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E-Zigarette in der Kritik: Raucher-Lobby und ihre Gegner streiten über den Hype und die Gefahren des elektronischen Glimmstängels

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Sie sind cool. Sie sind in. Und das Wichtigste: Immer mehr fahren auf sie ab.

Der Hype um die E-Zigarette kennt derzeit keine Grenzen. Besonders an Schulen nicht.

Minderjährige treffen sich nicht mehr mit Kippen auf dem Pausenklo, sondern mit elektronischen Glimmstängeln in sämtlichen Kreationen. Cola, Kirsche, Mango, Erdbeer, Tiramisu. Dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt.

Doch was wie harmloses Naschen klingt, ist in Wirklichkeit ein alarmierender Trend. E-Zigaretten werden zum neuen Mode-Hobby - und niemand schehrt sich um mögliche gesundheitliche Risiken.

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Gibt es die überhaupt? Und wenn ja: Was kann aktiven und passiven Rauchern im schlimmsten Fall passieren? Darüber streiten sich Befürworter und Gegner.

Über die E-Zigarette ist eine regelrechte Schlacht der (Anti-)Raucher-Lobby entbrannt. Grund genug, beide Seiten zusammen zu bringen.

In der Huffington Post streiten Dac Sprengel, Vorsitzender vom Verband des E-Zigarettenhandels, und Johannes Spatz vom Forum Rauchfrei über das Für und Wider der E-Zigarette.


These: E-Zigaretten bedeuten gesünderes Rauchen.


PRO
Dac Sprengel

„Der Begriff ‘gesund’ an dieser Stelle ist völlig falsch. Rauchen ist nie gesund.

E-Zigaretten sind aber schadstoffärmer als herkömmliche Tabak-Zigaretten. Sie sind eine Möglichkeit für die Menschen, die nicht mit dem Rauchen aufhören können oder es nicht wollen.

Diejenigen Raucher können auf eine schadstoffärmere Alternative umsteigen. Die wichtigsten Schadstoffe bei einer spezifizierten E-Zigaretten sind ungefähr tausend Mal geringer als bei Tabak-Zigaretten.”


CONTRA
Johannes Spatz

„In Deutschland sterben jährlich 110.000 Menschen an Tabakkonsum. Fakt ist: Das Rauchen von Zigaretten ist das größte Gesundheitsrisiko, das wir in Deutschland haben.

Das Gesundheitsrisiko, das vom Konsum von E-Zigaretten ausgeht, ist bis heute nicht kalkulierbar, daher kann die Behauptung, es ginge um ein gesünderes Rauchen, irreführen.

Nikotin ist ein gefährliches Nervengift und mit der Toxizität von Blausäure vergleichbar. Wenn ein Kind den Inhalt einer Nachfüllflasche mit Nikotin verschluckt, kann das tödlich sein. Dass so etwas im freien Handel ist und an jedermann verkauft werden kann, ist höchst fahrlässig.

Und auf dem Schulhof haben E-Zigaretten schon mal gar nichts verloren. In keinem Bundesland ist der Verkauf von E-Zigaretten verboten. Das ist ein Skandal, weil der Jugendschutz außer Kraft gesetzt wird.”





These: E-Zigaretten verleiten dazu, mit dem Rauchen aufzuhören.


PRO
Dac Sprengel

Das geht auch bei E-Zigaretten nicht. Sie verringern die Nikotinsucht nicht, allerdings erzeugen sie nach dem derzeitigen Stand der Forschung auch keine.
Dies liegt unter anderem am langsamen Anströmen des unverbrannten Nikotins im Gehirn und fehlenden zusätzlichen Giften, wie sie im Tabakrauch vorkommen.

Dadurch, dass die E-Zigarette wesentlich weniger abhängig machende Stoffe freisetzt als die klassische Zigarette, ist leichter, komplett mit dem Rauchen aufzuhören.

Das hat aber nichts mit einer nikotinentwöhnenden Wirkung von E-Zigaretten zu tun. Rauchen von Tabak ist ein Prozess, bei dem 4800 Stoffe freigesetzt werden, wovon mehrere hundert absolut schädlich sind und einige sogar Abhängigkeiten verursachen.”


