Rosa gebratenen Steaks ziehen immer mehr Deutsche rote Paprika vor. Und blutigen Steaks saftige Salate. Deutschland wandelt sich. Dem Land steht eine Ernährungs-Revolution bevor.
Es ist kein rascher Wandel. Die Deutschen lieben noch immer Fleisch, aber die Liebe lässt nach und bei immer mehr Deutschen erlischt die Liebe gänzlich.
Die Huffington Post hat 13 Anzeichen dafür gesammelt.
Der Pro-Kopf-Fleischverbrauch liegt in Deutschland bei rund 60 Kilogramm. Das sind 15 Prozent weniger als vor 25 Jahren. Die österreichische Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler analysiert im neuen "Food Report 2015": Gemüse wird zum "Star der High Cuisine" und das veränderte Essverhalten gipfelt im Motto „Fleisch ist die neue Beilage“.
In großen Teilen der westlichen Industriegesellschaften ist die jahrhundertealte Sehnsucht nach mehr Fleisch bereits gestillt. "Der seit den 1960er Jahren rasant gestiegene Fleischkonsum stagniert in Europa langsam auf hohem Niveau und ist in den USA sogar rückläufig", schreibt Rützler.
Warum ist das so? Rützler nennt Lebensmittelskandale, anhaltende Gesundheits- und Nachhaltigkeitsdebatten, neue ethische Diskurse, aber auch die kulinarische Aufwertung von Gemüse und Getreideprodukten als Gründe.
In Deutschland leben aktuell rund sieben Millionen Vegetarier, das sind 8 bis 9 Prozent der Bevölkerung. Davon leben nach Angaben des Vegetarierbundes Vebu etwa 1,2 Millionen Menschen vegan. "Diese Zahlen haben eine erhebliche Bedeutung für die Wirtschaft in Deutschland. Discounter und Supermärkte bauen ihr Sortiment vegetarisch-veganer Produkte stetig aus", sagte Vebu-Geschäftsführer Sebastian Zösch.
Neues Zahlenmaterial gibt es im Herbst. Vebu bezieht sich auf das Institut für Demoskopie Allensbach und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov. Doch die Zahlen sind umstritten. Andere Quellen gehen von einem Vegetarier-Anteil von 3,5 Prozent aus.
Veggie Jobs ist nach eigenen Angaben die erste dieser Art in Deutschland.
Reiseveranstalter für vegetarische Reise gibt es zwar noch nicht. Aber die Seite VeggieHotels bietet eine Übersicht über vegane Hotels und vegane Reisen - mit dabei: vegane Flusskreuzfahrten und vegane Kreuzfahrten in Kroatien.
Sie sind der Esstypus der Zukunft.
12 Prozent der Deutschen sind sogenannte "Flexitarier", wie die Fleischkonsum-Studie der Universitäten Hohenheim und Göttingen ergab.
Damit sind Menschen gemeint, die bewusst möglichst wenig, nur ganz selten oder nur bestimmte Qualitäten von Fleisch essen. Sie werden auch Teilzeitvegetarier genannt. "Die Folge: Vor allem die Gastronomie orientiert sich verstärkt an diesem Esstypus der Zukunft", schreibt Hanni Rützler im "Food Report 2015".
In der Ausbildungsverordnung für Köche von 1998 gibt es noch keinen Passus zur vegetarischen Küche . "Das muss sich ändern", fordert Deborah Schumann vom Verband der Köche im Gespräch mit der Huffington Post.
Denn: "Wir haben gemerkt, dass die Köche eine große Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten in diesem Bereich haben. Ein Seminar zur vegetarischen Küche mit Spitzen-Koch Mirko Reeh war das bestbesuchteste in diesem Jahr", sagt Schumann.
Auch bei nationalen und internationalen Koch-Wettbewerben gehört ein veganes und vegetarisches Gericht immer häufiger zum Pflichtprogramm. Der Verband der Köche vertritt rund 12.000 Köche in Deutschland.
Europas erste vegane Supermarkt-Kette mit einem Umsatz von 5,3 Millionen Euro und 6000 Artikeln im Sortiment hat ihren Sitz in Berlin - und derzeit sechs Filialen.
Zwei in Berlin, eine in Frankfurt am Main, Hamburg, München und Wien. Im Juli kommt Veganz nach Leipzig, Mitte August nach Essen.
Das Unternehmen setzt auf einen Expansionskurs. Bis 2015 soll es in Europa 21 Filialen geben.
Aldi Süd nutzt jetzt das "V-Label", ein Gütesiegel zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln. Das Label wird in Deutschland vom Vegetarierbund vergeben - der jetzt hofft, dass andere Ketten nachziehen.
Edeka bietet schließlich auch schon vegane Bolognese und Penny vegetarische Nuggets.
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) sieht ein großes Wachstumspotenzial: Das Thema sei "in aller Munde". Die Nachfrage nach vegetarischen Produkten stieg - im Gegensatz zum Trend im Gesamtmarkt. Dort stagnieren die Umsätze.
... und das sind nur die Zahlen für die deutsche Hauptstadt.
Offizielle Zahlen gibt es zwar nicht. Aber gefühlt bietet mittlerweile fast jede Eisdiele vegetarische oder vegane Eissorten an.
Es gibt vegane Modelabels wie Armed Angels, 108degrees, Muso Kuroni oder Umasan.
Und vegane Schuhe von zum Beispiel "HansVurst" und "Avesu".
Es ist kein rascher Wandel. Die Deutschen lieben noch immer Fleisch, aber die Liebe lässt nach und bei immer mehr Deutschen erlischt die Liebe gänzlich.
Die Huffington Post hat 13 Anzeichen dafür gesammelt.
