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Einer Frau droht ein Jahr Gefängnis in Kuwait - der Fall zeigt, wie vorsichtig jeder in den Golfstaaten sein muss

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  • Die Behörden in Kuwait suchen nach einer jungen Frau, die auf der Straße tanzte

  • Der angebliche Verstoß gegen die guten Sitten könnte für die Frau böse Folgen haben

  • Der Fall zeigt, welche Vorsicht in den Glitzer-Metropolen am Golf geboten ist


Das Video ist eigentlich nichts Besonderes: 30 Sekunden lang, schlechter Ton, schlechte Bildqualität, eine junge Frau tanzt auf der Straße zu arabischer Popmusik, wackelt mit dem Po Richtung Kamera.

In Kuwait ist das Filmchen, das über den Messaging-Dienst Snapchat verbreitet wurde, nun trotzdem ein Aufreger.





Die Behörden dort gehen offenbar davon aus, dass das Po-Wackeln in Kuwait aufgenommen wurde. Der Snapchat-Account trägt die Endung "kwt", das Länderkürzel für Kuwait.

Wie die Zeitung "Al Anba" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, versuchen die Behörden, die junge Frau zu identifizieren und für den angeblich skandalösen Akt zu bestrafen.

Unziemliches Verhalten steht unter Strafe



Es klingt lächerlich, und ist doch bitter ernst.

In Kuwait steht unziemliches Verhalten in der Öffentlichkeit unter Strafe. So sieht etwa Paragraf 198 des Strafgesetzbuchs vor, dass "jeder, der in der Öffentlichkeit ungehöriges Verhalten zeigt oder das Erscheinungsbild eines Angehörigen des anderen Geschlechts nachahmt", mit bis zu einem Jahr Haft oder 1000 Dinar (2785 Euro) bestraft werden kann.




Kontroverse Diskussion auf Twitter



Einige Kuwaiter scheinen hinter diesem Gesetz zu stehen. Eine Autorin der Seite "Stepfeed" dokumentiert, wie die User auf Twitter schimpften. "Gibt es denn kein Schamgefühl mehr?"

Andere beschuldigten die Person im Video, kein Mann zu sein, der sich als Frau verkleidet habe. Wie das Strafgesetz zeigt, keine Lappalie in Kuwait. Allerdings gebe es auch Stimmen, die den offensichtlich nächtlichen Tanz als reine Privatsache bewertet haben wollen.

Auch Touristen tappen in die Falle



Wie restriktiv die Gesetze, wie konservativ Teile der Gesellschaft sind, vergessen viele Touristen, wenn sie in die Glitzer-Metropolen am Golf reisen.

So wurden lebsische Frauen in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) wegen Küssens in der Öffentlichkeit verurteilt. Erst im Oktober stand ein Schotte dort vor Gericht, er hatte Alkohol getrunken und offenbar versehentlich einen anderen Mann an der Hüfte berührt.

2017-09-04-1504512891-8209760-CopyofHuffPost.png Young Urban Muslims - das Sprachrohr für alle jungen Muslime, die keine Lust haben, dass immer nur über sie geredet wird.



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