„Wohnst du noch oder lebst du schon?" Dieser Werbespruch hat Ikea zu einem weltbekannten Möbelgiganten gemacht. Gut möglich, dass sich der schwedische Konzern bald mit einem neuen Slogan schmücken darf. Frei nach Harald Schmidt: „Schraubst du noch - oder schläfst du schon?"
Denn zusammen mit dem US-Hotelanbieter Marriot will Ikea ins Hotelgeschäft vordringen. Die beiden Unternehmen starten in Kürze die Billig-Hotelkette Moxy. Und die Aussicht, dass das Gemeinschaftsprojekt die gesamte Hotelbranche revolutionieren wird, könnte kaum besser sein. Die Huffington Post erklärt die 7 wichtigsten Fakten über das Ikea-Hotel.
Mit der neuen Billig-Hotelkette wollen zwei Großkonzerne ein neues Feld besetzen. Marriot als sechstgrößter Hotelkonzern der Welt hält den Hotelbetrieb am Laufen, wickelt alle Geschäfte ab. Und Ikea... liefert das Inventar? Weit gefehlt.
Mit dem Mobiliar der Hotels hat das Möbelimperium wenig zu schaffen. Die Schweden greifen neuerdings auf einem zusätzlichen Geschäftsfeld an: Immobilien.
Dazu hat Ikea die neue Immobilienfirma Inter Hospitality gegründet, die der skandinavische Hotelbetreiber Nordic Hospitality managt. Für das neue Hotelprojekt kauft Ikea gewissermaßen die Infrastruktur zusammen. Marriot erledigt den Rest. Den Schwerpunkt wollen die Schweden nach Auskunft von Peter Andrews, dem Unternehmenschef von Inter Hospitality, zunächst auf den Erwerb geeigneter Baugrundstücke legen, schreibt die FAZ.
In den nächsten zehn Jahren sind in ganz Europa 150 Hotels geplant. Anfang 2015 soll auch das erste in Deutschland seine Pforten öffnen.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Das werden sich auch die Verhandlungspartner gedacht haben, die den schwedisch-amerikanischen Deal eingefädelt und das Tandem Ikea/Marriott auf Low-Budget-Kurs getrimmt haben. Denn die Voraussetzungen für Hotels wie Moxy sind besser denn je.
Der Markt boomt: Die vier Marktführer Ibis, B&B, Motel One und Holiday haben ihren Marktanteil nach Berechnungen des Düsseldorfer „Handelsblatts" in den vergangenen beiden Jahren um 30 Prozent ausgebaut. Ihre Umsätze betrugen 2013 zusammen 1,9 Milliarden Euro. Die wohl am stärksten aufstrebende Marke Motel One etwa hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 18 Prozent Umsatzplus und 70 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erzielt.
Die Kooperation von Ikea und Marriott darf also als gezielter Angriff auf die deutschen Platzhirsche gewertet werden.
(Foto: Marriot/Ikea)
Das erste Ikea-Hotel soll im September in Italien eröffnen. Am Mailänder Flughafen Malpensa ist ein Prototyp mit 162 Zimmern vorgesehen. Anfang 2015 soll die Billig-Hotelkette dann auch in Deutschland marktreif sein. Marriot-Finanzvorstand Satya Anand kündigte gegenüber dem „Handelsblatt" erste Standorte in München, Frankfurt und Berlin an.
Am Münchner Airport sei für das nächste Frühjahr ein Haus mit 317 Zimmern geplant, am Berliner Ostbahnhof ein Hotel mit 190 Betten vorgesehen, sagte Anand. Weitere 305 Übernachtungsmöglichkeiten sollen am Frankfurter Flughafen hinzukommen.
Und sogar den Berliner Hauptstadtflughafen hat die Hotelkette bereits für sich als Ziel auserkoren - sofern er denn in absehbarer Zeit in Betrieb genommen wird. Laut Anand sind für Herbst 2015 am BER 229 Zimmer vorgesehen. Zusätzliche Expansion im Erfolgsfall garantiert.
Das Angebot von Moxy zielt auf eine junge, preisbewusste Kundschaft mit Reiseerfahrung und einer Affinität für neue Technologien ab. Das hat Marriott-Chef Arne Sorenson erst Anfang März noch einmal betont, als er die Geschäftsidee bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentierte. Finanzboss Anand hat jetzt konkrete Zahlen genannt, die die Hotelkette für Übernachtungen in Rechnung stellt. „70 Euro werden wir an schwächeren Standorten verlangen, in stärkeren Lagen können es dann auch mal 85 bis 90 sein", sagte er dem „Handelsblatt".
(Foto: Marriot/Ikea)
Noch einmal zur Erinnerung: Ikea bestimmt die Immobilie, nicht die Inneneinrichtung. Für die ist im Moxy ein eigener Stil vorgesehen. Das Einrichtungskonzept ist laut Marriott-Chef Sorenson über zwei Jahre hinweg ausgetüftelt worden. Wie genau die Hotels aussehen soll, das stellt Marriott selbst auf der hoteleigenen Homepage vor. Die Planskizzen lesen sich ungefähr so: große, offen gehaltene Lobby mit zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten für Hotelgäste - alles mit frei zugänglichem W-Lan. Die Gastronomie-Bereiche bekommen einen Industrie-Look verpasst.
(Foto: Marriot/Ikea)
Die Zimmer, so verkündete es Marriott-Chef Sorenson, seien in zeitgemäßem Design samt beruhigender Farben gehalten. In der Ausstattung inbegriffen sind große Flachbildfernseher sowie USB-Schnittstellen. Für die Bäder ist ein "gehobenes Niveau" geplant.
