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Mütter müssen (über)leben

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Heute ist Muttertag. Mütter bekommen von ihren Kindern vermutlich einen Blumenstrauß oder Pralinen geschenkt. Andere werden gar mit etwas Selbstgebasteltem oder einem Gedicht überrascht. Kurz: ein Tag, an dem die schönen Seiten des Mutterseins besonders bewusst werden. Diese Mütter können sich glücklich schätzen. Denn sie haben ihr Kind in Deutschland zur Welt gebracht.

In anderen Teilen der Welt bringt Muttersein oft weniger Glück. Kurz vor dem Muttertag haben die Weltbank, UNICEF, die Weltgesundheitsorganisation und der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen eine neue Studie veröffentlicht, derzufolge jedes Jahr 289.000 Frauen infolge von Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt sterben. Das sind 800 Frauen an jedem einzelnen Tag. 99 Prozent dieser Todesfälle ereignen sich in Entwicklungsländern und hier vor allem in Afrika südlich der Sahara. Auf diese Region entfallen rund zwei Drittel (62 Prozent) aller Fälle von Müttersterblichkeit. Vor allem für Teenager und für Frauen, die arm sind und auf dem Land leben, wird Leben schenken zum Risiko.

Dabei könnten die meisten diese Todesfälle verhindert werden, etwa durch freiwillige Familienplanung, durch die Ausbildung von Hebammen und anderem Gesundheitspersonal sowie durch eine bessere medizinische Versorgung vor, während und nach der Geburt. Dass diese Maßnahmen wirken, weiß die Stiftung Weltbevölkerung aus der Praxis: Denn in Ostafrika unterstützten wir Aufklärungs- und Familienplanungsprojekte sowie Gesundheitsinitiativen - vor allem für Jugendliche.

Auch die Studie beweist, dass Investitionen in die Gesundheit von Müttern Wirkung zeigen und das Leben hunderttausender Frauen retten - und das ihrer Kinder. Das lässt sich daran ablesen, dass die weltweite Müttersterblichkeit seit 1990 um fast die Hälfte gesunken ist: Starben im Jahr 1990 noch 523.000 Frauen infolge von Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, waren es im Jahr 2013 noch 289.000 Frauen. Und: Der Rückgang der Müttersterblichkeit hat sich seit 2000 beschleunigt.

Investitionen in freiwillige Familienplanung und die Gesundheit von Müttern lohnen sich! Die Bundesregierung hat hier eine besondere Verpflichtung, denn im Rahmen der von ihr mitverabschiedeten Millennium-Entwicklungsziele soll die Müttersterblichkeit weltweit bis 2015 um drei Viertel gesenkt werden. Bisher wurden hier von allen Millenniumszielen die geringsten Fortschritte erzielt. Dank seiner Wirtschaftskraft und mit Blick auf die G7-Präsidentschaft im kommenden Jahr sollte Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen und sich verstärkt für das (Über)leben von Müttern engagieren.

Mehr Informationen zum Bericht „Trends in maternal mortality: 1990 to 2013" erhalten Sie hier.

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