BERLIN - Die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens BER könnte sich laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag) weiter verzögern. Das Blatt zitiert einen hochrangigen Mitarbeiter der Flughafengesellschaft. Eine Inbetriebnahme für das Jahr 2016 sei "akut gefährdet", habe er an mehrere Aufsichtsräte geschrieben.
In dem Brief kritisiere der Leiter des Real Estate Managements am Flughafen eine fehlende klare Planung. BER-Sprecher Lars Wagner sagte auf Anfrage, dass sich die Flughafengesellschaft grundsätzlich nicht zu internen Organisations- und Personalangelegenheiten äußere: "Die zügige, sichere und verlässliche Inbetriebnahme des Flughafens steht im Zentrum unseres Handelns."
Eigentlich hätte die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafen schon im Juni 2012 stattfinden sollen. Dieser Zeitplan war jedoch nach Ansicht seines Architekten Hans-Joachim Paap schon frühzeitig zum Scheitern verurteilt.
Kurz vor dem Termin seien die Notstromversorgung und die Parkhäuser noch nicht von Gutachtern abgenommen gewesen, sagte Hans-Joachim Paap am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Zudem habe eine Datenverbindung zur Feuerwehr gefehlt. Eine Inbetriebnahme im Juni 2012 wäre so oder so schiefgegangen: "Wir hätten ihn aufgemacht und gleich wieder zugemacht", schilderte der 53-Jährige die Lage.
Schuldfrage bis heute ungeklärt
Paap aus dem Büro von Gerkan, Marg und Partner (GMP) hatte den neuen Flughafen in Schönefeld federführend entworfen. Nach der Terminabsage im Mai 2012 setzten die Betreiber die Gerkan-Architekten vor die Tür. Der neue Flughafenchef Hartmut Mehdorn holte Paap ein Jahr später jedoch als Berater zurück.
Die Flughafengesellschaft hatte die Eröffnung 2012 erst dreieinhalb Wochen vor dem geplanten Datum abgesagt. Sie gab vor allem der Planungsgemeinschaft BBI, an der GMP beteiligt war, die Schuld dafür und verklagte die Architekten. Paap bestritt im Ausschuss entscheidende Planungsfehler seines Büros. Er nannte die "kleinteilige Auftragsvergabe" und zahlreiche Planungsänderungen als Hauptgründe für die jahrelangen Verzögerungen an dem Bau, der bis heute nicht vollendet ist.
Stillstand durch "mangelnde Kooperationsbereitschaft" der Betreiber
"Die Hauptverantwortung für das Desaster liegt bei der Flughafengesellschaft", meinte der Architekt. Der Betreiber habe in wichtigen Fragen "mangelnde Kooperationsbereitschaft" gezeigt. Das habe mehrmals zu monatelangem Stillstand auf der Baustelle geführt. Über die letzten Tage und Stunden vor der Terminabsage im Mai 2012 berichtete Paap sichtlich aufgewühlt. Stockend und einige Tränen trocknend sagte er: "Ich habe die Verantwortung übernommen, ich hatte den Mut, es auszusprechen." Andere wie der damalige Chefplaner Manfred Körtgen hätten diese Verantwortung nicht übernehmen wollen.
In dem Brief kritisiere der Leiter des Real Estate Managements am Flughafen eine fehlende klare Planung. BER-Sprecher Lars Wagner sagte auf Anfrage, dass sich die Flughafengesellschaft grundsätzlich nicht zu internen Organisations- und Personalangelegenheiten äußere: "Die zügige, sichere und verlässliche Inbetriebnahme des Flughafens steht im Zentrum unseres Handelns."
Eigentlich hätte die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafen schon im Juni 2012 stattfinden sollen. Dieser Zeitplan war jedoch nach Ansicht seines Architekten Hans-Joachim Paap schon frühzeitig zum Scheitern verurteilt.
Kurz vor dem Termin seien die Notstromversorgung und die Parkhäuser noch nicht von Gutachtern abgenommen gewesen, sagte Hans-Joachim Paap am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Zudem habe eine Datenverbindung zur Feuerwehr gefehlt. Eine Inbetriebnahme im Juni 2012 wäre so oder so schiefgegangen: "Wir hätten ihn aufgemacht und gleich wieder zugemacht", schilderte der 53-Jährige die Lage.
Schuldfrage bis heute ungeklärt
Paap aus dem Büro von Gerkan, Marg und Partner (GMP) hatte den neuen Flughafen in Schönefeld federführend entworfen. Nach der Terminabsage im Mai 2012 setzten die Betreiber die Gerkan-Architekten vor die Tür. Der neue Flughafenchef Hartmut Mehdorn holte Paap ein Jahr später jedoch als Berater zurück.
Die Flughafengesellschaft hatte die Eröffnung 2012 erst dreieinhalb Wochen vor dem geplanten Datum abgesagt. Sie gab vor allem der Planungsgemeinschaft BBI, an der GMP beteiligt war, die Schuld dafür und verklagte die Architekten. Paap bestritt im Ausschuss entscheidende Planungsfehler seines Büros. Er nannte die "kleinteilige Auftragsvergabe" und zahlreiche Planungsänderungen als Hauptgründe für die jahrelangen Verzögerungen an dem Bau, der bis heute nicht vollendet ist.
Stillstand durch "mangelnde Kooperationsbereitschaft" der Betreiber
"Die Hauptverantwortung für das Desaster liegt bei der Flughafengesellschaft", meinte der Architekt. Der Betreiber habe in wichtigen Fragen "mangelnde Kooperationsbereitschaft" gezeigt. Das habe mehrmals zu monatelangem Stillstand auf der Baustelle geführt. Über die letzten Tage und Stunden vor der Terminabsage im Mai 2012 berichtete Paap sichtlich aufgewühlt. Stockend und einige Tränen trocknend sagte er: "Ich habe die Verantwortung übernommen, ich hatte den Mut, es auszusprechen." Andere wie der damalige Chefplaner Manfred Körtgen hätten diese Verantwortung nicht übernehmen wollen.
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