Die allermeisten Menschen haben lieber frei als zu arbeiten. Komisch eigentlich. Denn die meisten Menschen haben mehr Glückserlebnisse, wenn sie arbeiten – und weniger, wenn sie Freizeit haben.
Das sagte Psychologe Mihály Csíkszentmihályi, einer der bekanntesten Glücksforscher der Welt, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Da gebe es einen „gewissen Widerspruch zwischen dem, was die Menschen fühlen, und dem, wie sie es nachher beurteilen“.
Offensichtlich gebe es etwas, was die Menschen an der Arbeit störe. „Wenn sie dort häufig Glücksgefühle haben, ihren Beruf aber trotzdem nicht mögen, dann liegt es nicht an der Tätigkeit, sondern am Drumherum. Es werden Stellen gestrichen, man wird schlecht bezahlt, der Chef ist grausam, die Mitarbeiter sind langweilig.“
Glückliche Chirurgen
Eine Berufsgruppe, die besonders viele Glücksmomente hat, sind Csíkszentmihályis Studien zufolge die Chirurgen. „Für sie ist operieren fast wie Heroin nehmen“, sagt der Glücksforscher. „Viele der von uns untersuchten Chirurgen nahmen kaum freie Tage. Wenn sie doch in den Urlaub gingen, weil die Ehefrau darauf bestand, wurden sie schon nach einigen Tagen rastlos und lang-weilten sich. Einzelne gingen freiwillig ohne Bezahlung im Urlaub arbeiten.“
Das liege daran, dass jede Operation für sie „wie ein Wettbewerb“ sei. „Der Einsatz ist hoch: Wenn man etwas falsch macht, ist der Patient geschädigt oder sogar tot." Und man bekomme nach jeder Operation sehr schnell Rückmeldung, ob sie erfolgreich war oder nicht.
"Es ist wie bei einem Wettrennen, da erfährt man ja auch sofort, ob man gewonnen oder verloren hat.“ Es geht also darum, schnell und oft Anerkennung zu bekommen."
Ähnliches hatte Denice Kronau, Chief Diversity Officer der Siemens AG, in einem HuffPost-Gastbeitrag geschrieben. "Können Sie mir ein Wort nennen, das mehr Kraft besitzt als ‚Danke'?", fragte sie im Zusammenhang mit Anerkennung im Job.
Stattdessen seien wir so darauf konzentriert, zur nächsten Aufgabe überzugehen, "dass wir gar nicht anerkennen, dass die vorangegangene erledigt wurde".
Das ist es wohl, was die Chirurgen ganz gut hinbekommen. Man kann aber auch als Arbeiter oder Putzfrau glücklich werden, sagt Csíkszentmihályi. „Es gibt Menschen, die haben Techniken entwickelt, die ihnen helfen, selbst die simpelsten Tätigkeiten zu genießen.“ Das gelinge ihnen, indem sie sich selbst Aufgabe stellten: „Kann ich das schneller, langsamer, präziser tun? Und auf einmal wird alles interessanter.“
Die Ursache, warum so viele Menschen unglücklich in ihrem Job sind, sind dem Forscher zufolge die falschen Kriterien bei der Suche: „Viele von uns nehmen den ersten Beruf, den sie sehen und bekommen, und bleiben dabei“, sagt Csíkszentmihályi. „Wir suchen ihn danach aus, wo man gut verdienen kann für relativ wenig Arbeit oder zu welcher Firma wir gut mit dem Bus hinkommen. Das sind die falschen Kriterien, wenn man mit seiner Arbeit glücklich werden will."
Stattdessen rät er zu einem Job, der Spaß macht: „Bei welcher Gelegenheit habt ihr schon damals gefühlt, dass ihr euer Bestes gebt, und gleichzeitig Energie daraus geschöpft? Und dann sucht euch einen Beruf, der solche Tätigkeiten bietet.“
Hauptsache: überhaupt ein Job
Andere Forscher haben unlängst belegt, dass die Hauptsache aber ist, überhaupt einen Job zu haben, ganz gleich welchen.
Von den Menschen ohne Arbeit fühlt sich nämlich nur ein Fünftel wohl. Wollte man sie für den dadurch erlittenen Zufriedenheitsverlust entschädigen, müsste man ihnen fast das Doppelte ihres alten, nun verlorenen Gehalts zahlen, vermuten Experten.
