Es steht nicht gut um das deutsche Gesundheitssystem. Gestern erst machten Meldungen die Runde, wonach Patienten mitunter Monate auf einen Termin bei einem Facharzt warten müssen.
Nun zeigt eine dramatische Studie, dass auch die Krankenhausversorgung bald nicht mehr ausreichen wird. Denn die Zahl derjenigen, die einen Krankenhausplatz brauchen, steigt rasant – von heute über 19 Millionen jährlich auf 22 Millionen im Jahr 2030. Aber es gibt diese Plätze nicht.
Schon seit 2005 ist die Zahl der Krankenhausaufenthalte um jährlich 1,6 Prozent gewachsen. Dafür sorgt in erster Linie die Altersgruppe der Über-60-Jährigen. Bis 2030 werden zwei von drei Krankenhausbetten von Patienten ab 60 Jahren belegt werden. Das zeigt der "Deloitte Health Care Indikator" 2014.
Entwicklung der Krankenhausaufenthalte 2014 bis 2030 nach Bundesländern
Momentan garantieren die rund 2000 Krankenhäuser in Deutschland noch eine flächendeckende Versorgung der Menschen, es gibt sogar ein Überangebot an Krankenhausplätzen. Doch nur für kurze Zeit. Ab 2020 werde es laut der Gesundheitexperten von Deloitte in vielen Bundesländern einen Mangel an Krankenhausbetten geben.
Und zwar dort, wo man es am wenigsten erwartet hätte.
Besonders in Boom-Regionen wie Baden-Württemberg und Berlin werden ab 2020 Krankenhausbetten fehlen, wenn keine neuen Plätze geschaffen werden. In Bayern ist es 2025 soweit.
In Sachsen-Anhalt und Thüringen beispielsweise sorgt der Bevölkerungsrückgang dagegen für eine ganz andere Entwicklung: Hier werden auch 2030 Krankenhausbetten leer stehen.
Anpassungsbedarf der Versorgungskapazitäten (in Betten) zwischen 2014 bis 2030 in Prozent nach Bundesländern
Angesichts dieser Ergebnisse schlagen Experten Alarm: "2020 ist nicht mehr weit weg, da muss schnell gehandelt werden", sagt Gesundheitsexperte Frank Schmitz von der Hochschule Rhein-Waal der Huffington Post. Schmitz ist einer der Autoren des "Health Care Indikator".
Schmitz fordert, mit dem momentanen Abbau von Krankenhauskapazitäten vorsichtig zu sein. In einzelnen Disziplinen müsse man auch ausbauen, sagte er. Das wäre eine dramatische Gegenentwicklung zur herrschenden Expertenmeinung.
Welche Konsequenzen muss die Politik ziehen?
In den Fachabteilungen entwickeln sich die Fallzahlen unterschiedlich: Vor allem in der Neurologie, der Augenheilkunde, der Orthopädie, der Urologie und der Inneren Medizin steigen die Zahlen der Behandlungen.
In der Frauenheilkunde und Geburtshilfe hingegen rechnen die Wissenschaftler mit einem deutlichen Rückgang.
Welche Konsequenzen muss die Politik aus diesen teils dramatischen Erkenntnissen ziehen?
Einen einheitlichen Lösungsweg gebe es wegen der regionalen Unterschiede nicht, sagt Schmitz. "Man muss sich die Frage stellen: Welche Patienten zukünftig überhaupt noch ins Krankenhaus müssen?
Eine Lösung wird definitiv sein, zukünftig Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern, die sonst bei gutem Allgemeinzustand sind, verstärkt ambulant zu behandeln."
Klar ist, dass sich die Gesundheitslandschaft in den nächsten Jahren dramatisch verändern wird. Und die Frage ist wichtiger denn je: Welche Weichen müssen wir jetzt stellen, damit alle Menschen ordentlich versorgt werden?
Viel spricht dafür, dass Deutschland hier einen sehr fragwürdigen Pfad eingeschlagen hat.
Nun zeigt eine dramatische Studie, dass auch die Krankenhausversorgung bald nicht mehr ausreichen wird. Denn die Zahl derjenigen, die einen Krankenhausplatz brauchen, steigt rasant – von heute über 19 Millionen jährlich auf 22 Millionen im Jahr 2030. Aber es gibt diese Plätze nicht.
Schon seit 2005 ist die Zahl der Krankenhausaufenthalte um jährlich 1,6 Prozent gewachsen. Dafür sorgt in erster Linie die Altersgruppe der Über-60-Jährigen. Bis 2030 werden zwei von drei Krankenhausbetten von Patienten ab 60 Jahren belegt werden. Das zeigt der "Deloitte Health Care Indikator" 2014.
Entwicklung der Krankenhausaufenthalte 2014 bis 2030 nach Bundesländern
Momentan garantieren die rund 2000 Krankenhäuser in Deutschland noch eine flächendeckende Versorgung der Menschen, es gibt sogar ein Überangebot an Krankenhausplätzen. Doch nur für kurze Zeit. Ab 2020 werde es laut der Gesundheitexperten von Deloitte in vielen Bundesländern einen Mangel an Krankenhausbetten geben.
Und zwar dort, wo man es am wenigsten erwartet hätte.
Besonders in Boom-Regionen wie Baden-Württemberg und Berlin werden ab 2020 Krankenhausbetten fehlen, wenn keine neuen Plätze geschaffen werden. In Bayern ist es 2025 soweit.
In Sachsen-Anhalt und Thüringen beispielsweise sorgt der Bevölkerungsrückgang dagegen für eine ganz andere Entwicklung: Hier werden auch 2030 Krankenhausbetten leer stehen.
Anpassungsbedarf der Versorgungskapazitäten (in Betten) zwischen 2014 bis 2030 in Prozent nach Bundesländern
Angesichts dieser Ergebnisse schlagen Experten Alarm: "2020 ist nicht mehr weit weg, da muss schnell gehandelt werden", sagt Gesundheitsexperte Frank Schmitz von der Hochschule Rhein-Waal der Huffington Post. Schmitz ist einer der Autoren des "Health Care Indikator".
Schmitz fordert, mit dem momentanen Abbau von Krankenhauskapazitäten vorsichtig zu sein. In einzelnen Disziplinen müsse man auch ausbauen, sagte er. Das wäre eine dramatische Gegenentwicklung zur herrschenden Expertenmeinung.
Welche Konsequenzen muss die Politik ziehen?
In den Fachabteilungen entwickeln sich die Fallzahlen unterschiedlich: Vor allem in der Neurologie, der Augenheilkunde, der Orthopädie, der Urologie und der Inneren Medizin steigen die Zahlen der Behandlungen.
In der Frauenheilkunde und Geburtshilfe hingegen rechnen die Wissenschaftler mit einem deutlichen Rückgang.
Welche Konsequenzen muss die Politik aus diesen teils dramatischen Erkenntnissen ziehen?
Einen einheitlichen Lösungsweg gebe es wegen der regionalen Unterschiede nicht, sagt Schmitz. "Man muss sich die Frage stellen: Welche Patienten zukünftig überhaupt noch ins Krankenhaus müssen?
Eine Lösung wird definitiv sein, zukünftig Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern, die sonst bei gutem Allgemeinzustand sind, verstärkt ambulant zu behandeln."
Klar ist, dass sich die Gesundheitslandschaft in den nächsten Jahren dramatisch verändern wird. Und die Frage ist wichtiger denn je: Welche Weichen müssen wir jetzt stellen, damit alle Menschen ordentlich versorgt werden?
Viel spricht dafür, dass Deutschland hier einen sehr fragwürdigen Pfad eingeschlagen hat.
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