Für Frauen gibt es keine Gebrauchsanleitung. Die Wahrheit ist: Oft sind gerade die Eigenschaften angsteinflößend, die Frauen so anziehend machen. Ihre emotionale Sprunghaftigkeit kann entweder faszinierend oder anstrengend sein. Es kommt ganz darauf an wie sie sich zeigt - aber auch, wie man damit umgeht.
Jede Frau hat ihre Launen. Oft finden Männer sie süß, verwirrend oder überraschend. Hier sind Tipps, die dabei helfen cool zu bleiben, wenn Frauen wie ich mal wieder zur Furie werden.
1. Lass dich drauf ein
Ich kann diesen Punkt nicht genug betonen. Gegenwehr ist der Hauptgrund, warum mein zickiges Verhalten uns allen möglichen Ärger bringt ( und ich spreche hier nicht von witzigem Ärger in Zusammenhang mit Tequila und einem Whirlpool).
Sätze wie: „Beruhig dich", „Entspann dich doch mal", „Was ist denn so schlimm daran?" und „Du übertreibst". Damit gießt du nur Benzin ins Feuer.
Wenn ich sauer bin - egal wie lächerlich der Grund auch sein mag - dann ist das nun mal so. Sich zu wünschen, es wäre anders oder mir zu sagen, ich solle damit aufhören, wird nicht funktionieren. Es ist vergleichbar mit dem Versuch einen Tsunami aufhalten zu wollen. Wird es was bringen, der großen verdammten Welle zu sagen, sie soll aufhören so eine große verdammte Welle zu sein? Nein.
Aber wenn du akzeptierst, dass die Welle jetzt nun einmal da ist und dir ein Surfbrett schnappst, wird es dich weiterbringen und dir außerdem einen Wahnsinns-Trip bescheren.
Ich weiß wie kompliziert Frauen sein können - ich bin schließlich der lebende Beweis dafür. Aber wenn es eine Sache gibt, die ich über Männer gelernt habe, dann die: Je mehr sie mir das Gefühl geben, mich so zu akzeptieren wie ich bin, desto eher kann ich mich in eine Richtung verändern, in der ich mich selbst mehr akzeptiere.
2. Es wird nicht ewig anhalten
War ich denn jemals für immer zickig? War ich das? Kennst du auch nur eine Frau, die das war? (Meryl Streep in „Der Teufel trägt Prada" zählt nicht).
Nein. Gefühle halten nicht für immer an, egal welcher Art sie sind. Es gibt keinen dauerhaften Zustand - schon gar nicht bei Frauen. Wir können in einem Moment himmelhoch jauchzend und im nächsten zu Tode betrübt sein - und danach möchten wir dann vielleicht noch ein Tiramisu.
Und übrigens: Meinst du etwa das macht Spaß? Nein. Meistens ist das ziemlich anstrengend. Versuch mal in dieser Achterbahn der Gefühle zu sitzen, statt immer nur daneben rumzustehen.
3. Es geht eigentlich um was ganz anderes
Wenn Frauen zickig sind, sind wir im Land der Gefühle. Das Land der Logik haben wir schon längst verlassen und so sehr du auch Heimweh danach haben solltest - der Zug ist abgefahren. Vielleicht breche ich in Tränen aus, „weil" er vergessen hat anzurufen, oder flippe aus „weil" er mal wieder keine Milch gekauft hat. Aber darum geht es eigentlich nicht. Anders ausgedrückt: Es geht nicht darum, worum es zu gehen scheint.
Es nicht so, als wäre die Milch überhaupt kein Problem; es geht nur noch mehr um etwas anderes. Manchmal weiß ich sogar selber nicht genau um was.
Die beste Art damit umzugehen:Hör auf zu versuchen eine Lösung für das Problem zu finden und hör stattdessen einfach zu. Je weniger du mir das Gefühl gibst, mich dafür schämen zu müssen über etwas Sinnloses sauer zu sein, desto besser können wir als Team daran arbeiten herauszufinden, was eigentlich los ist.
4. Hab Spaß dabei
Bist du fasziniert von zerstörerischer Gewalt? Siehst du gern zu, wenn etwas Schlimmes passiert? So im Sinne von: „Verdaaaaamt, schau dir mal an, wie die Wellen bis auf den Gehweg schwappen/ die Autos von der Flut mitgerissen werden/das Haus vom Hurricane weggeweht wird!"
