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Ebola-Epidemie weitet sich in Westafrika aus

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CONAKRY - Nach dem Ebola-Ausbruch im westafrikanischen Guinea ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Bis Montag seien 78 Menschen in dem Land an der Seuche gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zudem gebe es 122 Verdachtsfälle. Die meisten stammen aus dem Südosten. Aber auch in der Hauptstadt Conakry sind nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen" acht Fälle bestätigt. Eine solche Verbreitung habe die Hilfsorganisation bisher noch nicht erlebt, hieß es.

"Ärzte ohne Grenzen war bei fast allen Ebola-Epidemien der vergangenen Jahre im Einsatz, aber diese waren jeweils örtlich sehr begrenzt und betrafen eher abgelegene Orte", sagte Mariano Lugli, Koordinator des Ärzte ohne Grenzen-Projektes in Conakry. "Dass die jetzigen Fälle so weit über das Land verstreut sind, erschwert die Bemühungen, die Epidemie einzudämmen."

"Neun von zehn Infizierten sterben"

Auch das südliche Nachbarland Liberia ist betroffen. Fünf Menschen starben bereits in der vergangenen Woche an den Symptomen, vor allem in Regionen, die direkt an Guinea grenzen. Zudem gibt es mehrere Verdachtsfälle. Tests in Frankreich hätten ergeben, dass mindestens zwei der Patienten Ebola hatten, so die Behörden in Monrovia.

"Ärzte ohne Grenzen" will seine Teams in der Region weiter verstärken. Bis Ende der Woche sollen etwa 60 Mitarbeiter vor Ort sein, die Erfahrung bei der Bekämpfung von hämorrhagischem Fieber haben. Außerdem wurden bereits mehr als 40 Tonnen Ausrüstung per Flugzeug nach Guinea geschickt. "In Guinea haben wir es mit dem "Zaire-Stamm" des Ebola-Virus zu tun. Dabei handelt es sich um den aggressivsten und tödlichsten: Neun von zehn Infizierten sterben", betonte Michel Van Herp, ein Epidemiologe der Organisation.

Der Senegal hatte bereits am Samstag seine Landgrenzen zu Guinea geschlossen, aus Angst, dass sich das Virus ausbreiten könnte. Ebola ist eine der gefährlichsten Krankheiten weltweit. Sie ist hoch ansteckend und verursacht hohes Fieber und innere Blutungen. Bisher gibt es weder eine Impfung noch eine Therapie.

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