CONTRA
Johannes Spatz

„Es wäre Blödsinn, anzunehmen, dass Nikotin nicht süchtig macht, nur weil es sich in E-Zigaretten befindet. Der Satz von Mark Twain ist doch legendär: ’Es ist so leicht mit dem Rauchen aufzuhören - ich habe es schon hundert Mal geschafft.’

Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen es schaffen, mit einem Spontanentschluss mit dem Rauchen aufzuhören, liegt bei 5 Prozent. Normalerweise kann man den Erfolg der Rauchentwöhnung erst nach einem Jahr beurteilen.

Es gibt aber Hinweise, dass der Erfolg von E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung etwas größer ist als der für Nikotinersatzprodukte.

Die E-Zigarette kann aber gerade bei Jugendlichen als typische Einstiegsdroge wirksam werden.

Beim Konsum besteht dann die Gefahr der Renormalisierung. Das heißt, dass das Rauchen irgendwann zur
Normalität wird. Besonders Jugendliche können dann leicht zum Umstieg auf die Tabak-Zigarette verleitet werden.”

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These: Passivraucher haben durch E-Zigaretten keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten.


PRO
Dac Sprengel

„Grundsätzlich entsteht bei E-Zigaretten kaum bis kein Passivdampf. Alles, was Raucher ausstoßen, wird im Regelfall vom Körper absorbiert. Dies haben Raumluftuntersuchungen bestätigt.

Wenn jetzt ein Raucher meint, kunstvolle Dampfwolken kreieren zu müssen, wird natürlich etwas freigesetzt. Im Gegensatz zu Rauch, der aufgrund seiner physikalischen Eigenschaft in der Luft stehen bleibt, verschwindet Dampf aber sofort.

Das alles sind sehr gering beklagbare Dimensionen. Die Existenz des Passivdampfes ist vorhanden, seine Wirkung aber zu vernachlässigen.

Ich persönlich würde mich eher in eine verdampfte Raucherzone stellen als in einen Parfüm-Shop oder in eine Autowerkstatt.”

Lesen Sie auch: 5 Dinge, die Sie über E-Zigaretten wissen sollten



CONTRA
Johannes Spatz

„Bei E-Zigaretten können auch Schadstoffe in die Umgebung gelangen. Es kann bisher nicht wissenschaftlich ausreichend ausgeschlossen werden, dass dieses Nikotin nicht suchterzeugend ist.

Außerdem gibt es auch bei E-Zigaretten krebserregende Stoffe. Die gefahren für Passivraucher müssen vollständig ausgeschlossen werden, sonst dürfen die Produkte gar nicht in den Handel.”

Als in den 50er Jahren Filter-Zigaretten eingeführt worden sind, hat die Tabakindustrie auch versucht, diese als weniger gefährlich anzupreisen. Inzwischen weiß man, dass es kein Gesundheitsrisiko vergleichbaren Ausmaßes gibt - sowohl für den aktiven, als auch den passiven Raucher.”

rauchen


These: E-Zigaretten gehören gesetzlich reglementiert, z.B. an öffentlichen Plätzen.


PRO
Dac Sprengel

„Eine grundsätzliche Regulierung ist immens wichtig zur Sicherheit der Verbraucher. Bei der Festlegung von Grenzwerten ist aber Sensibilität gefragt, damit auch die Rechte der Raucher gewahrt bleiben.

Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass Kindern und Jugendlichen keine Nachteile entstehen dürfen, etwa auf Schulhöfen oder Spielplätzen. Da geht es um die Vorbildfunktion.

Aber an Plätzen, an denen Kinder üblicherweise nichts zu suchen haben, muss ich als E-Zigarettennutzer auch nicht unbedingt Vorbild sein.”


CONTRA
Johannes Spatz

„Ich plädiere dafür, dass sie gesetzlich so reglementiert werden, wie das in den Nichtraucherschutzgesetzen von Nordrhein-Westfalen und Bayern für Zigaretten vorgeschrieben ist.

Das heißt: In öffentlichen Gebäuden und beispielsweise auf Schulhöfen darf nicht geraucht werden - auch keine E-Zigarette.

Außerdem muss der Konsum für unter 18 Jährige bzw. der Verkauf an Minderjährige untersagt werden. Dafür müssen die Landesregierungen kurzfristig Richtlinien erlassen”.

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