Denn zusammen mit dem US-Hotelanbieter Marriot will Ikea ins Hotelgeschäft vordringen. Die beiden Unternehmen starten in Kürze die Billig-Hotelkette Moxy. Und die Aussicht, dass das Gemeinschaftsprojekt die gesamte Hotelbranche revolutionieren wird, könnte kaum besser sein. Die Huffington Post erklärt die 7 wichtigsten Fakten über das Ikea-Hotel.
1. Mit wem Ikea die Moxy-Hotels an den Start bringt
Mit der neuen Billig-Hotelkette wollen zwei Großkonzerne ein neues Feld besetzen. Marriot als sechstgrößter Hotelkonzern der Welt hält den Hotelbetrieb am Laufen, wickelt alle Geschäfte ab. Und Ikea... liefert das Inventar? Weit gefehlt.
2. Welche Rolle Ikea spielt
Mit dem Mobiliar der Hotels hat das Möbelimperium wenig zu schaffen. Die Schweden greifen neuerdings auf einem zusätzlichen Geschäftsfeld an: Immobilien.
Dazu hat Ikea die neue Immobilienfirma Inter Hospitality gegründet, die der skandinavische Hotelbetreiber Nordic Hospitality managt. Für das neue Hotelprojekt kauft Ikea gewissermaßen die Infrastruktur zusammen. Marriot erledigt den Rest. Den Schwerpunkt wollen die Schweden nach Auskunft von Peter Andrews, dem Unternehmenschef von Inter Hospitality, zunächst auf den Erwerb geeigneter Baugrundstücke legen, schreibt die FAZ.
3. Wie viele Ikea-Hotels es geben wird
In den nächsten zehn Jahren sind in ganz Europa 150 Hotels geplant. Anfang 2015 soll auch das erste in Deutschland seine Pforten öffnen.
4. Weshalb Ikea überhaupt Hotels eröffnet
Wenn nicht jetzt, wann dann? Das werden sich auch die Verhandlungspartner gedacht haben, die den schwedisch-amerikanischen Deal eingefädelt und das Tandem Ikea/Marriott auf Low-Budget-Kurs getrimmt haben. Denn die Voraussetzungen für Hotels wie Moxy sind besser denn je.
Der Markt boomt: Die vier Marktführer Ibis, B&B, Motel One und Holiday haben ihren Marktanteil nach Berechnungen des Düsseldorfer „Handelsblatts" in den vergangenen beiden Jahren um 30 Prozent ausgebaut. Ihre Umsätze betrugen 2013 zusammen 1,9 Milliarden Euro. Die wohl am stärksten aufstrebende Marke Motel One etwa hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 18 Prozent Umsatzplus und 70 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erzielt.
Die Kooperation von Ikea und Marriott darf also als gezielter Angriff auf die deutschen Platzhirsche gewertet werden.
(Foto: Marriot/Ikea)
5. In welchen Städten Moxy als erstes an den Start geht
Das erste Ikea-Hotel soll im September in Italien eröffnen. Am Mailänder Flughafen Malpensa ist ein Prototyp mit 162 Zimmern vorgesehen. Anfang 2015 soll die Billig-Hotelkette dann auch in Deutschland marktreif sein. Marriot-Finanzvorstand Satya Anand kündigte gegenüber dem „Handelsblatt" erste Standorte in München, Frankfurt und Berlin an.
Am Münchner Airport sei für das nächste Frühjahr ein Haus mit 317 Zimmern geplant, am Berliner Ostbahnhof ein Hotel mit 190 Betten vorgesehen, sagte Anand. Weitere 305 Übernachtungsmöglichkeiten sollen am Frankfurter Flughafen hinzukommen.
Und sogar den Berliner Hauptstadtflughafen hat die Hotelkette bereits für sich als Ziel auserkoren - sofern er denn in absehbarer Zeit in Betrieb genommen wird. Laut Anand sind für Herbst 2015 am BER 229 Zimmer vorgesehen. Zusätzliche Expansion im Erfolgsfall garantiert.
6. Wie viel eine Nacht im Ikea-Hotel kostet
Das Angebot von Moxy zielt auf eine junge, preisbewusste Kundschaft mit Reiseerfahrung und einer Affinität für neue Technologien ab. Das hat Marriott-Chef Arne Sorenson erst Anfang März noch einmal betont, als er die Geschäftsidee bei einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentierte. Finanzboss Anand hat jetzt konkrete Zahlen genannt, die die Hotelkette für Übernachtungen in Rechnung stellt. „70 Euro werden wir an schwächeren Standorten verlangen, in stärkeren Lagen können es dann auch mal 85 bis 90 sein", sagte er dem „Handelsblatt".
(Foto: Marriot/Ikea)
7. Wie die Moxy-Hotels aussehen
Noch einmal zur Erinnerung: Ikea bestimmt die Immobilie, nicht die Inneneinrichtung. Für die ist im Moxy ein eigener Stil vorgesehen. Das Einrichtungskonzept ist laut Marriott-Chef Sorenson über zwei Jahre hinweg ausgetüftelt worden. Wie genau die Hotels aussehen soll, das stellt Marriott selbst auf der hoteleigenen Homepage vor. Die Planskizzen lesen sich ungefähr so: große, offen gehaltene Lobby mit zahlreichen Arbeitsmöglichkeiten für Hotelgäste - alles mit frei zugänglichem W-Lan. Die Gastronomie-Bereiche bekommen einen Industrie-Look verpasst.
(Foto: Marriot/Ikea)
Die Zimmer, so verkündete es Marriott-Chef Sorenson, seien in zeitgemäßem Design samt beruhigender Farben gehalten. In der Ausstattung inbegriffen sind große Flachbildfernseher sowie USB-Schnittstellen. Für die Bäder ist ein "gehobenes Niveau" geplant.
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