Es gibt immer wieder Dinge im Leben, die auf einmal da sind, obwohl sie kaum einer wirklich wollte. Die Rentenreform von Andrea Nahles ist so ein Fall.
Außer der Ministerin hat das milliardenschwere Projekt wenig Anhänger: Regierungsmitglieder sehen die Sache kritisch, Ökonomen sowieso und selbst die Wähler sind keineswegs alle begeistert.
Irgendwann wird man sich fragen, wie es dazu kommen konnte. Ein bisschen erinnert die Sache an die Hotelsteuer der FDP, die nicht nur viel Geld, sondern den Liberalen auch das Ansehen gekostet hat. Und dann will es keiner gewesen sein.
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Ganz anders manövriert sich unterdessen der gefallene TV-Engel Eva Hermann ins Abseits. Vergangene Woche erst bezeichnete sie die westlichen Medien als „Medienkartell", die „Medienwäsche nach dem Muster des ,bösen Russen und des guten Westens'" betrieben. Profis wie Maybrit Illner, Frank Plasberg, Günther Jauch und Claus Kleber würden „flächendeckende Propagandaversuche" unternehmen. Äh ja. Emotional ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland eben immer noch.
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An anderer Stelle dagegen bleiben die Deutschen gänzlich unemotional: Ungarn erlebt einen dramatischen Rechtsruck - und wir schauen einfach zu. Wo bleibt die bei Deutschland so beliebte Aufregungskultur? Wie können uns die Ereignisse in unserem Nachbarland so egal sein?
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Die Suche nach dem Geisterflieger von Malaysia Airlines geht derweil von vorne los. Alle heißen Spuren entpuppten sich wahlweise als Felsen, Wahl oder Hirngespinst.
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Ähnlich vergeblich sahen lange die Griechenland-Rettungsversuche aus. Nun wird das Land auf einmal mit Milliarden von privaten Investoren überschüttet. Das zeigt allerdings weniger, dass Griechenland über den Berg ist. Es zeigt vielmehr, wie sehr sich alle darauf verlassen, dass die EZB am Ende schon genug Geld in die Märkte pumpen wird, um die Sache zu richten. Leicht kann man in der Gemengelage übersehen, dass sich in allen Winkeln unserer Wirtschaft neue Risiken türmen.
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Der Umgang der Deutschen mit dem Spionageskandal war von Beginn an eine Farce. Kein Wunder, dass es mit dem Untersuchungsausschuss zum Thema so weitergeht. Kurz nach dem Start schmeißt der Chef hin. Und die Akteure können sich nicht einmal darauf einigen, den wichtigsten Zeugen zu hören, den Ex-CIA-Mitarbeiter Edward Snowden. Der Skandal ist allgegenwärtig. Aber den meisten dennoch herzlich egal.
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Die Deutschen und die digitale Welt - es ist eben ein schwieriges Thema. Ausgerechnet ein Deutscher hat nun eine Schwachstelle in die Verschlüsselungs-Software OpenSSL eingebaut. Die Schwachstelle, genannt "Heartbleed", gefährdet quasi jeden Internet-Nutzer, weil Hacker dadurch eigentlich geschützte Passwörter abgreifen können.
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Erfreulicher ging es derweil bei der Huffington Post zu. Schon wenige Monate nach unserem Start in Deutschland sind wir mit knapp 10 Millionen Visits auf dem 15. Platz der größten Nachrichtenseiten gelandet. Das ergaben die vor wenigen Tagen veröffentlichten Zahlen der IVW. Darauf haben wir nicht nur in der Redaktion angestoßen. Dafür möchten wir uns auch bei Ihnen recht herzlich bedanken.
In diesem Sinne, ein schönes Wochendende.
Außer der Ministerin hat das milliardenschwere Projekt wenig Anhänger: Regierungsmitglieder sehen die Sache kritisch, Ökonomen sowieso und selbst die Wähler sind keineswegs alle begeistert.
Irgendwann wird man sich fragen, wie es dazu kommen konnte. Ein bisschen erinnert die Sache an die Hotelsteuer der FDP, die nicht nur viel Geld, sondern den Liberalen auch das Ansehen gekostet hat. Und dann will es keiner gewesen sein.
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Ganz anders manövriert sich unterdessen der gefallene TV-Engel Eva Hermann ins Abseits. Vergangene Woche erst bezeichnete sie die westlichen Medien als „Medienkartell", die „Medienwäsche nach dem Muster des ,bösen Russen und des guten Westens'" betrieben. Profis wie Maybrit Illner, Frank Plasberg, Günther Jauch und Claus Kleber würden „flächendeckende Propagandaversuche" unternehmen. Äh ja. Emotional ist das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland eben immer noch.
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An anderer Stelle dagegen bleiben die Deutschen gänzlich unemotional: Ungarn erlebt einen dramatischen Rechtsruck - und wir schauen einfach zu. Wo bleibt die bei Deutschland so beliebte Aufregungskultur? Wie können uns die Ereignisse in unserem Nachbarland so egal sein?
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Die Suche nach dem Geisterflieger von Malaysia Airlines geht derweil von vorne los. Alle heißen Spuren entpuppten sich wahlweise als Felsen, Wahl oder Hirngespinst.
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Ähnlich vergeblich sahen lange die Griechenland-Rettungsversuche aus. Nun wird das Land auf einmal mit Milliarden von privaten Investoren überschüttet. Das zeigt allerdings weniger, dass Griechenland über den Berg ist. Es zeigt vielmehr, wie sehr sich alle darauf verlassen, dass die EZB am Ende schon genug Geld in die Märkte pumpen wird, um die Sache zu richten. Leicht kann man in der Gemengelage übersehen, dass sich in allen Winkeln unserer Wirtschaft neue Risiken türmen.
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Der Umgang der Deutschen mit dem Spionageskandal war von Beginn an eine Farce. Kein Wunder, dass es mit dem Untersuchungsausschuss zum Thema so weitergeht. Kurz nach dem Start schmeißt der Chef hin. Und die Akteure können sich nicht einmal darauf einigen, den wichtigsten Zeugen zu hören, den Ex-CIA-Mitarbeiter Edward Snowden. Der Skandal ist allgegenwärtig. Aber den meisten dennoch herzlich egal.
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Die Deutschen und die digitale Welt - es ist eben ein schwieriges Thema. Ausgerechnet ein Deutscher hat nun eine Schwachstelle in die Verschlüsselungs-Software OpenSSL eingebaut. Die Schwachstelle, genannt "Heartbleed", gefährdet quasi jeden Internet-Nutzer, weil Hacker dadurch eigentlich geschützte Passwörter abgreifen können.
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Erfreulicher ging es derweil bei der Huffington Post zu. Schon wenige Monate nach unserem Start in Deutschland sind wir mit knapp 10 Millionen Visits auf dem 15. Platz der größten Nachrichtenseiten gelandet. Das ergaben die vor wenigen Tagen veröffentlichten Zahlen der IVW. Darauf haben wir nicht nur in der Redaktion angestoßen. Dafür möchten wir uns auch bei Ihnen recht herzlich bedanken.
In diesem Sinne, ein schönes Wochendende.