem peinlichen Vorrunden-K.o. in Brasilien. Trainer Cesare Prandelli und Verbandschef Giancarlo Abete erklärten unmittelbar nach der 0:1 (0:0)-Pleite gegen Uruguay ihren Rücktritt und rückten damit die unsportliche Aktion von Wiederholungstäter Suarez in den Hintergrund, dem nach seiner Attacke gegen Giorgio Chiellini in der 79. Minute eine Sperre durch den Weltverband FIFA droht.
Kurz nach dem Spiel hatte Suarez das Unschuldslamm gemimt. "Die Mannschaft hat erneut Geschichte geschrieben in Brasilien. Wir haben in jedem Moment Selbstvertrauen gezeigt und diesen Sieg verdient", erklärte Suarez nach dem Erfolg, den Abwehrspieler Diego Godin neun Minuten vor dem Ende vor 39 706 Zuschauern in Natal mit einem Kopfballtor besiegelt hatte. "Uruguay ist weiter. Wir werden diesen schönen Moment feiern."
Den wie 2010 in der WM-Vorrunde gescheiterten Italienern war eher zum Heulen zumute. "Es tut weh, so aus der WM auszuscheiden. Ich übernehme die gesamte Verantwortung", sagte Prandelli. Fassungslos über den WM-K.o. war Deutschland-Schreck Mario Balotelli. Er hatte auf der Ersatzbank das Gesicht in den Händen vergraben und verharrte noch lange nach Abpfiff am Spielfeldrand. Teamkollege Chiellini präsentierte dagegen immer wieder seine Schulter, auf der ein Bissabdruck zu sehen war. "Es ist völlig klar, Suarez wusste sehr gut, dass er etwas getan hat, was er nicht hätte tun dürfen. Er hätte Rot verdient gehabt", erklärte Chiellini.
Der mexikanische Schiedsrichter Marco Rodriguez hatte die Aktion des 27-Jährigen Angreifers nicht bemerkt. Auch Uruguays Coach Oscar Tabarez behauptete, nichts gesehen zu haben. "Es geht um die WM, nicht um die Moral", meinte er lapidar.
Dem als Wiederholungstäter geltenden Suarez droht nun eine Bestrafung durch den Weltverband FIFA. Bereits zweimal war der Torjäger des FC Liverpool wegen einer Beißattacke negativ aufgefallen. Erst zu Saisonbeginn hatte er noch sechs Spiele aussetzen müssen, nachdem er in der vergangenen Saison Branislav Ivanovic vom FC Chelsea in den Arm gebissen hatte. Und in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam hatte er im Spiel gegen den PSV Eindhoven Gegenspieler Otman Bakkal ebenfalls in die Schulter gebissen.
Die Azzurri verloren neben dem Spiel auch Claudio Marchisio in der 59. Minute durch Platzverweis und müssen wie vor vier Jahren vorzeitig die Koffer packen. "Es ist absurd, so eine Partie zu zehnt zu beenden. Es gab keine bösartigen Fouls. Man kann ein Spiel nicht so beeinflussen, der Schiedsrichter hat die Partie ruiniert", erklärte Prandelli. Torhüter Gianluigi Buffon suchte die Schuld indes nicht nur bei anderen. "Auch wir haben Fehler gemacht", räumte der Schlussmann ein.
Trotz der hohen Temperaturen um 28 Grad machte die Squadra Azzurra einen frischeren Eindruck als zuletzt und verfügte in Andrea Pirlo über einen exzellenten Ballverteiler. Der 35-Jährige holte sich die Bälle oft weit hinten, um das Spiel seiner Mannschaft anzukurbeln, doch zwingende Chancen blieben in einer von vielen erbitterten Zweikämpfen geprägten Partie trotz leichter Feldvorteile aus.
In der 33. Minute entzog sich Suarez erstmals seinen Bewachern nach einem Doppelpass mit Edinson Cavani, konnte den glänzend reagierenden Gianluigi Buffon im Tor der Italiener aber aus spitzem Winkel nicht bezwingen. Auch beim Nachschuss von Nicolas Lodeiro war der gegen Costa Rica nicht fehlerfreie Keeper auf dem Posten.
Nach viel Ballgeschiebe im Mittelfeld gab es erst in der 58. Minute den nächsten Aufreger des Spiels durch Cristian Rodriguez, der zwei Italiener stehen ließ, aber knapp an der langen Ecke vorbeischoss. Wenig später war das Spiel für Marchisio beendet, der nach einem Tritt gegen Egidio Arevalo in die Kabine geschickt wurde.
