Es war eine Woche der großen Enttäuschungen. Kurz bevor Angela Merkel in die USA reiste, ließ die Bundesregierung einen ihrer wichtigsten Informanten hängen: Edward Snowden wird beim NSA-Untersuchungsausschuss nicht vorgeladen. Eine solche Aktion widerspreche wichtigen politischen Interessen Deutschlands, teilte die Bundesregierung mit. Erstaunlich, wie schnell in Vergessenheit gerät, dass durch Snowden überhaupt erst bekannt wurde, dass die NSA selbst Merkel ausspioniert hat. Ohne ihn würden alle Warnungen vor ausländischen Abhöraktionen weiter als Verschwörungstheorie abgetan.
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Noch viel größer die Enttäuschung bei Deutschlands wichtigstem Industriekonzern Siemens: Die Münchner zogen im Kampf um den französischen Wettbewerber den Kürzeren. Dabei geht es in der Sache längst nicht mehr nur um kluge Strategien. Es geht um die nächste Runde im großen Spiel des Fressens und gefressen Werdens. Hier bleibt Siemens zunächst Zuschauer. Bis zur nächsten Runde.
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Im Ukraine-Konflikt dagegen ist Deutschland seit vergangener Woche nicht mehr nur Zuschauer. Drei Bundeswehrsoldaten, die als Mitglieder des OSZE-Beobachterteams in das Land gereist waren, wurden von russischen Separatisten als Geiseln genommen. Russland wirft der Ukraine derweil vor, die letzte Hoffnung auf eine friedliche Lösung zu zerstören. In Worten ist der Krieg längst ausgebrochen.
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Nicht so bei Altkanzler Gerhard Schröder. Der flog - zusammen mit anderen Bundestagspolitikern - nach St. Petersburg, um mit Wladimir Putin seinen Geburtstag zu feiern. Das löste gewisse Verwirrung in der deutschen Politik aus und die Frage: War das klug? In jedem Fall war es Diplomatie der besonderen Art.
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Kurz vor der Europawahl erlebt die EU einen dramatischen Rechtsruck. In Großbritannien könnte die rechtspopulistische UKIP, die den sofortigen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union fordert, sogar die stärkste politische Kraft werden. Auch in den Niederlanden und Frankreich gewinnen die rechten Stimmenfänger hinzu. Eins ist daher jetzt schon klar: Die nächste Wahl wird die Union verändern. Nicht zum Guten, steht zu befürchten.
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Für die Angehörigen der Passagiere des Malaysia-Jets MH370 ist die Katastrophe derweil ein Schrecken ohne Ende. Sie werden möglicherweise niemals endgültig Gewissheit erlangen: Denn die Suche nach dem Wrack der verschwundenen Boeing ist mittlerweile so gut wie eingestellt.
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Auch für einige Fußballfans war die vergangene Woche eine bittere Enttäuschung: Bayern steckte mit 0:4 gegen Real Madrid eine krasse Niederlage ein, keine Frage. Aber vielleicht wäre das mal ein Moment gewesen, um kurz das Erreichte zu würdigen. Stattdessen haben es allzu viele wieder einmal vorher gewusst.
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Es gibt ja viele, die sich über die steigenden Häuserpreise in Deutschland ärgern. Der wirkliche Wahnsinn ist indes anderswo zu beobachten: Ein Osteuropäer hat in London eine Luxuswohnung für 170 Millionen Euro gekauft, ein Preis, für den andere ganze Unternehmen mit Maschinen und Firmengebäuden übernehmen. Fragt sich, woran man mittelfristig mehr Freude hat.
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Manche kaufen Oldtimer, andere gehen auf Weltreise. Die wohl merkwürdigste Konsequenz aus seiner Midlife-Crisis aber zog ein US-Professor. Er verlegte seinen Wohnsitz in einen Müllcontainer. Ziel des Projektes sei es, zu zeigen, wie das Leben für viele Menschen in Zukunft aussehen könnten. Aufmerksamkeit jedenfalls hat es ihm bereits beschert.
In diesem Sinne,
ein schönes Wochenende.
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Noch viel größer die Enttäuschung bei Deutschlands wichtigstem Industriekonzern Siemens: Die Münchner zogen im Kampf um den französischen Wettbewerber den Kürzeren. Dabei geht es in der Sache längst nicht mehr nur um kluge Strategien. Es geht um die nächste Runde im großen Spiel des Fressens und gefressen Werdens. Hier bleibt Siemens zunächst Zuschauer. Bis zur nächsten Runde.
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Im Ukraine-Konflikt dagegen ist Deutschland seit vergangener Woche nicht mehr nur Zuschauer. Drei Bundeswehrsoldaten, die als Mitglieder des OSZE-Beobachterteams in das Land gereist waren, wurden von russischen Separatisten als Geiseln genommen. Russland wirft der Ukraine derweil vor, die letzte Hoffnung auf eine friedliche Lösung zu zerstören. In Worten ist der Krieg längst ausgebrochen.
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Nicht so bei Altkanzler Gerhard Schröder. Der flog - zusammen mit anderen Bundestagspolitikern - nach St. Petersburg, um mit Wladimir Putin seinen Geburtstag zu feiern. Das löste gewisse Verwirrung in der deutschen Politik aus und die Frage: War das klug? In jedem Fall war es Diplomatie der besonderen Art.
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Kurz vor der Europawahl erlebt die EU einen dramatischen Rechtsruck. In Großbritannien könnte die rechtspopulistische UKIP, die den sofortigen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union fordert, sogar die stärkste politische Kraft werden. Auch in den Niederlanden und Frankreich gewinnen die rechten Stimmenfänger hinzu. Eins ist daher jetzt schon klar: Die nächste Wahl wird die Union verändern. Nicht zum Guten, steht zu befürchten.
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Für die Angehörigen der Passagiere des Malaysia-Jets MH370 ist die Katastrophe derweil ein Schrecken ohne Ende. Sie werden möglicherweise niemals endgültig Gewissheit erlangen: Denn die Suche nach dem Wrack der verschwundenen Boeing ist mittlerweile so gut wie eingestellt.
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Auch für einige Fußballfans war die vergangene Woche eine bittere Enttäuschung: Bayern steckte mit 0:4 gegen Real Madrid eine krasse Niederlage ein, keine Frage. Aber vielleicht wäre das mal ein Moment gewesen, um kurz das Erreichte zu würdigen. Stattdessen haben es allzu viele wieder einmal vorher gewusst.
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Es gibt ja viele, die sich über die steigenden Häuserpreise in Deutschland ärgern. Der wirkliche Wahnsinn ist indes anderswo zu beobachten: Ein Osteuropäer hat in London eine Luxuswohnung für 170 Millionen Euro gekauft, ein Preis, für den andere ganze Unternehmen mit Maschinen und Firmengebäuden übernehmen. Fragt sich, woran man mittelfristig mehr Freude hat.
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Manche kaufen Oldtimer, andere gehen auf Weltreise. Die wohl merkwürdigste Konsequenz aus seiner Midlife-Crisis aber zog ein US-Professor. Er verlegte seinen Wohnsitz in einen Müllcontainer. Ziel des Projektes sei es, zu zeigen, wie das Leben für viele Menschen in Zukunft aussehen könnten. Aufmerksamkeit jedenfalls hat es ihm bereits beschert.
In diesem Sinne,
ein schönes Wochenende.