Sieh das ganze doch genauso, wenn ich loslege. Tu so, als sei mein Wutausbruch ein echter Sturm und du sitzt in der ersten Reihe (wofür andere Leute eine Menge Geld bezahlen würden). Erlebe mich, wie du auch ein Gewitter beobachten würdest - seine Schauer und Windböen, wie sie stärker und schwächer werden und dann eventuell verfliegen.
Denn das, was ich sage und wie ich mich benehme, ist nicht „die Wahrheit". Es ist nur gerade in diesem Moment für mich wahr. Es wird sich im nächsten Moment aber wieder ändern. Wie das Wetter eben. Und sobald du das nicht wie etwas behandelst, gegen dass du dich wehren musst oder dass du mir übel nimmst, kann es sogar ziemlich unterhaltsam sein.
Ich bin wie dein persönlicher Hurricane. Außerdem - wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn jeden Tag die Sonne scheint?
5. Wenn ich mich wie ein Kind benehme, dann behandle mich auch wie ein Kind
Wenn ich zickig bin, bin ich die Hälfte der Zeit mit einem 3-jährigen Kind vergleichbar, das rummotzt weil es einfach Schlaf braucht. Es gibt keinen logischen Grund für dieses Verhalten, es ist eine körperliche Reaktion. Als Erwachsene denken wir, dass wir jederzeit normale und rational denkende Wesen sind.
Das sind wir nicht. Besonders jene unter uns, die von zügellosen, aufreibenden Hormonen überflutet werden.
Im Ernst: Wenn ich mal wieder grundlos rumzicke, heule und meckere, dann stell dir einfach vor, ich wäre ein kleines Mädchen in einem kleinen Kleidchen mit seiner kleinen Windel und seinem kleinen, vor Aufregung rotem Gesicht, das sich darüber aufregt, dass du ihm gerade die falsche Milch gebracht hast. Ich wusste schon immer, dass ich eigentlich noch drei bin. Jetzt lass dich bitte auch darauf ein.
6. Hinterfrag mich (freundlich)
Das funktioniert bei mir am besten, wenn du der zickigen Version von mir einen Spitznamen gibst. Mein Ex-Freund nannte mich „Tudy" - eine Abkürzung für „attitude-y" (Laune). Das war brilliant, weil es mich genau beschrieb, ohne mich als Arschloch dastehen zu lassen. Es beschrieb außerdem, dass das nicht meine komplette Persönlichkeit betrifft - die hat noch viele weitere Facetten und Eigenschaften. Diese eine bestimmte zeigt sich nur einfache gerade in diesem Moment.
Das sah dann meistens so aus:
Ich: ( In den Kühlschrank schauend) „Ernsthaft?? Du hast vergessen, dass ich dich extra gebeten hatte, diese Woche Vollmilch zu kaufen? Du weißt, dass ich diese neue Diät ausprobiere - du willst sie mir einfach versauen oder?
Er: (Schaut zu mir rüber und hält einen Moment inne) „Hey Tudy - da bist du ja wieder! Ich hatte dich schon vermisst. Was hast du so getrieben?"
Ich rollte dann mit den Augen. Aber egal, wie sehr ich mich dagegen wehrte - ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen. Er kannte mich - alle Versionen von mir - und er hatte keine Angst davor. Statt meinen Kommentar als einen Angriff auf seine Männlichkeit zu deuten, gegen den er sich wehren müsse, registrierte er den Unsinn, den ich da mal wieder gesagt hatte, ohne ihm zu viel Bedeutung zu geben.
Es war nicht so, dass er mich nicht ernst genommen hätte. Er hat mich nur nicht zu ernst genommen.
7. Wenn du damit nicht umgehen kannst, dann geh'
Manchmal klappt es einfach nicht mit dem Coolbleiben. Sag mir in diesen Momenten nicht, wie ich mich fühlen oder wie ich sein sollte. Wenn du es nicht aushalten kannst, dann geh einfach kurz weg.
Zum Beispiel liebe ich meine Schwester, naja, wie eine Schwester eben. Aber sie kann manchmal wirklich eine unglaubliche Zicke sein. Und ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist, einfach den Raum zu verlassen. Manchmal kann ich ihre Gefühle lesen und weiß, dass sie bereit ist darüber zu reden. Ein anderes Mal weiß ich, dass sie einfach unterzuckert ist und ein weiteres Mal ist es einfach eine andere Art von schlechter Laune - die unantastbar schlechte Laune. Das ist jene, wo es völlig egal ist, was ich sage oder tue - sie wird ausrasten.
