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Filme machen doof und viereckige Augen? Das ist nur ein Vorurteil!

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WIESBADEN - Filme gucken macht viereckige Augen und vor allem doof – so die landläufige Meinung vieler Erwachsener. Das ist ab sofort nicht mehr als ein haltloses Vorurteil. Denn Filme müssen sich nicht immer nur schlecht auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken. Einer Studie der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und dem Jugendministerium Rheinland-Pfalz zufolge können sie auch positiven Einfluss haben.

Wer bin ich eigentlich und welche Meinungen habe ich? – Filme können Antworten geben

Vor allem bei der Identitätsbildung können sie helfen. "Die Studie zeigt, wie positiv sich Filme auf junge Menschen auswirken, wie Vorurteile und Ängste abgebaut werden können", sagte die rheinland-pfälzische Jugendministerin Irene Alt (Grüne) bei der Vorstellung des Forschungsprojektes am Montag in Wiesbaden.

Die Studie ist den Angaben zufolge die bislang umfangreichste Untersuchung zur Wirkung von Kinofilmen. Befragt wurden mehr als 500 Schüler aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen jeweils vor und nach dem Besuch von vier ausgewählten Filmen. Kriterien waren Rollenbilder oder auch Vorurteile.

Kinofilme schärfen Bewusstsein und Interesse von Jugendlichen

Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren sahen sich entweder den Blockbuster "Die Tribute von Panem - The Hunger Games", das Neonazi-Drama "Die Kriegerin", die Tragikomödie "Dirty Girl" oder den Science-Fiction-Film "Chronicle - Wozu bist du fähig?" an. Anschließend gab es Gruppen- und Einzelgespräche, in denen die Reaktionen der Jugendlichen untersucht wurden.

Die Experten beobachteten, dass die Jugendlichen durch das Filmeschauen andere Rollenbilder akzeptierten oder sich kritischer mit politischen Strömungen auseinandersetzten. "Die identitätsbildende Wirkung von Filmen kann überhaupt nicht überschätzt werden", sagte der wissenschaftliche Leiter der Medienwirkungsstudie, Jürgen Grimm von der Universität Wien. Diese Wirkung sei bisher im Jugendschutz und der Medienpädagogik vollkommen vernachlässigt worden.


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