So schwer wiegt der Verlust an Ansehen, an sozialem Kontakt, an einem strukturierten Tag und an Sinnstiftung.
Das sagte Psychologe Mihály Csíkszentmihályi, einer der bekanntesten Glücksforscher der Welt, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Da gebe es einen „gewissen Widerspruch zwischen dem, was die Menschen fühlen, und dem, wie sie es nachher beurteilen“.
Offensichtlich gebe es etwas, was die Menschen an der Arbeit störe. „Wenn sie dort häufig Glücksgefühle haben, ihren Beruf aber trotzdem nicht mögen, dann liegt es nicht an der Tätigkeit, sondern am Drumherum. Es werden Stellen gestrichen, man wird schlecht bezahlt, der Chef ist grausam, die Mitarbeiter sind langweilig.“
Glückliche Chirurgen
Eine Berufsgruppe, die besonders viele Glücksmomente hat, sind Csíkszentmihályis Studien zufolge die Chirurgen. „Für sie ist operieren fast wie Heroin nehmen“, sagt der Glücksforscher. „Viele der von uns untersuchten Chirurgen nahmen kaum freie Tage. Wenn sie doch in den Urlaub gingen, weil die Ehefrau darauf bestand, wurden sie schon nach einigen Tagen rastlos und lang-weilten sich. Einzelne gingen freiwillig ohne Bezahlung im Urlaub arbeiten.“
Das liege daran, dass jede Operation für sie „wie ein Wettbewerb“ sei. „Der Einsatz ist hoch: Wenn man etwas falsch macht, ist der Patient geschädigt oder sogar tot." Und man bekomme nach jeder Operation sehr schnell Rückmeldung, ob sie erfolgreich war oder nicht.
"Es ist wie bei einem Wettrennen, da erfährt man ja auch sofort, ob man gewonnen oder verloren hat.“ Es geht also darum, schnell und oft Anerkennung zu bekommen."
Ähnliches hatte Denice Kronau, Chief Diversity Officer der Siemens AG, in einem HuffPost-Gastbeitrag geschrieben. "Können Sie mir ein Wort nennen, das mehr Kraft besitzt als ‚Danke'?", fragte sie im Zusammenhang mit Anerkennung im Job.
Stattdessen seien wir so darauf konzentriert, zur nächsten Aufgabe überzugehen, "dass wir gar nicht anerkennen, dass die vorangegangene erledigt wurde".
Das ist es wohl, was die Chirurgen ganz gut hinbekommen. Man kann aber auch als Arbeiter oder Putzfrau glücklich werden, sagt Csíkszentmihályi. „Es gibt Menschen, die haben Techniken entwickelt, die ihnen helfen, selbst die simpelsten Tätigkeiten zu genießen.“ Das gelinge ihnen, indem sie sich selbst Aufgabe stellten: „Kann ich das schneller, langsamer, präziser tun? Und auf einmal wird alles interessanter.“
Die Ursache, warum so viele Menschen unglücklich in ihrem Job sind, sind dem Forscher zufolge die falschen Kriterien bei der Suche: „Viele von uns nehmen den ersten Beruf, den sie sehen und bekommen, und bleiben dabei“, sagt Csíkszentmihályi. „Wir suchen ihn danach aus, wo man gut verdienen kann für relativ wenig Arbeit oder zu welcher Firma wir gut mit dem Bus hinkommen. Das sind die falschen Kriterien, wenn man mit seiner Arbeit glücklich werden will."
Stattdessen rät er zu einem Job, der Spaß macht: „Bei welcher Gelegenheit habt ihr schon damals gefühlt, dass ihr euer Bestes gebt, und gleichzeitig Energie daraus geschöpft? Und dann sucht euch einen Beruf, der solche Tätigkeiten bietet.“
Hauptsache: überhaupt ein Job
Andere Forscher haben unlängst belegt, dass die Hauptsache aber ist, überhaupt einen Job zu haben, ganz gleich welchen.
Von den Menschen ohne Arbeit fühlt sich nämlich nur ein Fünftel wohl. Wollte man sie für den dadurch erlittenen Zufriedenheitsverlust entschädigen, müsste man ihnen fast das Doppelte ihres alten, nun verlorenen Gehalts zahlen, vermuten Experten.
So schwer wiegt der Verlust an Ansehen, an sozialem Kontakt, an einem strukturierten Tag und an Sinnstiftung.
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