Meistens weiß ich, wann es besser ist dazubleiben oder eben zu gehen. Ab und zu lese ich sie falsch und bekomme ihre „Tudy"-Version zu spüren. Dann ziehe ich mich lieber in einen anderen Raum zurück.
Beide Situationen sind ok. Es ist aber viel angenehmer, wenn ich sie richtig lese und Ärger vermeide. Du solltest dasselbe tun.
8. Pass auf dich auf
Du musst dir nicht jeden Scheiß antun. Nur weil ich schlechte Laune habe, bist du nicht verantwortlich dafür - auch nicht dafür, mich wieder aufzuheitern. Ich erwarte von einem Mann, dass er mir Aufmerksamkeit schenkt und sich um unsere Beziehung bemüht - er muss das aber nicht 24 Stunden am Tag tun.
Du bist ja ein eigenständiger Mensch mit deinen eigenen Erfahrungen, Bedürfnissen und Verpflichtungen.
Opfer dich nicht auf, um mich glücklich zu machen. Das funktioniert sowieso nicht. Meistens bereust du es, dass du versucht hast zu helfen und es dennoch nicht funktioniert hat. Es ist mir viel lieber, wenn du dich in diesen Momenten um dich selbst kümmerst und dann später auf mich zukommst, statt dich mit mir zu belasten, um es mir dann später vorzuhalten.
Versuch mir verständlich zu machen: „Hey, ich weiß du bist sauer und du sollst wissen, dass mir das nicht egal ist. Aber ich muss mich jetzt erstmal etwas um sich selbst kümmern und werde jetzt rausgehen und entspannen, ok?"
Dass du anerkannt hast, dass es mir gerade nicht so gut ist, hast du das Gewitter schon halb überstanden. Ich fühle mich wahrgenommen und werde trotzdem daran erinnert, dass es nicht immer nur um mich geht. Manchmal vergesse ich das.
9. Wenn Du nicht weißt, wie du mir helfen kannst, frag einfach
Du musst nicht wissen, was genau du tun sollst und wie und was du sagen sollst. Es viel besser zuzugeben, dass du keine Ahnung hast, statt zu versuchen, die rätselhafte, verwirrende, unberechenbare Psyche einer Frau zu entschlüsseln.
Wenn du mit deinem Latein wirklich am Ende bist, aber dennoch die Energie und den Willen hast, herauszufinden, was eigentlich los ist und zu helfen - frag einfach. Zum Beispiel: „Ich weiß nicht, was ich gerade tun soll oder wie ich dir helfen soll. Was kann ich tun?"
Das wird mich beruhigen.
Und meistens werde ich es dir sagen. Das kann dann auch zu einem Wechsel der Gefühle führen. Ich könnte anfangen zu brüllen. Ich könnte Schokolade wollen. Ich könnte auch schluchzend in deine Arme fallen und sagen „Ich will nur eine Fußmassage!"
Denn normalerweise bin ich eine Zicke, weil eines meiner Bedürfnisse nicht beachtet wird. Ich fühle mich nicht gehört, allein, ausgeschlossen oder generell unbedeutend. Hier ist ein echtes Geheimnis: Manchmal flippe ich nur aus, um sicherzugehen, dass ich auch wichtig bin. Dass ich wenigstens auf einen Menschen Einfluss habe.
Das Ding ist, dass dieser ganze Frust und die Wut in etwas anderes umgewandelt werden wollen. In etwas Weicheres und leichter Zugängliches und Produktives. Wenn man mir die Möglichkeit dazu gibt, dann mache ich das auch.
Du kannst mir diese Möglichkeit geben. Manchmal.
10. Liebe mich trotzdem
Lieber Gott, bitte lass mich einen Mann finden, der sich das alles antut. Lass mich jemanden finden, der mich nicht zu ernst nimmt, den meine Gefühlsschwankungen nicht einschüchtern und der akzeptiert, dass ich oft sehr falsche Urteile fälle. Lass mich jemanden finden, der selbst in Momenten, in denen ich total unperfekt und ungeduldig bin, weiß, dass ich gleichzeitig auch sehr loyal und liebenswert bin und jederzeit alles für meine Freunde geben würde. Lass mich jemanden finden, der all das sieht - und sich nicht zurückzieht, wenn meine schlechten Seiten zum Vorschein kommen.
Und wenn das noch drin ist, dann lass mich jemanden finden, der meine Macken nicht nur toleriert, sondern sogar liebenswert findet. Lass denjenigen erkennen, dass ich nicht ein Problem bin, das gelöst werden muss oder mit dem man lernen muss zu leben, sondern dass ich eine Frau bin, die nur geliebt werden will.
