Welche deutschen Händler geraten durch Online-Riesen wie Amazon oder Zalando besonders in Gefahr? Die Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner (W&P) hat in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Facit Research genau solch eine Liste vorgelegt. Diese zehn Unternehmen seien am "bedrohtesten":
Schnell war in den Medien von einer "Abschussliste" oder einer "roten Liste" des Einzelhandels die Rede. Die Studienmacher selbst sprechen auch von "online victims", also Onlineopfern. Ludwig Veltmann vom Mittelstandsverbund geht hart ins Gericht mit den Studienmachern. "Ich finde es unverantwortlich, mit einem zweifelhaft ermittelten Negativ-Indikator ('Bedrohungsgrad') Handelsunternehmen zu diffamieren", sagte Veltmann der "Wirtschaftswoche".
Veltmann kritisierte, dass das Ranking nur auf Kundenäußerungen basiere und nicht auf wirtschaftlichen Zahlen. Er befürchtet negative Folgen für die "bedrohtesten" Unternehmen, die "geschäftsschädigend bis gar existenzbedrohend" sein könnten. Banken oder Lieferanten könnten nachteilig reagieren.
"Kundenrückmeldungen können nicht wegdiskutiert werden"
Die Unternehmensberatung W&P hält dagegen. "Intensive Bedrohung muss nicht zwingend einer gegenwärtig erfolgreichen Position widersprechen“, sagt Johannes Berentzen, Initiator der Studie. Und Studienautor Timo Renz ergänzt in einem Gespräch mit der "Wirtschaftswoche", dass die Konsumentenrückmeldungen "nun einmal zur Kenntnis genommen werden müssen und nicht wegdiskutiert werden können".
Ein Punkt ist der Unternehmensberatung besonders wichtig. Keineswegs habe man mit der Studie "Category Killer - Der stationäre Handel unter Zugzwang" den Tod des Einzelhandels beschreiben wollen. Dies habe man schließlich auch in der Studie deutlich gemacht. Dort heißt es: "Es ist ein Mythos und letztendlich nichts anderes als populistisches Gerede, wenn das uralte Gewerbe, der stationäre Einzelhandel, für tot erklärt wird. Erst recht, solange viele Online-Händler bisher den Beweis schuldig geblieben sind, langfristig und nachhaltig Gewinne zu erzielen".
W&P hat für die Studie übrigens auch 8000 Kunden nach jenen Unternehmen gefragt, die sie in den Kategorien Kundenloyalität, Image und Leistung am besten bewerten. Unten finden Sie die zehn besten Unternehmen aus Kundensicht (darunter ist auch ein Unternehmen, das zu den vom Online-Handel "bedrohtesten" gehört):
Ein weiteres interessantes Ergebnis der W&P-Studie ist, dass Amazon nur ganz knapp bei den Top-Händlern vorn liegt. Dies sei auf die "relativen schlechten Imagewerte des Online-Primus (Platz 46) zurückzuführen". "Die schlechte Presse im vergangenen Jahr ging nicht spurlos an der Kundenwahrnehmung vorbei", bilanziert die Unternehmensberatung.
Zur Erinnerung: Die Gewerkschaft Verdi zofft sich - gefühlt sei Ewigkeiten - mit Amazon. Es geht darum, dass die Amazon-Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt und wehrt sich gegen Gespräche mit der Gewerkschaft. Mitarbeiter hatten an mehreren Standorten gestreikt, unter anderem mitten im Weihnachtsgeschäft.
Schnell war in den Medien von einer "Abschussliste" oder einer "roten Liste" des Einzelhandels die Rede. Die Studienmacher selbst sprechen auch von "online victims", also Onlineopfern. Ludwig Veltmann vom Mittelstandsverbund geht hart ins Gericht mit den Studienmachern. "Ich finde es unverantwortlich, mit einem zweifelhaft ermittelten Negativ-Indikator ('Bedrohungsgrad') Handelsunternehmen zu diffamieren", sagte Veltmann der "Wirtschaftswoche".
Veltmann kritisierte, dass das Ranking nur auf Kundenäußerungen basiere und nicht auf wirtschaftlichen Zahlen. Er befürchtet negative Folgen für die "bedrohtesten" Unternehmen, die "geschäftsschädigend bis gar existenzbedrohend" sein könnten. Banken oder Lieferanten könnten nachteilig reagieren.
"Kundenrückmeldungen können nicht wegdiskutiert werden"
Die Unternehmensberatung W&P hält dagegen. "Intensive Bedrohung muss nicht zwingend einer gegenwärtig erfolgreichen Position widersprechen“, sagt Johannes Berentzen, Initiator der Studie. Und Studienautor Timo Renz ergänzt in einem Gespräch mit der "Wirtschaftswoche", dass die Konsumentenrückmeldungen "nun einmal zur Kenntnis genommen werden müssen und nicht wegdiskutiert werden können".
Ein Punkt ist der Unternehmensberatung besonders wichtig. Keineswegs habe man mit der Studie "Category Killer - Der stationäre Handel unter Zugzwang" den Tod des Einzelhandels beschreiben wollen. Dies habe man schließlich auch in der Studie deutlich gemacht. Dort heißt es: "Es ist ein Mythos und letztendlich nichts anderes als populistisches Gerede, wenn das uralte Gewerbe, der stationäre Einzelhandel, für tot erklärt wird. Erst recht, solange viele Online-Händler bisher den Beweis schuldig geblieben sind, langfristig und nachhaltig Gewinne zu erzielen".
W&P hat für die Studie übrigens auch 8000 Kunden nach jenen Unternehmen gefragt, die sie in den Kategorien Kundenloyalität, Image und Leistung am besten bewerten. Unten finden Sie die zehn besten Unternehmen aus Kundensicht (darunter ist auch ein Unternehmen, das zu den vom Online-Handel "bedrohtesten" gehört):
Ein weiteres interessantes Ergebnis der W&P-Studie ist, dass Amazon nur ganz knapp bei den Top-Händlern vorn liegt. Dies sei auf die "relativen schlechten Imagewerte des Online-Primus (Platz 46) zurückzuführen". "Die schlechte Presse im vergangenen Jahr ging nicht spurlos an der Kundenwahrnehmung vorbei", bilanziert die Unternehmensberatung.
Zur Erinnerung: Die Gewerkschaft Verdi zofft sich - gefühlt sei Ewigkeiten - mit Amazon. Es geht darum, dass die Amazon-Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt und wehrt sich gegen Gespräche mit der Gewerkschaft. Mitarbeiter hatten an mehreren Standorten gestreikt, unter anderem mitten im Weihnachtsgeschäft.
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