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Sechs Dinge, die Teenager über ihren Körper lernen müssen (aber selten erfahren)

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Wenn ein einfacher Schokoriegel mit blanker Haut beworben werden muss. Wenn das Fernsehen ohnehin eine einzige Fleischbeschau ist. Und wenn man sich in der Stadt kaum einen Meter bewegen kann, ohne dass einem ein unbekleidetes Körperteil unter die Nase gerieben wird, dann muss auch der letzte Zweifler feststellen: Der Mensch hat sich selbst zum Objekt gemacht. Seit der Erfindung der Kleidung vor rund 170.000 Jahren waren wir vielleicht nie mit so viel Nacktheit konfrontiert wie heute. Und dabei wissen wir kaum mehr über unsere Körper als in all den Jahrhunderten zuvor.

Das gilt vor allem für Heranwachsende, für die Selbsterfahrung und Körperkenntnis essentiell sind. Insbesondere ab dem 9. bis 12. Lebensjahr bilden sich hier Grundlagen, die die jungen Menschen verändern, ihre Persönlichkeit entscheidend beeinflussen und sie zu Mann und Frau werden lassen.

Genau hier lassen wir die jungen Menschen allerdings in der Regel völlig allein. Wir, das sind auch die Helikopter-Eltern, die sich nicht zu schade sind, Lehrern hinterher zu telefonieren, Einspruch gegen Benotungen ein zu legen oder sogar beim Einrichten des Arbeitsplatzes zu helfen. Doch das Gespräch mit unseren Kindern gehen wir nicht ein. Wir vermeiden persönliche Unterhaltungen. Und auch über Sex können wir nicht mit ihnen reden, obwohl wir selbst aus eigener Erfahrung genau wissen, wie unangenehm es ist, wenn Eltern sich an dieses Thema nicht heranwagen.

Die Folge davon ist ein gestörtes, weil nicht erklärtes Sexualverhalten, Hemmungen im offenen Umgang mit dem anderen Geschlecht, mangelndes Wissen über und damit auch mangelnder Respekt vor der eigenen Sexualität. Und am Ende womöglich sogar eine ungewollte Schwangerschaft.

Dabei kann es etwas Großartiges sein, über den eigenen Körper, seine Funktionen und Aufgaben, und seine Sexualität zu sprechen. Ein solches Gespräch lässt sich wunderbar mit dem Erörtern der eigenen Persönlichkeit verbinden. Was bin ich für ein Mensch? Bin ich eher schüchtern oder neugierig? Neige ich eher dazu, mir Sorgen zu machen oder lebe ich in den Tag hinein?

Die sechs wichtigsten Dinge, die Teenagern über ihren Körper wissen sollten:

1. Unser Körper ist ein Wunder, vor allem in Bezug auf Fortpflanzung und Sexualität: Jeden Monat leistet der weibliche Organismus sich den Luxus und stellt das volle Programm zur Verfügung, durch das neues Leben entstehen könnte; er bereitet alles vor, stellt Nährstoffe und Vitamine zur Verfügung und lässt es dann, wenn - wie meistens - kein Kind entsteht, als Blutung und damit Zeichen des Überflusses aus dem Körper fließen.

2. Von Beginn an stehen alle Zeichen auf Produktion: Frauen haben schon mit der Geburt ihren ganzen Vorrat an Eizellen und Männer bilden ab der Pubertät täglich durchschnittlich 100 Millionen Spermien.

3. Der 28-Tage-Zyklus ist ein Mythos! Es ist viel „normaler" eine gewisse Schwankungsbreite in der Zykluslänge zu haben.

4. Damit ist auch klar, dass der Eisprung NICHT immer am 14. Tag stattfinden kann. Das heißt, das fruchtbare Fenster variiert sehr stark!

5. Sekrete wie Sperma und Zervixschleim/Weißfluss sind nichts Schmutziges oder Ekliges. Sondern die Grundlage unseres Lebens. Ohne sie gäbe es uns Menschen gar nicht.

6. Die körperlichen Veränderungen bei Mädchen und Jungen beginnen schon ungefähr 2-3 Jahre vor dem ersten Samenerguss / der ersten Regel und sind oft nicht gleichmäßig verteilt. Es ist also möglich, dass die Brustknospen unterschiedlich schnell wachsen oder die Hoden der Jungen eine unterschiedliche Größe haben. Aber all das ist ganz normal.



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