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So erkennen Sie, ob jemand lügt

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Es ist unmöglich, einen Lügner mit hundertprozentiger Gewissheit zu identifizieren. Trotzdem gibt es Hinweise und Fragestrategien, die wenigstens die Chancen darauf erhöhen.
Der amerikanische Jura-Professor Clark Freshman und die Kriminalrechtsexpertin Dr. Maria Hartwig haben der HuffPost einige davon verraten:

Stellen Sie dem angeblichen Lügner unerwartete Fragen

Diese Methode kann dann eingesetzt werden, wenn Sie denken, dass jemand etwas vertuschen will. Dahinter steht die Annahme, dass Lügner ihre Lügengeschichten vorbereiten, erklärt Hartwig.

Das funktioniert so: Nehmen wir an, dass zwei Kriminelle als Alibi vorgeben, zur Tatzeit gemeinsam Mittagessen gegessen zu haben. Die beiden würden wahrscheinlich die Details ihrer Geschichte aufeinander abstimmen, also in welchem Restaurant sie waren, was sie bestellt haben und so weiter.

Wenn man sie so getrennt verhören würde, könnte ihre Geschichte plausibel erscheinen. Hier kommt die oben genannte Strategie zum Zug: Man fragt beide getrennt, wo sich die Restaurant-Toilette befand. Denn dieses Detail haben sie bestimmt nicht miteinander abgesprochen und es könnte sie entlarven.

„Einfach fragen „Was hast du gestern gemacht?“ ist nicht genug. Man muss Fragen auf eine smarte Art und Weise stellen, dann könnten die Aussagen anders ausfallen“, sagt Hartwig.

Nutzen Sie, was Sie schon wissen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen

Diese Technik wurde von Hartwig und ihren Kollegen entwickelt und heißt auch „strategische Verwendung von Indizien“. Einfach gesagt basiert sie darauf, dass man Indizien dafür hat, dass jemand lügt, diese aber nicht Preis gibt.

Ein Beispiel: Sie fahren um die Mittagszeit am Büro ihres Ehemannes vorbei und sehen, wie er mit einer wunderschönen fremden Frau auf sein Auto zugeht. Die beiden lachen und wirken sehr vertraut, bemerken Sie aber nicht. Wenn Sie am Abend dann ihren Mann fragen, wie sein Tag war, könnte er antworten: „Oh, er war ganz normal, Ich war die meiste Zeit im Büro und habe mich mit einer alten Kollegin zum Lunch getroffen.“

Auf Grund dieser Informationen „würde ich keinen Verdacht schöpfen, weil die Person freimütig eine arglose Erklärung abgibt, ohne zu wissen, dass sie verdächtigt wurde“, erklärt Hartwig.

Wenn ihr Mann aber sagt: „Oh, ich war den ganzen Tag im Büro“ und sie erwidern: „Oh, das hört sich anstrengend an, hattest du keine Zeit fürs Mittagessen?“ und er darauf antwortete: „Nein, Ich saß die ganze Zeit hinter meinem Schreibtisch“, ist das viel verdächtiger.

Natürlich heißt das nicht, dass er eindeutig lügt oder Sie betrügt – es könnte ja sein, dass er einfach vergessen hat, die fremde Frau zu erwähnen. Aber vielleicht könnte es ein Hinweis darauf sein, dass er etwas verschleiern will.

Suchen Sie nach „Schwachstellen“

Obwohl es laut Freshman keine sicheren Indikatoren gibt, dass jemand lügt, gibt es doch „Schwachstellen“, die signalisieren, dass jemand emotional betroffen ist. Und dies könnte auf einen Betrug hinweisen.

Eine dieser Schwachstellen sind Mikroexpressionen. Das sind Gesichtsausdrücke, die während weniger als einer Sekunde zu sehen sind und bestimmte Gefühle verraten, die ein Mensch zu unterdrücken versucht.

Eine weitere Schwachstelle ist eine Veränderung im Verhalten. Freshman gibt aber zu bedenken, dass nicht nur Lügen die Ursache dafür sein können. Angst oder ein Gefühlschaos könnten Verhaltensänderungen auch erklären.

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