In Überzahl gaben die Urus ihre Zurückhaltung auf und erhöhten den Druck. In der 66. Minute verhinderte Buffon gegen Suarez das drohende 1:0 für den Weltranglisten-Siebten, der in der Schlussphase mit Macht auf das Siegtor drängte und schließlich durch Godin erlöst wurde.
Mit Material von dpa.
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Kurz nach dem Spiel hatte Suarez das Unschuldslamm gemimt. "Die Mannschaft hat erneut Geschichte geschrieben in Brasilien. Wir haben in jedem Moment Selbstvertrauen gezeigt und diesen Sieg verdient", erklärte Suarez nach dem Erfolg, den Abwehrspieler Diego Godin neun Minuten vor dem Ende vor 39 706 Zuschauern in Natal mit einem Kopfballtor besiegelt hatte. "Uruguay ist weiter. Wir werden diesen schönen Moment feiern."
Den wie 2010 in der WM-Vorrunde gescheiterten Italienern war eher zum Heulen zumute. "Es tut weh, so aus der WM auszuscheiden. Ich übernehme die gesamte Verantwortung", sagte Prandelli. Fassungslos über den WM-K.o. war Deutschland-Schreck Mario Balotelli. Er hatte auf der Ersatzbank das Gesicht in den Händen vergraben und verharrte noch lange nach Abpfiff am Spielfeldrand. Teamkollege Chiellini präsentierte dagegen immer wieder seine Schulter, auf der ein Bissabdruck zu sehen war. "Es ist völlig klar, Suarez wusste sehr gut, dass er etwas getan hat, was er nicht hätte tun dürfen. Er hätte Rot verdient gehabt", erklärte Chiellini.
Der mexikanische Schiedsrichter Marco Rodriguez hatte die Aktion des 27-Jährigen Angreifers nicht bemerkt. Auch Uruguays Coach Oscar Tabarez behauptete, nichts gesehen zu haben. "Es geht um die WM, nicht um die Moral", meinte er lapidar.
Dem als Wiederholungstäter geltenden Suarez droht nun eine Bestrafung durch den Weltverband FIFA. Bereits zweimal war der Torjäger des FC Liverpool wegen einer Beißattacke negativ aufgefallen. Erst zu Saisonbeginn hatte er noch sechs Spiele aussetzen müssen, nachdem er in der vergangenen Saison Branislav Ivanovic vom FC Chelsea in den Arm gebissen hatte. Und in seiner Zeit bei Ajax Amsterdam hatte er im Spiel gegen den PSV Eindhoven Gegenspieler Otman Bakkal ebenfalls in die Schulter gebissen.
Die Azzurri verloren neben dem Spiel auch Claudio Marchisio in der 59. Minute durch Platzverweis und müssen wie vor vier Jahren vorzeitig die Koffer packen. "Es ist absurd, so eine Partie zu zehnt zu beenden. Es gab keine bösartigen Fouls. Man kann ein Spiel nicht so beeinflussen, der Schiedsrichter hat die Partie ruiniert", erklärte Prandelli. Torhüter Gianluigi Buffon suchte die Schuld indes nicht nur bei anderen. "Auch wir haben Fehler gemacht", räumte der Schlussmann ein.
Trotz der hohen Temperaturen um 28 Grad machte die Squadra Azzurra einen frischeren Eindruck als zuletzt und verfügte in Andrea Pirlo über einen exzellenten Ballverteiler. Der 35-Jährige holte sich die Bälle oft weit hinten, um das Spiel seiner Mannschaft anzukurbeln, doch zwingende Chancen blieben in einer von vielen erbitterten Zweikämpfen geprägten Partie trotz leichter Feldvorteile aus.
In der 33. Minute entzog sich Suarez erstmals seinen Bewachern nach einem Doppelpass mit Edinson Cavani, konnte den glänzend reagierenden Gianluigi Buffon im Tor der Italiener aber aus spitzem Winkel nicht bezwingen. Auch beim Nachschuss von Nicolas Lodeiro war der gegen Costa Rica nicht fehlerfreie Keeper auf dem Posten.
Nach viel Ballgeschiebe im Mittelfeld gab es erst in der 58. Minute den nächsten Aufreger des Spiels durch Cristian Rodriguez, der zwei Italiener stehen ließ, aber knapp an der langen Ecke vorbeischoss. Wenig später war das Spiel für Marchisio beendet, der nach einem Tritt gegen Egidio Arevalo in die Kabine geschickt wurde.
In Überzahl gaben die Urus ihre Zurückhaltung auf und erhöhten den Druck. In der 66. Minute verhinderte Buffon gegen Suarez das drohende 1:0 für den Weltranglisten-Siebten, der in der Schlussphase mit Macht auf das Siegtor drängte und schließlich durch Godin erlöst wurde.
Mit Material von dpa.
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