Auch - oder vielleicht gerade dann - wenn sie eine Zicke ist.
Jede Frau hat ihre Launen. Oft finden Männer sie süß, verwirrend oder überraschend. Hier sind Tipps, die dabei helfen cool zu bleiben, wenn Frauen wie ich mal wieder zur Furie werden.
1. Lass dich drauf ein
Ich kann diesen Punkt nicht genug betonen. Gegenwehr ist der Hauptgrund, warum mein zickiges Verhalten uns allen möglichen Ärger bringt ( und ich spreche hier nicht von witzigem Ärger in Zusammenhang mit Tequila und einem Whirlpool).
Sätze wie: „Beruhig dich", „Entspann dich doch mal", „Was ist denn so schlimm daran?" und „Du übertreibst". Damit gießt du nur Benzin ins Feuer.
Wenn ich sauer bin - egal wie lächerlich der Grund auch sein mag - dann ist das nun mal so. Sich zu wünschen, es wäre anders oder mir zu sagen, ich solle damit aufhören, wird nicht funktionieren. Es ist vergleichbar mit dem Versuch einen Tsunami aufhalten zu wollen. Wird es was bringen, der großen verdammten Welle zu sagen, sie soll aufhören so eine große verdammte Welle zu sein? Nein.
Aber wenn du akzeptierst, dass die Welle jetzt nun einmal da ist und dir ein Surfbrett schnappst, wird es dich weiterbringen und dir außerdem einen Wahnsinns-Trip bescheren.
Ich weiß wie kompliziert Frauen sein können - ich bin schließlich der lebende Beweis dafür. Aber wenn es eine Sache gibt, die ich über Männer gelernt habe, dann die: Je mehr sie mir das Gefühl geben, mich so zu akzeptieren wie ich bin, desto eher kann ich mich in eine Richtung verändern, in der ich mich selbst mehr akzeptiere.
2. Es wird nicht ewig anhalten
War ich denn jemals für immer zickig? War ich das? Kennst du auch nur eine Frau, die das war? (Meryl Streep in „Der Teufel trägt Prada" zählt nicht).
Nein. Gefühle halten nicht für immer an, egal welcher Art sie sind. Es gibt keinen dauerhaften Zustand - schon gar nicht bei Frauen. Wir können in einem Moment himmelhoch jauchzend und im nächsten zu Tode betrübt sein - und danach möchten wir dann vielleicht noch ein Tiramisu.
Und übrigens: Meinst du etwa das macht Spaß? Nein. Meistens ist das ziemlich anstrengend. Versuch mal in dieser Achterbahn der Gefühle zu sitzen, statt immer nur daneben rumzustehen.
3. Es geht eigentlich um was ganz anderes
Wenn Frauen zickig sind, sind wir im Land der Gefühle. Das Land der Logik haben wir schon längst verlassen und so sehr du auch Heimweh danach haben solltest - der Zug ist abgefahren. Vielleicht breche ich in Tränen aus, „weil" er vergessen hat anzurufen, oder flippe aus „weil" er mal wieder keine Milch gekauft hat. Aber darum geht es eigentlich nicht. Anders ausgedrückt: Es geht nicht darum, worum es zu gehen scheint.
Es nicht so, als wäre die Milch überhaupt kein Problem; es geht nur noch mehr um etwas anderes. Manchmal weiß ich sogar selber nicht genau um was.
Die beste Art damit umzugehen:Hör auf zu versuchen eine Lösung für das Problem zu finden und hör stattdessen einfach zu. Je weniger du mir das Gefühl gibst, mich dafür schämen zu müssen über etwas Sinnloses sauer zu sein, desto besser können wir als Team daran arbeiten herauszufinden, was eigentlich los ist.
4. Hab Spaß dabei
Bist du fasziniert von zerstörerischer Gewalt? Siehst du gern zu, wenn etwas Schlimmes passiert? So im Sinne von: „Verdaaaaamt, schau dir mal an, wie die Wellen bis auf den Gehweg schwappen/ die Autos von der Flut mitgerissen werden/das Haus vom Hurricane weggeweht wird!"
Sieh das ganze doch genauso, wenn ich loslege. Tu so, als sei mein Wutausbruch ein echter Sturm und du sitzt in der ersten Reihe (wofür andere Leute eine Menge Geld bezahlen würden). Erlebe mich, wie du auch ein Gewitter beobachten würdest - seine Schauer und Windböen, wie sie stärker und schwächer werden und dann eventuell verfliegen.