1. Fleischkonsum rückläufig - Gemüse wird zum Star
Der Pro-Kopf-Fleischverbrauch liegt in Deutschland bei rund 60 Kilogramm. Das sind 15 Prozent weniger als vor 25 Jahren. Die österreichische Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler analysiert im neuen "Food Report 2015": Gemüse wird zum "Star der High Cuisine" und das veränderte Essverhalten gipfelt im Motto „Fleisch ist die neue Beilage“.
In großen Teilen der westlichen Industriegesellschaften ist die jahrhundertealte Sehnsucht nach mehr Fleisch bereits gestillt. "Der seit den 1960er Jahren rasant gestiegene Fleischkonsum stagniert in Europa langsam auf hohem Niveau und ist in den USA sogar rückläufig", schreibt Rützler.
Warum ist das so? Rützler nennt Lebensmittelskandale, anhaltende Gesundheits- und Nachhaltigkeitsdebatten, neue ethische Diskurse, aber auch die kulinarische Aufwertung von Gemüse und Getreideprodukten als Gründe.
2. Anzahl der Vegetarier steigt stetig
In Deutschland leben aktuell rund sieben Millionen Vegetarier, das sind 8 bis 9 Prozent der Bevölkerung. Davon leben nach Angaben des Vegetarierbundes Vebu etwa 1,2 Millionen Menschen vegan. "Diese Zahlen haben eine erhebliche Bedeutung für die Wirtschaft in Deutschland. Discounter und Supermärkte bauen ihr Sortiment vegetarisch-veganer Produkte stetig aus", sagte Vebu-Geschäftsführer Sebastian Zösch.
Neues Zahlenmaterial gibt es im Herbst. Vebu bezieht sich auf das Institut für Demoskopie Allensbach und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov. Doch die Zahlen sind umstritten. Andere Quellen gehen von einem Vegetarier-Anteil von 3,5 Prozent aus.
3. Es gibt Stellenbörsen für Vegetarier und Veganer
Veggie Jobs ist nach eigenen Angaben die erste dieser Art in Deutschland.
4. Der neue Trend: Vegane Flusskreuzfahrten
Reiseveranstalter für vegetarische Reise gibt es zwar noch nicht. Aber die Seite VeggieHotels bietet eine Übersicht über vegane Hotels und vegane Reisen - mit dabei: vegane Flusskreuzfahrten und vegane Kreuzfahrten in Kroatien.
5. Teilzeitvegetarier sind im Kommen
Sie sind der Esstypus der Zukunft.
12 Prozent der Deutschen sind sogenannte "Flexitarier", wie die Fleischkonsum-Studie der Universitäten Hohenheim und Göttingen ergab.
Damit sind Menschen gemeint, die bewusst möglichst wenig, nur ganz selten oder nur bestimmte Qualitäten von Fleisch essen. Sie werden auch Teilzeitvegetarier genannt. "Die Folge: Vor allem die Gastronomie orientiert sich verstärkt an diesem Esstypus der Zukunft", schreibt Hanni Rützler im "Food Report 2015".
6. Köche fordern mehr Weiterbildung zu vegetarischer Küche
In der Ausbildungsverordnung für Köche von 1998 gibt es noch keinen Passus zur vegetarischen Küche . "Das muss sich ändern", fordert Deborah Schumann vom Verband der Köche im Gespräch mit der Huffington Post.
Denn: "Wir haben gemerkt, dass die Köche eine große Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten in diesem Bereich haben. Ein Seminar zur vegetarischen Küche mit Spitzen-Koch Mirko Reeh war das bestbesuchteste in diesem Jahr", sagt Schumann.
Auch bei nationalen und internationalen Koch-Wettbewerben gehört ein veganes und vegetarisches Gericht immer häufiger zum Pflichtprogramm. Der Verband der Köche vertritt rund 12.000 Köche in Deutschland.
7. Es gibt die erste vegane Supermarkt-Kette Europas
Europas erste vegane Supermarkt-Kette mit einem Umsatz von 5,3 Millionen Euro und 6000 Artikeln im Sortiment hat ihren Sitz in Berlin - und derzeit sechs Filialen.
Zwei in Berlin, eine in Frankfurt am Main, Hamburg, München und Wien. Im Juli kommt Veganz nach Leipzig, Mitte August nach Essen.
Das Unternehmen setzt auf einen Expansionskurs. Bis 2015 soll es in Europa 21 Filialen geben.
8. Mehr Auswahl für vegane Kochbücher
9. V-Label bei Aldi Süd
Aldi Süd nutzt jetzt das "V-Label", ein Gütesiegel zur Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Lebensmitteln. Das Label wird in Deutschland vom Vegetarierbund vergeben - der jetzt hofft, dass andere Ketten nachziehen.
Edeka bietet schließlich auch schon vegane Bolognese und Penny vegetarische Nuggets.
10. Umsatzwachstum bei vegetarischen und veganen Lebensmitteln
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) sieht ein großes Wachstumspotenzial: Das Thema sei "in aller Munde". Die Nachfrage nach vegetarischen Produkten stieg - im Gegensatz zum Trend im Gesamtmarkt. Dort stagnieren die Umsätze.
11. Vegane Restaurants
... und das sind nur die Zahlen für die deutsche Hauptstadt.
12. Vegane Eissorten
Offizielle Zahlen gibt es zwar nicht. Aber gefühlt bietet mittlerweile fast jede Eisdiele vegetarische oder vegane Eissorten an.
13. Vegane Modelabels
Es gibt vegane Modelabels wie Armed Angels, 108degrees, Muso Kuroni oder Umasan.
Und vegane Schuhe von zum Beispiel "HansVurst" und "Avesu".
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