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Besser leben im Alter: Japan macht es vor

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Japan gewinnt das graue Rennen. Heute ist jeder fünfte Mensch in Japan 65 oder älter. Und 2035 wird es wahrscheinlich jeder dritte sein. In Deutschland wird die Zahl der Senioren bis dahin fast ebenso hoch sein. Wir können schon jetzt von den Japanern lernen, denn sie haben einige Innovationen für das Leben im Alter geschaffen.

1. Mit gemeinschaftlicher Zeit bezahlen

Wenn sie erwachsen sind, ziehen Kinder zuhause aus. Oft wohnen sie weit weg von ihrer Heimatstadt. Wer kümmert sich dann um alternde Angehörige? In Japan gibt es ein Ticket-System, das alten Menschen Hilfe im Alltag bietet - durch den Austausch von Zeit-Guthaben. Menschen spenden ihre Zeit, indem sie einem Senioren helfen und bekommen als Bezahlung Tickets zurück, mit denen dann andere Dienste gekauft werden können.

Jeder kann sich diese Tickets verdienen – ein Rentner, der einem anderen Rentner hilft. Jemand jüngeres, der einem älteren Menschen in der Gemeinschaft zur Seite steht. Mit den Tickets bezahlt man zum Beispiel den Fahrdienst zu einem Arzttermin oder den Lebensmittel-Einkauf.

Erwachsene Kinder, die in eine andere Stadt gezogen sind, können Tickets verdienen, in dem sie einem Rentner helfen, der in der Nähe wohnt. Diese Tickets können sie dann ihren eigenen Eltern schicken. Dieses Programm der Gemeinschaftswährung wurde in Japan 1995 durch einen Wohlfahrtsverband eingeführt. China hat den Ansatz übernommen und unterhält nun das weltweit größte Programm dieser Art.

Sicher, manche Menschen könnten einfach jemanden bezahlen, der ihre Mutter oder ihren Vater zum Arzt bringt. Die Methode aus Japan hat aber Vorteile: Sie ist in der Gemeinschaft angesiedelt und fühlt sich persönlicher an. Sie ermöglicht es erwachsenen Kindern, ihrem traditionellen und emotionalen Bedürfnis zu folgen, sich um alternde Verwandte zu kümmern – indem sie den Eltern von jemand anderem Gutes tun. Das ist einfach herzlicher.

2. Das Senioren-Smartphone

Die Idee, Technik für Senioren einfacher zu machen, ist nicht sonderlich neu. Viele Unternehmen haben sich auf diesen wachsenden Markt spezialisiert. Der japanische Hersteller Fujitsu hat mit dem „Raku Raku“ ein Smartphone entwickelt, das für ältere Menschen designt wurde. Text und Symbole auf dem Touchscreen sind größer und auf dem Bildschirm werden weniger Apps angezeigt, damit die Nutzer nicht verwirrt werden. Es gibt Apps mit grundlegenden Funktionen: Adressbuch, E-Mail, Wetterbericht. Auch in Frankreich wird das Rentner-Smartphone verkauft.

Schon kleine Änderungen in der Terminologie machen Technik übrigens einfacher. Senioren können mit dem Wort „Telefonbuch“ mehr anfangen als mit „Kontakte“. „GPS“ sagt ihnen vielleicht gar nichts, während sie „Stadtplan“ sofort verstehen.

3. Smarte Gehilfen


Warum eigentlich nicht? Fujitsu hat den Prototypen eines Gehstocks entwickelt, in den ein Navigationssystem eingebaut wird. Es zeigt dem Nutzer mit Pfeilen, wo er hingehen muss. Außerdem können andere die Strecke verfolgen, die er zurücklegt. Der Gehstock der „nächsten Generation“ überwacht den Herzschlag, die Temperatur und kann im Notfall, Hilfe anfordern.

Ein anderes Modell, der Isowalk-Gehstock, verhindert, dass sein Nutzer die Handgelenke mit zuviel Gewicht belastet. Er passt sich automatisch dem Druck und Gang an.

4. Seniorenfreundliche Einkaufscenter

In der Stadt Funabashi hat 2013 das erste seniorenfreundliche Einkaufscenter eröffnet. Hier gibt es alles unter einem Dach: Senioren können ihre Sehhilfen zur Reinigung und Reparatur abgeben und in der Zwischenzeit Lebensmittel einkaufen, die extra große Preisschilder haben. Sogar die Rolltreppen laufen hier langsamer. Etwa 5000 Menschen standen am Eröffnungstag Schlange, um das neue Center zu sehen.

5. Roboter

Roboter, die staubsaugen können? Das ist sowas von gestern. Aber Roboter, die das Leben von älteren und beeinträchtigten Menschen erleichtern, stehen in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Unternehmen oben auf der Liste.

Es gibt zum Beispiel in Japan bald einen Rollstuhl mit Autopilot. Durch einen Laser-Sensor und eine Kamera weicht das Gefährt Hindernissen und Passanten aus. Es bewegt sich mit Leichtigkeit auch durch überfüllte Orte. Eine große Hilfe für Senioren, die in großen Städten wohnen.

http://www.huffingtonpost.co.uk/2011/11/11/drinking-pomegranate-juice-slows-ageing-process_n_1087744.html

Ebenfalls bei HuffPost: Das sind die 5 glücklichsten Länder der Welt
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