Denn das, was ich sage und wie ich mich benehme, ist nicht „die Wahrheit". Es ist nur gerade in diesem Moment für mich wahr. Es wird sich im nächsten Moment aber wieder ändern. Wie das Wetter eben. Und sobald du das nicht wie etwas behandelst, gegen dass du dich wehren musst oder dass du mir übel nimmst, kann es sogar ziemlich unterhaltsam sein.
Ich bin wie dein persönlicher Hurricane. Außerdem - wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn jeden Tag die Sonne scheint?
5. Wenn ich mich wie ein Kind benehme, dann behandle mich auch wie ein Kind
Wenn ich zickig bin, bin ich die Hälfte der Zeit mit einem 3-jährigen Kind vergleichbar, das rummotzt weil es einfach Schlaf braucht. Es gibt keinen logischen Grund für dieses Verhalten, es ist eine körperliche Reaktion. Als Erwachsene denken wir, dass wir jederzeit normale und rational denkende Wesen sind.
Das sind wir nicht. Besonders jene unter uns, die von zügellosen, aufreibenden Hormonen überflutet werden.
Im Ernst: Wenn ich mal wieder grundlos rumzicke, heule und meckere, dann stell dir einfach vor, ich wäre ein kleines Mädchen in einem kleinen Kleidchen mit seiner kleinen Windel und seinem kleinen, vor Aufregung rotem Gesicht, das sich darüber aufregt, dass du ihm gerade die falsche Milch gebracht hast. Ich wusste schon immer, dass ich eigentlich noch drei bin. Jetzt lass dich bitte auch darauf ein.
6. Hinterfrag mich (freundlich)
Das funktioniert bei mir am besten, wenn du der zickigen Version von mir einen Spitznamen gibst. Mein Ex-Freund nannte mich „Tudy" - eine Abkürzung für „attitude-y" (Laune). Das war brilliant, weil es mich genau beschrieb, ohne mich als Arschloch dastehen zu lassen. Es beschrieb außerdem, dass das nicht meine komplette Persönlichkeit betrifft - die hat noch viele weitere Facetten und Eigenschaften. Diese eine bestimmte zeigt sich nur einfache gerade in diesem Moment.
Das sah dann meistens so aus:
Ich: ( In den Kühlschrank schauend) „Ernsthaft?? Du hast vergessen, dass ich dich extra gebeten hatte, diese Woche Vollmilch zu kaufen? Du weißt, dass ich diese neue Diät ausprobiere - du willst sie mir einfach versauen oder?
Er: (Schaut zu mir rüber und hält einen Moment inne) „Hey Tudy - da bist du ja wieder! Ich hatte dich schon vermisst. Was hast du so getrieben?"
Ich rollte dann mit den Augen. Aber egal, wie sehr ich mich dagegen wehrte - ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen. Er kannte mich - alle Versionen von mir - und er hatte keine Angst davor. Statt meinen Kommentar als einen Angriff auf seine Männlichkeit zu deuten, gegen den er sich wehren müsse, registrierte er den Unsinn, den ich da mal wieder gesagt hatte, ohne ihm zu viel Bedeutung zu geben.
Es war nicht so, dass er mich nicht ernst genommen hätte. Er hat mich nur nicht zu ernst genommen.
7. Wenn du damit nicht umgehen kannst, dann geh'
Manchmal klappt es einfach nicht mit dem Coolbleiben. Sag mir in diesen Momenten nicht, wie ich mich fühlen oder wie ich sein sollte. Wenn du es nicht aushalten kannst, dann geh einfach kurz weg.
Zum Beispiel liebe ich meine Schwester, naja, wie eine Schwester eben. Aber sie kann manchmal wirklich eine unglaubliche Zicke sein. Und ich habe gelernt, dass es manchmal besser ist, einfach den Raum zu verlassen. Manchmal kann ich ihre Gefühle lesen und weiß, dass sie bereit ist darüber zu reden. Ein anderes Mal weiß ich, dass sie einfach unterzuckert ist und ein weiteres Mal ist es einfach eine andere Art von schlechter Laune - die unantastbar schlechte Laune. Das ist jene, wo es völlig egal ist, was ich sage oder tue - sie wird ausrasten.
Meistens weiß ich, wann es besser ist dazubleiben oder eben zu gehen. Ab und zu lese ich sie falsch und bekomme ihre „Tudy"-Version zu spüren. Dann ziehe ich mich lieber in einen anderen Raum zurück.
