Führende Wirtschaftsexperten halten die Wohlstandsangleichung zwischen West- und Ostdeutschland in absehbarer Zukunft für völlig utopisch - trotz gewaltigen Fördersummen. Zu dieser Einschätzung kommen das ifo-Institut und der Magdeburger Wirtschaftsprofessor Karl-Heinz Paqué.
Ifo-Forscher Joachim Ragnitz sagte der „Welt am Sonntag”: „Der Osten wird auf absehbare Zeit den Anschluss an den Westen nicht schaffen.“ Dieselbe Auffassung vertritt der frühere Finanzminister Sachsen-Anhalts, Paqué. „Wir werden uns in Zukunft mit größeren Wohlstandsunterschieden innerhalb Deutschlands abfinden müssen“, sagte er der „WamS”.
Was die Wissenschaftler am Aufholprozess des Ostens zweifeln lässt, ist die Wirtschaftskraft der dort lebenden Menschen. Sie liegt dem Bericht zufolge unverändert bei gut zwei Drittel eines Westdeutschen. Und dabei wird es laut Experten auchvorerst bleiben.
Die anhaltenden Unterschiede der Lebensqualität sind auch deshalb so ernüchternd, weil seit der Wiedervereinigung offenbar unvorstellbar hohe Summen an Fördergeldern in den Osten geflossen sind.
Deutsche Einheit hat zwei Billionen gekostet
Nach Meinung von Klaus Schröder vom Forschungsverbund SED-Staat hat die Deutsche Einheit zwischen 1990 und 2014 netto knapp zwei Billionen Euro gekostet.
Für seine Rechnung hat der Wissenschaftler der FU Berlin laut „WamS” alle Finanztransfers in den Osten zusammen addiert – die verschiedenen Wirtschaftsfördertöpfe, Solidarpark, Länderfinanzausgleich, EU-Fördermittel, Transfers über die Sozialsysteme abzüglich der selbst erzeugten Steuern und Sozialabgaben.
60 bis 65 Prozent der Gesamtsumme seien in den Sozialbereich geflossen, davon wiederum ein Großteil in die Rente, sagte Schröder der Zeitung.
Seine Modellrechnung wird von renommierten Wirtschaftsinstituten gestützt. Laut einer Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), aus der die „WamS” zititert, haben die Regierungen der fünf ostdeutschen Bundesländer und ihre Bevölkerung seit der Wiedervereinigung rund 1,5 Billionen Euro mehr verbraucht, als sie selbst produziert haben.
Das ifo-Institut hat zudem die Höhe direkten Finanztransfers in den Osten im Zeitraum von 1991 bis 2013 ermittelt: 560 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Mittel aus dem Fonds Deutsche Einheit, der Treuhandanstalt, die Investitionszulange und die wachstumsorientierten Ausgaben des Bundes, wie die Zeitung berichtet.
Politik will an Subventionen festhalten
Rechnet man diese Summe mit den DIW-Zahlen zusammen, kommt man exakt auf den von Schröder taxierten Wert von zwei Billionen Euro, die die Deutsche Einheit an Kosten für den Staat und Steuerzahler verursacht hat.
Obwohl die enormen Finanzhilfen in mehr als 13 Jahren noch immer nicht zu einer vollständigen Angleichung des Wohlstands in Ost und West geführt haben, will die Politik an weiteren Subventionsmaßnahmen festhalten.
Die Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), sagte der „WamS”: „Unser übergeordnetes Ziel bleiben gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland.“ Die Bürger bräuchten „eine echte Perspektive für sich und ihre Heimatregion“.
Ifo-Forscher Joachim Ragnitz sagte der „Welt am Sonntag”: „Der Osten wird auf absehbare Zeit den Anschluss an den Westen nicht schaffen.“ Dieselbe Auffassung vertritt der frühere Finanzminister Sachsen-Anhalts, Paqué. „Wir werden uns in Zukunft mit größeren Wohlstandsunterschieden innerhalb Deutschlands abfinden müssen“, sagte er der „WamS”.
Was die Wissenschaftler am Aufholprozess des Ostens zweifeln lässt, ist die Wirtschaftskraft der dort lebenden Menschen. Sie liegt dem Bericht zufolge unverändert bei gut zwei Drittel eines Westdeutschen. Und dabei wird es laut Experten auchvorerst bleiben.
Die anhaltenden Unterschiede der Lebensqualität sind auch deshalb so ernüchternd, weil seit der Wiedervereinigung offenbar unvorstellbar hohe Summen an Fördergeldern in den Osten geflossen sind.
Deutsche Einheit hat zwei Billionen gekostet
Nach Meinung von Klaus Schröder vom Forschungsverbund SED-Staat hat die Deutsche Einheit zwischen 1990 und 2014 netto knapp zwei Billionen Euro gekostet.
Für seine Rechnung hat der Wissenschaftler der FU Berlin laut „WamS” alle Finanztransfers in den Osten zusammen addiert – die verschiedenen Wirtschaftsfördertöpfe, Solidarpark, Länderfinanzausgleich, EU-Fördermittel, Transfers über die Sozialsysteme abzüglich der selbst erzeugten Steuern und Sozialabgaben.
60 bis 65 Prozent der Gesamtsumme seien in den Sozialbereich geflossen, davon wiederum ein Großteil in die Rente, sagte Schröder der Zeitung.
Seine Modellrechnung wird von renommierten Wirtschaftsinstituten gestützt. Laut einer Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), aus der die „WamS” zititert, haben die Regierungen der fünf ostdeutschen Bundesländer und ihre Bevölkerung seit der Wiedervereinigung rund 1,5 Billionen Euro mehr verbraucht, als sie selbst produziert haben.
Das ifo-Institut hat zudem die Höhe direkten Finanztransfers in den Osten im Zeitraum von 1991 bis 2013 ermittelt: 560 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Mittel aus dem Fonds Deutsche Einheit, der Treuhandanstalt, die Investitionszulange und die wachstumsorientierten Ausgaben des Bundes, wie die Zeitung berichtet.
Politik will an Subventionen festhalten
Rechnet man diese Summe mit den DIW-Zahlen zusammen, kommt man exakt auf den von Schröder taxierten Wert von zwei Billionen Euro, die die Deutsche Einheit an Kosten für den Staat und Steuerzahler verursacht hat.
Obwohl die enormen Finanzhilfen in mehr als 13 Jahren noch immer nicht zu einer vollständigen Angleichung des Wohlstands in Ost und West geführt haben, will die Politik an weiteren Subventionsmaßnahmen festhalten.
Die Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke (SPD), sagte der „WamS”: „Unser übergeordnetes Ziel bleiben gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland.“ Die Bürger bräuchten „eine echte Perspektive für sich und ihre Heimatregion“.