Beide Situationen sind ok. Es ist aber viel angenehmer, wenn ich sie richtig lese und Ärger vermeide. Du solltest dasselbe tun.
8. Pass auf dich auf
Du musst dir nicht jeden Scheiß antun. Nur weil ich schlechte Laune habe, bist du nicht verantwortlich dafür - auch nicht dafür, mich wieder aufzuheitern. Ich erwarte von einem Mann, dass er mir Aufmerksamkeit schenkt und sich um unsere Beziehung bemüht - er muss das aber nicht 24 Stunden am Tag tun.
Du bist ja ein eigenständiger Mensch mit deinen eigenen Erfahrungen, Bedürfnissen und Verpflichtungen.
Opfer dich nicht auf, um mich glücklich zu machen. Das funktioniert sowieso nicht. Meistens bereust du es, dass du versucht hast zu helfen und es dennoch nicht funktioniert hat. Es ist mir viel lieber, wenn du dich in diesen Momenten um dich selbst kümmerst und dann später auf mich zukommst, statt dich mit mir zu belasten, um es mir dann später vorzuhalten.
Versuch mir verständlich zu machen: „Hey, ich weiß du bist sauer und du sollst wissen, dass mir das nicht egal ist. Aber ich muss mich jetzt erstmal etwas um sich selbst kümmern und werde jetzt rausgehen und entspannen, ok?"
Dass du anerkannt hast, dass es mir gerade nicht so gut ist, hast du das Gewitter schon halb überstanden. Ich fühle mich wahrgenommen und werde trotzdem daran erinnert, dass es nicht immer nur um mich geht. Manchmal vergesse ich das.
9. Wenn Du nicht weißt, wie du mir helfen kannst, frag einfach
Du musst nicht wissen, was genau du tun sollst und wie und was du sagen sollst. Es viel besser zuzugeben, dass du keine Ahnung hast, statt zu versuchen, die rätselhafte, verwirrende, unberechenbare Psyche einer Frau zu entschlüsseln.
Wenn du mit deinem Latein wirklich am Ende bist, aber dennoch die Energie und den Willen hast, herauszufinden, was eigentlich los ist und zu helfen - frag einfach. Zum Beispiel: „Ich weiß nicht, was ich gerade tun soll oder wie ich dir helfen soll. Was kann ich tun?"
Das wird mich beruhigen.
Und meistens werde ich es dir sagen. Das kann dann auch zu einem Wechsel der Gefühle führen. Ich könnte anfangen zu brüllen. Ich könnte Schokolade wollen. Ich könnte auch schluchzend in deine Arme fallen und sagen „Ich will nur eine Fußmassage!"
Denn normalerweise bin ich eine Zicke, weil eines meiner Bedürfnisse nicht beachtet wird. Ich fühle mich nicht gehört, allein, ausgeschlossen oder generell unbedeutend. Hier ist ein echtes Geheimnis: Manchmal flippe ich nur aus, um sicherzugehen, dass ich auch wichtig bin. Dass ich wenigstens auf einen Menschen Einfluss habe.
Das Ding ist, dass dieser ganze Frust und die Wut in etwas anderes umgewandelt werden wollen. In etwas Weicheres und leichter Zugängliches und Produktives. Wenn man mir die Möglichkeit dazu gibt, dann mache ich das auch.
Du kannst mir diese Möglichkeit geben. Manchmal.
10. Liebe mich trotzdem
Lieber Gott, bitte lass mich einen Mann finden, der sich das alles antut. Lass mich jemanden finden, der mich nicht zu ernst nimmt, den meine Gefühlsschwankungen nicht einschüchtern und der akzeptiert, dass ich oft sehr falsche Urteile fälle. Lass mich jemanden finden, der selbst in Momenten, in denen ich total unperfekt und ungeduldig bin, weiß, dass ich gleichzeitig auch sehr loyal und liebenswert bin und jederzeit alles für meine Freunde geben würde. Lass mich jemanden finden, der all das sieht - und sich nicht zurückzieht, wenn meine schlechten Seiten zum Vorschein kommen.
Und wenn das noch drin ist, dann lass mich jemanden finden, der meine Macken nicht nur toleriert, sondern sogar liebenswert findet. Lass denjenigen erkennen, dass ich nicht ein Problem bin, das gelöst werden muss oder mit dem man lernen muss zu leben, sondern dass ich eine Frau bin, die nur geliebt werden will.
Auch - oder vielleicht gerade dann - wenn sie eine Zicke ist.